Region positioniert sich zum flächendeckenden Ausbau eines leistungsfähigen Mobilfunks
(Villingen-Schwenningen) Ein flächendeckender und leistungsfähiger Mobilfunk ist für die Wirtschaftskraft des Mittelstandes unverzichtbar. So die gemeinsame Position der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg im Hinblick auf die kommende Vergabe der 5G-Frequenzen. In einem gemeinsamen Brief an den Präsidenten der Bundesnetzagentur Jochen Homann plädieren Birgit Hakenjos-Boyd, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg Villingen-Schwenningen, die Landräte der Region sowie der Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg für einen konsequenten Mobilfunkausbau im Ländlichen Raum.
„Unseren Spitzenplatz bei Innovation und Digitalisierung werden unsere Unternehmen nur halten, wenn auch die digitale Infrastruktur in der Fläche Schritt hält. Sie muss leistungsfähig und zukunftsfest sein", so Birgit Hakenjos-Boyd. Der Ländliche Raum verdiene hier besonderes Augenmerk. Birgit Hakenjos-Boyd: „Wir sind die Geburtsstätte starker Industriebetriebe und starker Arbeitgeber. Hier passiert zukunftsfeste Ausbildung, hier passiert Spitzentechnologie auf allerhöchstem Niveau." Jedes Funkloch reduziere die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens, seiner Prozesse, seiner Mitarbeit. Ein flächendeckender Mobilfunk entspreche dem Bedarf der Unternehmerschaft uneingeschränkt.
Stefan Bär, Landrat des Landkreises Tuttlingen, hebt hervor: „Die Unternehmen unserer Region behaupten sich erfolgreich im internationalen Wettbewerb. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, brauchen die Unternehmen beste Rahmenbedingungen. Hierzu zählt neben der Breitbandanbindung eine leistungsfähige Mobilfunkversorgung. Die Lücken in der digitalen Infrastruktur und der steigende Bedarf im mobilen Datenaustausch sind uns bekannt. Diese Herausforderung gehen wir zusammen mit der Hochschule Furtwangen in einem kreisweiten Pilotprojekt an."
„Die Einführung des neuen Mobilfunkstandards wird unsere Agenda in den kommenden Wochen nicht verlassen", betont auch Wolf-Rüdiger Michel, Landrat des Landkreises Rottweil. „Die digitale Infrastruktur ist für die Lebens- und Arbeitsqualität heute ebenso entscheidend, wie ehemals Strom, Wasser, Straßen oder Schienen."
Sven Hinterseh, Landrat des Schwarzwald-Baar-Kreises: „Das jetzige Engagement unserer Region ist erst die Basis für kommende Zukunftsprojekte. Das autonome Fahren wird damit ebenso realistisch, wie die breite Vernetzung des öffentlichen Lebens." Dies werde die Region nicht nur als Standort zum Wirtschaften, sondern als Standort zum Wohnen und Leben stärken. „Das zieht Aufmerksamkeit auf sich, das zieht Bürger und Fachkräfte nach sich."
„Für ein Plus an Wirtschaftskraft ist unsere Region auch seitens Raumplanung gut gerüstet", unterstreicht Jürgen Guse, Vorsitzender des Regionalverbands. Der Konsens, eine Region entsprechend ihrer Flächenbedarfe in den Bereichen Gewerbe und Wohnen weiter zu entwickeln, sei in der Region und in den drei Landkreisen breit verankert. Jetzt gelte es, das Thema 5G bei Entscheidern und Institutionen voranzutreiben.
Die Bundesnetzagentur wird im kommenden Frühjahr die ersten Lizenzen für den neuen Mobilfunkstandard 5G vergeben. Beim Vergabeprozess möchte die Region den Bedarf des Ländlichen Raumes bewusst einbringen. Dies ist der Hintergrund eines Fragenkatalogs, der gemeinsam mit dem Schreiben an die Bundesnetzagentur versendet wurde. Die Zielrichtung: gleichwertige Verhältnisse zu den Ballungszentren im Bezug auf Leben, Wirtschaften und Arbeiten. Insgesamt wurden 27 „Knackpunkte" definiert, wie die Versorgung mit 5G im Ländlichen Raum besser gelingen kann.