Geringere Ozon-Belastung
(Basel) Im Sommer 2020 waren die Ozon-Konzentrationen wegen lufthygienisch «günstigem» Wetter tiefer als im Vorjahr. Die Grenzwerte der Luftreinhalte-Verordnung (LRV) wurden dennoch deutlich überschritten.
In den vergangenen Monaten lagen die Konzentrations-Höchstwerte beim Ozon tiefer als im Sommer 2019. Auch die Anzahl Stunden über dem Grenzwert ging zurück. Der Grenzwert gemäss LRV liegt bei 120 Mikrogramm pro Kubikmeter. Er wird als Mittelwert über eine Stunde gemessen und darf ein Mal pro Jahr überschritten werden. Mit Ausnahme der Luftmessstation Basel-St. Johann sank die Anzahl Stunden mit Grenzwertüberschreitungen an allen gemessenen Orten. Sie betrug zwischen 25 (Dornach) und 224 (Binningen) Stunden.
Konzentrations-Höchstwerte von über 200 µg/m3 wie letzten Sommer wurden dieses Jahr nicht erreicht. Die höchsten Werte wurden in Binningen mit 173 µg/m3 und auf der Chrischona mit 172 µg/m3 festgestellt.
Diese Verbesserung wird auf die lufthygienisch «günstigeren» Wetterlagen zurückgeführt. Ozon bildet sich unter Einfluss von Sonnenlicht (UV-Strahlen) aus den Vorläufersubstanzen «flüchtige organische Stoffe (VOC)» und «Stickstoffdioxid (NO2)». Im Sommer 2020 waren die Phasen mit hoher Temperatur und langer Sonnenscheindauer kürzer als im Vorjahr, was zur tieferen Belastung geführt hat. Ebenfalls günstig wirkte sich die Verteilung der Niederschläge in den Monaten Juni, Juli und August aus.
Eine Beeinflussung durch den Corona-Lockdown erscheint aus heutiger Sicht unwahrscheinlich, weil das Verkehrsaufkommen (=NO2-Emissionen) in den Sommermonaten wieder auf dem Niveau von vor dem Lockdown lag.