Hohes Vertrauen
(Liestal) Die Baselbieter Bevölkerung stellt dem Baselbieter Polizeikorps ein gutes Zeugnis aus.
Über 90% der befragten Baselbieterinnen und Baselbieter vertrauen der Polizei Basel-Landschaft. Dies zeigt die Crime Survey 2022. Aus der Befragung wird allerdings auch ersichtlich, dass unter anderem im Bereich der Delikte gegen die sexuelle Integrität und bei sogenannten Hate Crimes Verbesserungsmöglichkeiten bestehen.
Die Universität St. Gallen sowie die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaft haben im Auftrag der Konferenz der Kantonalen Polizeikommandantinnen und –kommandanten (KKPKS) im Jahr 2022 eine nationale Sicherheitsbefragung durchgeführt. Im Zuge dieser nationalen Befragung gab die Polizei Basel-Landschaft zusätzlich eine vertiefte Befragung der Baselbieter Bevölkerung in Auftrag. Insgesamt haben über 600 Personen an dieser zusätzlichen Befragung teilgenommen. Die Studie ermittelt das subjektive Sicherheitsgefühl, die Einstellung gegenüber der Polizei sowie die Erfahrungen der Baselbieter Bevölkerung als Opfer von Straftaten.
Baselbieter Bevölkerung vertraut der Polizei Basel-Landschaft
Das Vertrauen in die Polizei ist im Kanton Basel-Landschaft sehr hoch. Über 90% der befragten Personen gaben an, der Polizei Basel-Landschaft zu vertrauen. Auch die Kriminalitätsbekämpfung durch die Polizei sowie die Polizeiarbeit im Allgemeinen bewerten rund 93% der Studienteilnehmenden als genügend bis sehr gut. Sicherheitsdirektorin Kathrin Schweizer zeigt sich in Liestal über diese Resultate erfreut: «Diese positiven Resultate zeigen, dass wir mit unserer Polizeiarbeit vieles richtig machen und in den vergangenen Jahren die Schwerpunkte und Massnahmen wie beispielsweise im Bereich der Cyberkriminalität richtig definiert haben». Die Umfrage zeigt, dass die Baselbieter Bevölkerung am häufigsten von Delikten in den Bereichen Betrug (8%), Cybercrime (5.7%) und Fahrraddiebstahl (5.3%) betroffen ist.
Fehlende Polizeipräsenz sorgt für tieferes Sicherheitsgefühl
Gemäss der Crime Survey 2022 haben über 20% der befragten Personen in den letzten drei Jahren eine Abnahme der Polizeipräsenz im Kanton festgestellt. Dies sorgt, gemäss Studie, für ein tieferes Sicherheitsgefühl bei der Baselbieter Bevölkerung. «Aufgrund der zunehmenden Anzahl der Delikte und der zunehmenden Komplexität der Fälle sind unsere Mitarbeitenden der Grundversorgung vermehrt mit administrativen Aufgaben beschäftigt und können deshalb weniger Zeit präventiv auf den Strassen unterwegs sein», sagt Polizeikommandant Mark Burkhard. «Damit wir die Präsenz auf den Strassen wieder erhöhen resp. gewährleisten können, brauchen wir mehr personelle Mittel».
Tiefe Anzeigerate bei Delikten gegen die sexuelle Integrität und bei Hate Crimes
Zum ersten Mal wurden bei der Crime Survey 2022 auch Zahlen zu vorurteilsmotivierter Kriminalität, sogenannten «Hate Crimes», erhoben. Dabei zeigt sich, dass im Kanton Basel-Landschaft nur wenige Personen von dieser Art von Delikten betroffen sind (2.9%). Die Studie zeigt aber auch, dass die Anzeigerate sehr tief ist (3.8%). «Bei so tiefen absoluten Zahlen müssen wir davon ausgehen, dass es eine hohe Dunkelziffer gibt. Deshalb ist es wichtig, dass betroffene Personen sich bei der Polizei melden», sagt Mark Burkhard. «Wir nehmen dieses Thema sehr ernst. Unsere Mitarbeitenden werden bereits heute bezüglich dieser Thematik sensibilisiert. Zudem werden wir in Zukunft entsprechende interne Schulungen durchführen».
Junge Menschen und Frauen berichten sehr viel häufiger, Opfer von Delikten gegen die sexuelle Integrität zu werden. Zudem zeigt die Studie auch, dass die Anzeigerate bei diesen Delikten tief ist (6.9%). Die Polizei Basel-Landschaft wird in den nächsten Jahren die Bekämpfung der sexualisierten Gewalt, dazu gehören auch Delikte gegen die sexuelle Integrität, intensivieren. Unter anderem wird dafür eine Fachstelle Opfer- und Kinderbefragung aufgebaut.