Besucherrekord bei Museumsnacht
(Basel) Mit insgesamt 200 Angeboten bescherten 36 Museen und Kulturinstitutionen dem Publikum aus Basel und Umgebung ein unvergleichliches Kulturerlebnis. 63 Veranstaltungen richteten sich an Kinder und Familien, in 9 Sprachen wurden 55 Führungen abgehalten und nicht weniger als 41 Live-Acts waren zu erleben, wie etwa Songperlen des Duos Stiller Has, Speed Dating mit Füssli oder Berührendes aus 350 Jahren Leben im Waisenhaus. Zwischen 18 und 1 Uhr wurden 114‘278 Eintritte in die Museen gezählt, dies sind rund 14‘000 Eintritte mehr als 2018. Etwa 17’000 Eintritte durften die Gastinstitutionen verbuchen. Insgesamt zogen circa 33’000 Menschen durch die Nacht.
Zum 19. Mal präsentierten sich die kulturelle Vielfalt Basels und das reichhaltige Angebot der hiesigen Museen in nur einer Nacht. Die Museumsnacht ist ein geselliger Anlass, der unterschiedliche Bevölkerungsschichten verbindet. Die Besucherinnen und Besucher brechen zu einer abwechslungsreichen Reise durch die Nacht auf und stellen dabei ihr individuelles Programm zusammen. Auch dieses Jahr konnten Tausende die inhaltliche Vielfalt und die festliche Stimmung geniessen. Besucht wurden nicht nur die Ausstellungen, sondern auch die zahlreichen Workshops und Mitmachangebote, die speziell für die Museumsnacht ausgearbeitet wurden. Publikumslieblinge waren das Museum der Kulturen Basel (11‘160 Eintritte) mit dem Programm Sonne, Mond und Sterne, beim Spielzeug Welten Museum (9‘854) drehte sich alles um den Hut und im Naturhistorischen Museum Basel (9‘183) unternahm man einen Rundgang durchs Ohr.
Donald Desax, Mitglied der Konzernleitung Helvetia Versicherungen, hielt nach seinem Besuch der Museumsnacht fest: "Mich begeistert die spezielle Mischung aus Bildung, Erlebnis und Unterhaltung, die an der Museumsnacht gepflegt wird. Es entstehen dadurch ungewöhnlich attraktive Vermittlungsangebote, die selbst Menschen in ihren Bann ziehen, die sich schwer mit Museen tun oder keinen Bezug dazu haben. Wer kann sich schon den interaktiven Klangschaukelstühlen im HeK oder der Faszination entziehen, die Skulpturen in der Kunsthalle anfassen zu dürfen?"
Ein inhaltlicher Schwerpunkt der diesjährigen Museumsnacht lag auf der menschlichen Fähigkeit des Hörens. Schallereignisse prägten eine ganze Reihe von Angeboten; dazu gehörten eine Ohrenwerkstatt (Naturhistorisches Museum Basel), das Rattern der Druckmaschinen in der Basler Papiermühle oder die zahlreichen musikalischen Aufführungen an verschiedenen Orten; diese deckten die ganze stilistische Bandbreite von Rap bis Klassik ab. Das Phänomen der Stille konnte in der Katharinenkapelle des Münsters erlebt werden. Und wer sich nach Kommunikation sehnte, hatte die Möglichkeit, Crashkurse in Schwedisch (Spielzeugmuseum Riehen) oder Gebärdensprache (Museum Tinguely) zu besuchen.
Ein zweiter Schwerpunkt lag auf dem Schaurig-Schönen. Dem legendären Privatdetektiv Philip Maloney (Michael Schacht) begegnete das Publikum im Cartoonmuseum und die Welt des Verbrechens öffnete sich für Interessierte im Lohnhof (Historisches Museum Basel). Während das Kunstmuseum Basel Schauergeschichten rund um die Füssli-Ausstellung präsentierte, gab es in der Fondation Beyeler eine Taschenlampenführung. Der Bestatter Peter Galler erzählte Besinnliches und Anekdotisches aus seiner reichen Berufserfahrung (Sammlung Friedhof Hörnli). Die Museumsnacht bietet immer auch Zugang zu Orten, Aufgaben und Personen, die ansonsten verborgen, rätselhaft oder unsichtbar bleiben, wie etwa die Dechiffrierungsarbeit des Staatsarchivs, der Kamelfund der Archäologischen Bodenforschung oder das Leben im Waisenhaus einst und heute.
Für Katrin Grögel und Sonja Kuhn (Co-Leitung der Abteilung Kultur Basel-Stadt) veranschaulichte die diesjährige Museumsnacht einmal mehr die enge Verbindung, die die Bevölkerung mit der Basler Museumslandschaft pflegt: "Die Museen sind offene Orte und präsentieren Inhalte, die sich an die gesamte Bevölkerung richten. Im Festcharakter kommt die Verbundenheit der Besucherinnen und Besucher mit den Museen in einer sehr lebendigen und lustvollen Form zum Ausdruck."
Die Museumsnacht ist gut in der trinationalen Region verankert durch das Publikum einerseits und die Fondation Fernet-Branca und das Vitra Design Museum andererseits. In ihrer Funktion als Vorsitzende der Oberrheinkonferenz ist es Regierungsratspräsidentin Elisabeth Ackermann ein wichtiges Anliegen, die Verbindungen zwischen den benachbarten Regionen zu stärken: "Bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit liegt mir der Einbezug der jüngeren Generation sehr am Herzen. Ebenso verhält es sich mit der Förderung des kulturellen Austausches. Die Museumsnacht bietet den idealen Rahmen, diese beiden Anliegen miteinander zu verbinden. Aus diesem Grund habe ich junge Kulturschaffende aus der Triregio zu einem Museumsnachtbesuch eingeladen."
Save the date
Die 20. Museumsnacht findet am Freitag, 17. Januar 2020, statt. Die Museen und Organisatoren beginnen im Sommer 2019 mit der Konzeption und Planung.