Vision für die moderne Verwaltung entwickelt
(Karlsruhe) Die "Moderne Verwaltung" ist eines von sechs Korridorthemen des stadtweiten IQ-Prozesses in Karlsruhe.
Ein Idealbild davon, wie die städtische Administration in Zukunft aussehen und arbeiten könnte, zeichneten jetzt die etwa 25 Teilnehmer eines Strategieworkshops "Big Picture" für die moderne Verwaltung.
Zum Workshop in den Kreativräumen auf dem Gelände des Alten Schlachthofs kamen städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern zusammen. Die Vertreterinnen und Vertreter der Bürgerschaft, die am Treffen in innovativem Setting teilnahmen, hatten sich darum über das städtische Online-Beteiligungsportal beworben.
Ideen an vier Thementischen
Konkret ging es bei der Zusammenkunft im Format eines Worldcafés darum, wie die Stadt ihre Strategie des Korridors "Moderne Verwaltung" umsetzen kann. "Die Stadtverwaltung ist nicht um ihrer selbst willen da, sondern für die Bürgerinnen und Bürger. Unseren Service wollen wir modern und professionell erbringen. Deswegen haben wir zu diesem Workshop eingeladen", brachte Bürgermeister Albert Käuflein zu Beginn des dreistündigen Workshops die Stoßrichtung auf den Punkt.
Ideen, die Strategie mit Leben zu erfüllen, gab es an den vier Thementischen des Nachmittags "Kundenfreundliche Verwaltung", "Digitales Rathaus", "Fortschrittliche und attraktive Arbeitgeberin" sowie "Beteiligung, Mitwirkung und Gestaltungsräume" jede Menge. So kamen die kreativen Köpfe aus Mitarbeiter- und Bürgerschaft zum Ergebnis, Ziel müsse sein, sämtliche städtische Dienstleistungen künftig digital beantragen und Behördengänge online erledigen zu können. Ohne den individuellen Service und die persönliche Erreichbarkeit und Ansprache zu vernachlässigen. Darauf seien Menschen mit Beeinträchtigungen oder ohne Internet-Affinität angewiesen.
Weiter müsse die Stadt verantwortungsvoll mit den Daten der Bürger umgehen, eine Vernetzung mit anderen Behörden dürfe es nicht geben. Das Vorgehen der Verwaltung müsse "immer bürgerfreundlich" sein. Dazu brauche es vor allem geschultes Personal. Als Arbeitgeberin solle die Stadt mehr Wert auf Gesundheitsförderung legen, flexiblere Arbeitszeitmodelle anbieten, Hierarchien und Überregulierungen abbauen sowie Führungskräfte zur Motivation der Beschäftigten sensibilisieren. In Sachen Beteiligung kam die Forderung auf, die Bürgerinnen und Bürger von Anfang bis Ende in Prozesse einzubinden und das "schwierige Ziel der partizipativen Verwaltung auf Augenhöhe" zu verfolgen.
Big Picture am Tag der offenen Tür zu sehen
Viele der beim Workshop entstandenen Ideen, "bestätigen uns auf unserem Weg in die Zukunft", zog Käuflein am Ende ein überaus positives Fazit. "Wir werden jede einzelne Anregung prüfen." Er dankte gleichzeitig allen Beteiligten für ihre konstruktiven Beiträge, vor allem den Vertretern der Bürgerschaft "für ihren unverstellten Blick von außen". Zur Visualisierung hielt ein Grafiker die Resultate in einem "Big Picture", in einem großen Bild, fest. Dieses ist auch beim Tag der offenen Tür im Rathaus am Marktplatz am Samstag, 24. November, zu sehen.