Mähwiesen sollen aufblühen
(Höchenschwand) Die Mähwiesen im Höchenschwander Moor sollen aufblühen: Im Auftrag des Regierungspräsidiums Freiburg (RP) werden dort im September heimische Wiesenblumenarten wie die aromatisch duftende Bärwurz, die violett blühende Schwarze Flockenblume und die Schwarze Teufelskralle angesät.
Aufgrund seiner artenreichen Berg- Nasswiesen und verschiedener Moorlebensräume ist das Höchenschwander Moor bereits seit 1995 Naturschutzgebiet.
Die Mähwiesen, die nun aufgewertet werden sollen, umgeben das Moor. Sie werden seit mehreren Jahren extensiv, also ohne Düngung, bewirtschaftet. Dennoch ist der Anteil an den für artenreiche Berg-Mähwiesen typischen Blütenpflanzen sehr gering. „Ohne aktive Ansaat von einst in den Wiesen weit verbreiteter Blütenpflanzen können sich selten gewordene Blumen und Kräuter gar nicht oder nur sehr langsam etablieren“, erklärt Friederike Tribukait vom Naturschutzreferat des Regierungspräsidiums. Die Artenvielfalt von Wiesen sei aber Grundlage für ein vielfältiges Insektenleben mit Wildbienen, Hummeln und Schmetterlingen.
Zum Erhalt einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt hat das RP bereits in den vergangenen Jahren die Mahd jährlich wechselnder Nasswiesenbereiche beauftragt. Im zentralen Moor wurden für lichtliebende Pflanzenarten und Schmetterlinge durch die Beseitigung von Gehölzen wieder geeignete Plätze zum Keimen und zur Nahrungssuche geschaffen.
Im September ist nun eine so genannte Streifenansaat mit typischen Bergmähwiesen-Arten geplant. Dazu werden mehrere ca. 2,5 Meter breite Streifen in die grasreichen Wiesen gefräst und anschließend Blumensamen in das so vorbereitete Saatbett ausgebracht. Diese Samen werden mit dem Wiesendruschverfahren im Hochschwarzwald gewonnen. Dabei werden mit dem Mähdrescher besonders artenreiche Wiesen gedroschen, die Samen getrocknet und für die Neuaussaat bereitgestellt. Neben Bärwurz, Schwarzer Flockenblume und Schwarzer Teufelskralle enthält die Samenmischung Heilziest, Blutwurz, Schafgarbe, Hainsimse, Wiesenknopf, Ruchgras und Goldhafer. Diese Arten können sich dann von den Streifen ausgehend langsam in die Fläche ausbreiten und ihnen im nächsten Sommer ein blumenbuntes Antlitz verleihen.