Gefährliche Flucht mit Auto über mehrere Landkreise
(Iffezheim) Ein psychisch kranker Mann aus dem Raum Schwäbisch Hall ist mit seinem Fahrzeug in der Nacht zum Montag über zwei Stunden und ...
Ein psychisch kranker Mann aus dem Raum Schwäbisch Hall ist mit seinem Fahrzeug in der Nacht zum Montag über zwei Stunden und über mehrere Landkreise hinweg vor der Polizei geflüchtet. Er konnte schließlich bei Iffezheim gestoppt und überwältigt werden. Zuvor war dem Mann aus einem psychiatrischen Krankenhaus aus Weinsberg geflüchtet. Der 41 Jahre alte Mann hatte auf seiner Flucht andere Verkehrsteilnehmer gefährdet und zwei Streifenfahrzeuge erheblich beschädigt.
Der 41-Jährige war aufgrund seiner psychischen Erkrankung und
damit einhergehenden Eigen- und Fremdgefährdung in einem
psychiatrischen Krankenhaus in Weinsberg gerichtlich untergebracht.
Von dort war er am Sonntag, gegen 16:00 Uhr geflüchtet, woraufhin
eine Fahndung eingeleitet wurde. Aufgrund von Zeugenhinweisen wurde
bekannt, dass der Mann gegen 21:20 Uhr an seiner Wohnanschrift in
Vellberg in seinen Pkw, VW Golf gestiegen und davon gefahren war. Um
21:54 Uhr konnte der VW in Schwäbisch Hall von einer Polizeistreife
gesichtet und verfolgt werden. Auf Anhaltezeichen reagierte der
41-Jährige nicht, vielmehr missachtete er mehrere rote Ampeln und
umfuhr eine Straßensperre.
Er setzte seine Fahrt über die B 19 auf der A 6 in Richtung
Nürnberg unbeirrt und mit hoher Geschwindigkeit, sowie riskanter
Fahrweise fort. Bei Feuchtwangen verließ er kurzzeitig die Autobahn
und fuhr in die andere Fahrtrichtung wieder auf, um seine Fahrt in
Richtung Mannheim fortzusetzen. Bei Ilshofen gefährdete er einen
anderen Autofahrer, den er rechts überholt und zu einem Bremsmanöver
gezwungen hatte. Der Autofahrer geriet ins Schleudern, konnte sein
Fahrzeug glücklicherweise abfangen und einen Unfall verhindern.
Versuche der Streifenfahrzeuge den VW-Lenker zu überholen,
verhinderte der 41-Jährige durch aggressive Fahrstreifenwechsel. Am
Autobahnkreuz Walldorf setzte der Mann seine Fahrt auf der A5 in
Richtung Baden-Baden fort, passierte Karlsruhe und verließ
schließlich bei Baden-Baden die Autobahn und fuhr auf der B 500 in
Richtung Frankreich. In einem Gewerbegebiet bei Iffezheim konnte der
halsbrecherischen Flucht in den frühen Morgenstunden letztlich ein
Ende gesetzt werden. Nachdem der Flüchtige zwei Streifenfahrzeuge
gerammt hatte, klickten in der Straße ´Südring´ unweit der B 36 um
kurz vor 4 Uhr die Handschellen. Der durch den Unfall verursachte
Sachschaden beträgt nach ersten Schätzungen insgesamt mehreren
Zehntausend Euro - an einem Streifenwagen dürfte Totalschaden
entstanden sei. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Der
41-Jährige wurde anschließend wieder in das psychiatrische
Krankenhaus Weinsberg verbracht. Im droht nun ein Strafverfahren
wegen Straßenverkehrsgefährdung, die Ermittlungen dauern an.
Verkehrsteilnehmer die durch die Fahrweise des VW-Lenkers gefährdet
wurden, werden gebeten sich bei der Verkehrspolizeidirektion
Schwäbisch Hall, Telefon: 07904/9426-0 zu melden.
Der Mann hatte auf der Flucht vor der Polizei eine Strecke von
ungefähr 250 km zurückgelegt. Durch umsichtiges Verhalten der
Einsatzkräfte wurde versucht die Risikobereitschaft des Flüchtigen
nicht weiter zu erhöhen. Hierzu wurde zeitweise ein größerer Abstand
gehalten, Blaulicht zum Teil ausgeschaltet und im Bereich Karlsruhe
die Hinterherfahrt nur mit einem Zivilfahrzeug und dem
Polizeihubschrauber durchgeführt.
Der Einsatz wurde durch die Führungs- und Lagezentren der
beteiligten Polizeipräsidien anhand moderner Technik reibungslos
geführt. Bei dem Einsatz war ein Polizeihubschrauber und zahlreiche
Streifenbesatzungen der Polizeipräsidien Heilbronn, Mannheim,
Karlsruhe, Offenburg und Aalen, sowie aus Bayern beteiligt.