16.02.2025 10:03

Touristischer Rekord

Der Tourismus in Baden-Württemberg befand sich auch 2024 im Aufwärtstrend und übertraf damit die bisherigen Rekordergebnisse.

Bereits seit 2022 verzeichneten die Tourismusbetriebe in Baden-Württemberg kontinuierlich steigende Übernachtungszahlen und erreichten 2024 mit rund 58,9 Millionen (Mill.) Übernachtungen zum zweiten Mal in Folge eine neue Höchstmarke. Der Übernachtungszuwachs gegenüber dem Vorjahreswert lag damit bei rund 1,3 Mill. Übernachtungen bzw. 2,3 %, der Zuwachs gegenüber 2019 bei knapp 1,7 Mill. Übernachtungen bzw. 2,9 %.

Auch die Zahl der Gästeankünfte stieg weiter an. Mit einem Zuwachs von 3,6 % (+0,8 Mill. Ankünfte) wurden 2024 insgesamt 23,8 Mill. Ankünfte gemeldet. Damit erreichten die Ankunftszahlen erstmalig seit Beginn Corona-Pandemie einen neuen Höchstwert. Zum Vergleich: 2019, dem Jahr des ehemaligen Höchstwertes, waren 23,3 Mill. Gästeankünfte registriert worden.

Der Großteil der Übernachtungen (79,4 %) wurde 2024 von Gästen aus dem Inland gebucht. Insgesamt stiegen die Übernachtungszahlen inländischer Gäste, ausgehend von einem bereits sehr hohen Niveau, um 1,9 % auf 46,8 Mill. Übernachtungen.
Anzahl ausländischer Gäste erstmals über Vorpandemie-Niveau, Übernachtungen nur noch knapp darunter

Die Zahl der Übernachtungen ausländischer Gäste stieg um 3,9 % auf 12,1 Mill. Übernachtungen. Der coronabedingte Einbruch war 2020 bei den ausländischen Gästen deutlich ausgeprägter als der der Gäste aus dem Inland und zog sich bis ins Jahr 2021 hinein. Zwar stieg in den Jahren 2022 und 2023 die Zahl der Ankünfte und der Übernachtungen bei dieser Gästegruppe stärker als bei den Gästen aus dem Inland. Gegenüber 2019 waren jedoch auch 2024 noch immer rund 130 000 bzw. 1,1 % weniger Übernachtungen von ausländischen Gästen zu verzeichnen. Dagegen wurde mit insgesamt 5,5 Mill. Ankünften erstmals knapp mehr ausländische Gäste gezählt (+0,9 % bzw. 48 000 Ankünfte), als vor Pandemiebeginn.

Zu dieser Entwicklung dürfte unter anderem die Fußball-Europameisterschaft beigetragen haben. So verzeichneten die baden-württembergischen Beherbergungsbetriebe im Juni 2024 bei den ausländischen Gästen rund 15,0 % mehr Ankünfte (+72 000 Ankünfte) sowie 12,1 % mehr Übernachtungen (+129 000 Übernachtungen), als im entsprechenden Vorjahresmonat.

Das mit großem Abstand wichtigste ausländische Herkunftsland war auch 2024 die Schweiz mit über 1,4 Mill. Gästen (+3,4 % ggü. 2023) und über 2,8 Mill. Übernachtungen (+3,7 %). An zweiter Stelle standen erneut die Niederlande mit rund 1,4 Mill. Übernachtungen (-0,6 %) sowie Frankreich mit rund 1,1 Mill. Übernachtungen (+5,4 %).
Hotels garnis 2024 erneut mit starkem Übernachtungszuwachs

Weiterhin dynamisch entwickelten sich die Übernachtungszahlen der Hotels garnis. Diese Betriebsart verzeichnete 2024 gegenüber dem Vorjahr ein Übernachtungsplus von 11,1 %. Insgesamt meldeten die baden-württembergischen Hotels garnis im abgelaufenen Kalenderjahr 11,5 Mill. Übernachtungen. Die nächst höheren Zuwachsraten verzeichneten die Ferienhäuser, -wohnungen und Ferienzentren mit einem Übernachtungsplus von 3,8 % auf rund 4,9 Mill. Übernachtungen. Die Übernachtungszahlen der Hotels lagen dagegen nur knapp über dem Vorjahresniveau (+0,8 %). Mit insgesamt ca. 22,0 Mill. Übernachtungen entfiel auf Hotels jedoch nach wie vor der größte Übernachtungsanteil unter den Betriebsarten.
Großteil der Reisegebiete mit Übernachtungszuwächsen

In sieben der neun baden-württembergischen Reisegebiete stiegen die Übernachtungszahlen 2024 weiter an. Besonders hohe Zuwächse gegenüber 2023 verbuchte erneut die Region Stuttgart (+8,7 %) gefolgt vom Hegau (+7,7 %). Zu Rückgängen kam es dagegen im Südlichen Schwarzwald sowie am Bodensee, die Übernachtungszahlen lagen hier unter den Werten des Vorjahres (−0,4 % bzw. −2,2 %).

Der nach wie vor größte Anteil an den Übernachtungen entfiel auch 2024 auf das Reisegebiet Südlicher Schwarzwald mit einem Anteil von 17,4 %, auf Platz Zwei und Drei folgten das Nördliche Baden-Württemberg mit 16,9 % und die Region Stuttgart mit 16,4 %.
Stärkste Übernachtungszuwächse in Stadtkreisen

Innerhalb der einzelnen Stadt- und Landkreise verzeichneten knapp mehr als die Hälfte, 26 der insgesamt 44 Stadt- und Landkreise, ein Plus an Übernachtungen gegenüber dem Vorjahr. Entsprechend gingen die Übernachtungszahlen in 18 Kreisen zurück. Zum Vergleich: im Vorjahr wiesen 43 der 44 Kreise ein Plus an Übernachtungen auf.

Die höchsten Zuwachsraten gegenüber dem Vorjahr verzeichneten dabei in erster Linie Stadtkreise. Am stärksten stiegen die Übernachtungen im Stadtkreis Heilbronn mit 15,4 %, gefolgt vom Stadtkreis Stuttgart (+14,6 %), dem Stadtkreis Heidelberg (+14,5 %) sowie dem Stadtkreis Karlsruhe (+14,1 %). Auf Platz 5 folgt als erster Landkreis der Kreis Esslingen mit einem Plus von 11,1 %.