Hoher Schaden bei Badenhehlerei
(Freiburg) Die Kriminalpolizei Freiburg führt seit dem Frühsommer 2020 ein umfangreiches Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der ...
Die Kriminalpolizei Freiburg führt seit dem Frühsommer 2020 ein
umfangreiches Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der gewerbsmäßigen
Bandenhehlerei von Kraftfahrzeugen gegen eine Tätergruppierung aus Freiburg und
in Italien aus dem Raum Neapel und Mailand.
Bisher konnten sieben Haftbefehle gegen Personen mit italienischer, türkischer,
libanesischer und deutscher Staatsangehörigkeit vollstreckt werden. Eine Person
befindet sich derzeit noch auf der Flucht. Ein aus dem Großraum Neapel
stammender Festgenommener steht im Verdacht, Mitglied einer Mafiagruppierung zu
sein.
Bei Durchsuchungsmaßnahmen in über 15 Objekten konnten Betäubungsmittel, Gelder
im mittleren fünfstelligen Bereich, gefälschte Personaldokumente, Führerscheine,
Blanko-Zulassungsdokumente sowie Schlag- und Anscheinswaffen sichergestellt
werden.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand lässt sich belegen, dass die Gruppierung in
Freiburg seit Ende 2018 von Mittätern in Italien dort gestohlene, unterschlagene
oder sonst betrügerisch erlangte, größtenteils hochwertige Kraftfahrzeuge aus
Italien übernahm bzw. von dort nach Deutschland überführte und in der Folge bei
verschiedenen Kraftfahrzeug-Zulassungsstellen deutsche Zulassungspapiere auf
Grundlage verfälschter italienischer Zulassungsunterlagen erlangte. Hierbei
traten die Täter teilweise unter Vorlage gefälschter italienischer
Personaldokumente auf.
Die verwendeten gefälschten italienischen Fahrzeugbriefe waren unter Verwendung
von bereits im Jahr 2014 bei einer Zulassungsstelle in Italien entwendeten
Blanko-Formularen hergestellt worden.
Dies so in Deutschland erstmals mit Zulassungspapieren versehenen Fahrzeuge
wurden in der Folge in Deutschland wie auch in das europäische Ausland an in der
Regel gutgläubige Erwerber veräußert. Teilweise erfolgten die Veräußerungen
unter dem Zeitwert der Fahrzeuge unter Hinweis auf vermeintliche Unfallschäden.
Im Rahmen der umfangreichen Ermittlungen konnten bisher 50 Kraftfahrzeuge der
Tätergruppierung zugeordnet werden. Hiervon konnten nach derzeitigem Stand 25
Fahrzeuge sichergestellt bzw. den rechtmäßigen Eigentümern zurückgegeben werden.
Die tatsächliche Anzahl der betroffenen Fahrzeuge dürfte weit höher liegen - die
bisher festgestellte Schadenssumme beläuft sich auf ca. 1,2 Millionen Euro.