Vignettenbefreiung bringt wenig Änderung
(Bregenz) Zweieinhalb Monate nach Einführung der Vignettenbefreiung zwischen Hörbranz und Hohenems informiert Landesrat Marco Tittler ein weiteres Mal über die bisherigen Verkehrsentwicklungen: Die generelle Verkehrszunahme in den ersten beiden Monaten ist auf den starken Tourismusverkehr zurückzuführen, wie die Zählstellen zeigen.
In den Siedlungsgebieten sind bisher keine Auffälligkeiten erkennbar, so ist beispielsweise im Siedlungsgebiet von Hohenems und Altach als auch am Grenzübergang Lustenau-Au keine auffällige Veränderung festzustellen. Am Grenzübergang Hohenems-Diepoldsau kommen verschiedene Einflussfaktoren zum Tragen, wie beispielsweise ein starker Einkaufsverkehr. Hier zeigen die Zahlen eine Zunahme, eine genaue Zuordnung zur Mautbefreiung bleibt jedoch schwierig. Tittler weist zudem darauf hin, dass der Beobachtungszeitraum nach wie vor recht kurz ist – konkretere Aussagen und Anhaltspunkte sind erst bei längerer Beobachtung erwartbar. Das Monitoring an den Zählstellen wird daher fortgesetzt, kündigt der Landesrat an.
Das Amt der Landesregierung hat die jüngsten Zahlen der Verkehrserhebungen von Jänner und Februar 2020 mit den Vergleichszeiträumen in den Vorjahren (2015-2019) gegenübergestellt und ausgewertet. Dabei zeigen sich erste, vorsichtige Trends, wie Landesrat Marco Tittler informiert.
Verkehrszunahme im Tourismusverkehr durch gute Wetterverhältnisse
Am auffallendsten ist das insgesamt hohe Verkehrsaufkommen in den ersten beiden Monaten dieses Jahres. Das gestiegene Verkehrsaufkommen durch Tagesgäste/Tourismusverkehr war in verschiedenen Landesteilen augenscheinlich, wie die Verkehrsdaten zu den Zählstellen in Richtung Bregenzerwald und Bludenz/Montafon gleichermaßen illustrieren. Verlagerungseffekte zwischen den Tourismusdestinationen, wie sie zu Beginn der Mautbefreiung insbesondere im Montafon befürchtet wurden, können also jedenfalls mit Blick auf die Verkehrsdaten nicht festgestellt werden. Die Samstage sind generell Tage mit starkem Verkehrsaufkommen, da Reiseverkehr und Einkaufsverkehr überlagert sind. Besonders ausgeprägt sind die Sonntage im Jänner und Februar, was auf eine hohe Tagesausflugsfrequenz schließen lässt.
Kein auffälliger Mehrverkehr in den Siedlungsgebieten von Hohenems, Altach und Lustenau
Die Verkehrsaufkommen in den Siedlungsgebieten von Hohenems und Altach als auch jene in Lustenau zeigen keine auffälligen Entwicklungen und lassen keinen Zusammenhang mit der seit 15. Dezember 2019 geltenden Mautbefreiung erkennen. Die Belastungen der Siedlungsgebiete in den genannten Gemeinden liegen an den unter sorgfältiger Beobachtung stehenden Zählstellen in einem Bereich, der entweder langjährige Trends fortführt oder in üblichen Schwankungsbreiten zu liegen kommt.
Grenzübergang Hohenems: Zunahme mit verschiedenen Ursachen
Am Grenzübergang Hohenems ist ein Anstieg des Verkehrsaufkommens festzustellen, der jedoch auch bereits in den Wochen vor der Vignettenbefreiung beobachtet werden konnte. Die verkehrsstarken Freitage und Samstage lassen einen engen Zusammenhang mit dem grenzüberschreitenden Einkaufsverkehr – und somit unabhängig von der Mautbefreiung – erkennen. Tittler: „Eine Verlagerung auf Grund der Mautbefreiung ist derzeit noch nicht eindeutig erkennbar, jedoch nicht auszuschließen. Dies werden die weiteren Beobachtungen zeigen“. Bei der Auffächerung des Verkehrs auf die verschiedenen Grenzübergänge ist eine leichte Verschiebung nach Hohenems zugunsten von Mäder ablesbar. Dies steht unter Umständen auch noch in Zusammenhang mit der Brückensperre Mäder-Kriessern, die zu bis heute leicht geänderten Verkehrsströmen geführt hat.
Ausgeglichene Auffächerung auf Grenzübergänge
In der Gesamtbetrachtung zur Aufteilung der Verkehrsströme über die vier Grenzübergänge Höchst, Lustenau, Hohenems und Mäder zeigt sich, dass weiterhin eine recht ausgeglichene Auffächerung besteht.