16.12.2019 15:46

2010 bis 2019 auch in Vorarlberg wahrscheinlich heißestes Jahrzehnt seit Aufzeichnungsbeginn

(Bregenz) Die Jahre 2010 bis 2019 gehen nach Einschätzung der UNO wohl als das heißeste Jahrzehnt seit 1850 in die Geschichte ein. Auch in Vorarlberg lagen von den Jahren 2010 bis 2019 sieben Jahre deutlich über dem langjährigen Mittelwert. Während es in früheren Jahrzehnten immer wieder auch Jahre unter dem langfristigen Mittelwert gab, war das 2010 bis 2019 praktisch nicht mehr der Fall. Der Trend hin zu steigenden Jahresmitteltemperaturen zeigt steil nach oben. „Das zeigt uns auf dramatische Weise, dass wir handeln müssen - und zwar jetzt und nachhaltig“, betont Klimaschutzlandesrat Johannes Rauch in Bregenz.

KlimatologInnen gehen davon aus, dass sich der Trend zur Erwärmung fortsetzen wird. Bis zum Ende dieses Jahrhunderts wird für Vorarlberg eine Zunahme der Jahresmitteltemperatur um 4,2 Grad Celsius erwartet, wenn nicht rechtzeitig wirksame Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden.

Doppelstrategie des Landes

Um dieser Entwicklung hin zu immer neuen Temperaturrekorden zu begegnen, verfolgt das Land Vorarlberg eine Doppelstrategie – zum einen konsequente Fortsetzung der Bemühungen zum Klimaschutz, zum anderen Anpassung an die unausweichlichen Folgen der voranschreitenden Klimakrise – Landesrat Rauch: „Es gilt Vorsorgemaßnahmen zu treffen, um die Menschen, die Natur, die Infrastruktur und die Wirtschaft Vorarlbergs auf die zu erwartenden Auswirkungen der Klimaänderung vorzubereiten“. Zu diesem Zweck hat Vorarlberg eine Anpassungsstrategie und veröffentlicht jedes Jahr einen Aktionsplan. Exemplarische Maßnahmen sind die Vorbereitung auf Schädlingsbefall und Windwürfe, die Erhöhung der Krisensicherheit der öffentlichen Wasserversorgung oder der Moorschutz als Klimaschutz und Hochwasserschutz. Der nächste Aktionsplan soll Anfang Februar 2020 vorgestellt werden.