Zustimmung für ökumenische Rahmenvereinbarung
(Freiburg) Einstimmig hat die Evangelische Stadtsynode Freiburg der ökumenischen Rahmenvereinbarung mit den katholischen Stadtdekanat bei ...
Einstimmig hat die Evangelische Stadtsynode Freiburg der ökumenischen Rahmenvereinbarung mit den katholischen Stadtdekanat bei ihrer Frühjahrstagung in der Matthäuskirche, Sundgauallee zugestimmt. Bereits Ende Februar hatte der katholische Dekanatsrat, das von einer gemeinsamen Arbeitsgruppe entworfene dreiseitige Papier, ebenfalls einstimmig befürwortet. „Der Weg der Ökumene ist uns alternativlos aufgetragen“, heißt es in der Vereinbarung, die vor den anwesenden rund 50 Synodalen unterschrieben wurde. Im Wesentlichen wird darin festgehalten was in den vergangenen Jahren gemeinsam erreicht wurde. Zugleich wird erklärt, „soweit und so oft wie möglich mit einer Stimme sprechen“ zu wollen.
Ökumene sei kein Luxus, sondern der „Ernstfall des Glauben“, sagte der evangelische Stadtdekan und zitierte damit Kardinal Walter Kasper. Bereits in seiner Ansprache zu Beginn der Synodentagung hatte Engelhardt die ökumenische Öffnung, die durch II. Vatikanische Konzil in Rom ermöglicht worden war, gewürdigt. Selbstkritisch meinte er: die evangelische Kirche sei demgegenüber „in den letzten 50 Jahren ökumenisch an vielen Stellen unter Niveau geblieben, indem wir gegenüber den katholischen Reformen in einer gewissen behäbig-wohlwollenden Selbstgenügsamkeit verblieben sind“.
Eine Hausaufgabe, die aus der jetzt geschlossenen Vereinbarung heraus entstünde sei es vor allem in der Kommunikation miteinander weiterhin „bessere Strukturen zu schaffen“ sagte Dompfarrer und Stadtdekan Christian Würtz. Der stellvertretende Vorsitzende des Dekanatsrats Hansjörg Kaiser betonte, dass es auf Seiten der einzelnen Gemeinden bereits „viel, viel mehr Kooperationen gibt“, als im Rahmenvertrag festgehalten werde. Vereinbart wurde deshalb, dass der Rahmenvertrag in zwei bis drei Jahren überarbeitet und gegebenenfalls erweitert werden könne. Dies hatte auch Regina D. Schiewer in ihrer Einführung zur Synodentagung betont: Es brauche eine „diskutierende Kirche, die sich im Gespräch befindet“ damit sich etwas verändere oder aber bewusst beim Alten belassen werde, so die Vorsitzende des evangelischen Leitungsgremiums.
Die Vereinbarung sieht unter anderem vor, dass sich der Stadtkirchenrat und der Dekanatsrat etwa alle zwei Jahre zu gemeinsamen Sitzungen treffen, dass der katholische Dekan beim evangelischen Reformationstagsgottesdienst mitwirkt und der evangelische Dekan beim katholischen Gottesdienst zum ersten Fastensonntag. Dies sind nur zwei von weiteren etwa zwei Dutzend verschiedenen Formaten in denen es bereits aktive Kooperationen gibt, die in der Vereinbarung genannt sind und weiterentwickelt werden sollen.
Viele Synodale zeigten ihre Freude über das jetzt erreichte, und lobten die „gelungene“ Arbeit der Vorbereitungsgruppe.
Ein weiteres Thema bei der Frühjahrtagung der Stadtsynode war die zu überarbeitende Lebensordnung für die Ehe und Trauung. Der Landessynodale Jochen Kunath stellte den Entwurf der Landeskirche nicht ohne kritische Anmerkungen vor. Die sogenannte Lebensordnung, reflektiert die theologische Wahrnehmung und das kirchliche Handeln in Bezug auf Trauung und Ehe. Nachdem die gesellschaftliche Situation in diesem Themenfeld in jüngster Vergangenheit starke Wandlungen erfahren hat, und die badische Landessynode vor drei Jahren einer Trauung von gleichgeschlechtlichen Paaren uneingeschränkt zugestimmt hat und muss dieses Papier der Landeskirche unter Beteiligung der Kirchenbezirke überarbeitet werden. Eine Arbeitsgruppe soll für eine Rückmeldung an die Kirchenleitung nun eine Vorlage erarbeiten.
Schließlich stellte der Beauftragte für die Seelsorgearbeit, der Psychologe Markus Becker die laufende Arbeit des Seelsorgeausschusses vor. Der Leiter der Psychologischen Beratungsstelle der evangelischen Kirche berichtet von dem gelungenen Projekt „Was ich im Herzen trage“, bei dem es um psychologische Beratung von älteren Menschen geht. Wenn der Stadtkirchenbezirk sein selbst gestecktes Ziel, die Seelsorgearbeit bei Senioren weiter auszubauen nachkommen wolle, müsste jedoch weitere Mittel eingesetzt werden, meinte Becker.