16.03.2019 10:00

Weniger tödliche Verkehrsunfälle 2018

(Karlsruhe) Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe ereigneten sich im vergangenen Jahr 38.489 Verkehrsunfälle und damit lediglich 34 Unfälle mehr als im Jahr 2017.

Bei 4.368 Unfällen gab es, entgegen dem landesweiten Trend, 1,7 % weniger Verkehrsunfälle, bei denen Menschen zu Schaden kamen. Es waren 930 (-4,5%) schwer verletzte Personen zu beklagen und die Zahl der
Leichtverletzten ging leicht von 4.790 auf 4.772 (-0,4 %) zurück.
Mussten im Vorjahr noch 51 Menschen auf den Straßen des
Polizeipräsidiums Karlsruhe ihr Leben lassen, so ist im Jahr 2018 mit
49 getöteten Personen ein leichter Rückgang zu verzeichnen. In diesem
Kontext ist die Zahl der tödlich verunglückten Motorradfahrer (10),
zu betrachten, die geringfügig unter dem Stand des Vorjahres (11)
liegt. Die Zahl der polizeilich aufgenommen Motorradunfälle (560)
erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr (557) nur unwesentlich (+0,5 %).
Analog stieg auch die Zahl der hierbei verunglückten Motorradfahrer
von 484 auf nunmehr 490 (+1,2 %) leicht an.

"Das umfassende Konzept präventiver und repressiver Maßnahmen der
Polizei zur Erhöhung der Verkehrssicherheit zeigt Wirkung. Dabei
orientieren sich die vielfältigen Aktivitäten der Verkehrsüberwachung
gezielt an den Hauptunfallursachen und Risikofaktoren
Geschwindigkeit, Verkehrstüchtigkeit, Sicherheitsgurt und Ablenkung.
In unseren Anstrengungen dürfen wir allerdings nicht nachlassen.
Vielmehr gilt es die Kontrollintensität weiter zu steigern
insbesondere an unfallträchtigen Orten, um dadurch eine
Verhaltensänderung der Verkehrsteilnehmer zu erreichen", so
Polizeidirektor Martin Plate bei der Präsentation der aktuellen
Verkehrsbilanz.

Schwächere Verkehrsteilnehmer, wie Kinder oder Senioren sind
besonders gefährdet. 2018 verunglückten 40 Senioren mehr als im Jahr
2017, dies bedeutet einen Anstieg von 6,2 %. Gleichzeitig wurden
61,2% der schweren Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Senioren, die
einen Bevölkerungsanteil von 20% ausmachen, auch von Senioren
verursacht. Für Kinder ist die Teilnahme am Straßenverkehr besonders
gefährlich. 307 Kinder sind im Berichtszeitraum verunglückt. Dies
sind 38 Kinder weniger (-11 %) als im Vorjahr. Die Zahl der
schwerverletzten Kinder ging von 43 auf 38 zurück, die der
Leichtverletzten stieg von 269 auf 300. Erfreulicherweise waren im
Jahr 2018 keine tödlich verletzten Kinder zu beklagen (Vorjahr 2).

Eine weitere Risikogruppe stellen die jungen Fahrer im Alter von
18 bis 24 Jahren dar. Sie sind nach wie vor bei schweren Unfällen
überproportional (zu 65,6 %) als Verursacher beteiligt. Hier ist die
Zahl der Gesamtunfälle mit 2.924 im Gegensatz zu 2.957 im Vorjahr
leicht zurückgegangen. Drei junge Erwachsene verunglückten tödlich
(Vorjahr 3).

Über dem Niveau des Vorjahres bewegen sich die Unfallzahlen der
verunglückten Radfahrer mit 1.318 (+9,7%). Mehr als die Hälfte aller
Unfälle unter Beteiligung von Radfahrern wurden von diesen selbst
verursacht. Dabei kamen 1.145 Radler, 99 mehr als im Vorjahr,
körperlich zu Schaden. Sieben davon erlitten tödliche Verletzungen
(Vorjahr 7).

Ein deutlicher Rückgang um 10,1 % (456) ist bei den Unfällen mit
Beteiligung von Fußgängern festzustellen. Die Zahl der verunglückten
Fußgänger ging von 411 auf 406 zurück. Hierbei wurden sieben
Fußgänger tödlich verletzt (Vorjahr 5). 38,7 % der verunglückten
Fußgänger waren Kinder (76) und Senioren (80).

"Die Entwicklungen der Verkehrsunfallbilanz werden für uns
weiterhin ein Ansporn sein, die Maßnahmen zur der Verbesserung der
Verkehrssicherheit und zur Bekämpfung der Hauptunfallursachen noch
weiter zu intensivieren. Dabei werden wir noch mehr als im Vorjahr
ein Augenmerk auf das frühzeitige Erkennen von Entwicklungen und das
rasche Ergreifen von zielgerichteten und umfassenden Maßnahmen legen.
Denn letztlich ist jedes getötete oder verletzte Opfer eines zu viel"
bekräftigte Polizeidirektor Ralf Gerber in seinen Ausführungen.