Bauarbeiten für Infopoint auf dem Kandel haben begonnen
(Waldkirch) Auf dem Kandel haben die Bauarbeiten für den neuen „Infopoint“ begonnen: Baumaschinen sind derzeit dabei, die Baugrube für ...
Auf dem Kandel haben die Bauarbeiten für den neuen „Infopoint“ begonnen: Baumaschinen sind derzeit dabei, die Baugrube für ein neues Gebäude in Massivholzkonstruktion aus heimischen Hölzern auszuheben, das gleich mehrere Funktionen erfüllt: Es ist ein Informationszentrum mit Wissenswertem zu den verschiedenen Facetten des Kandelberglands wie Natur und Landschaft, Energiegewinnung, aber auch touristischen Möglichkeiten. Die Themen sollen in einer modernen Ausstellung für Erwachsene und Kinder, die auf den Kandel kommen, anschaulich gemacht werden. Ferner wird das „Infopoint“-Gebäude auch ganz praktisch öffentliche Toiletten und Umkleideräume sowie Unterstellmöglichkeiten für Wanderer oder Wintersportler anbieten. Darüber hinaus dient das Multifunktionsgebäude auch den ÖPNV-Nutzern, wenn diese etwa bei Regen, Schnee oder Wind auf den Bus warten. Eine Photovoltaikanlage, die auf dem Flachdach des Gebäudes installiert wird, soll zu einem Großteil zur eigenen Energieversorgung des Gebäudes beitragen.
Informationen zum „Berg der Kräfte“
Das Herzstück im Innern des 13 Meter langen und fast acht Meter breiten Gebäudes sind Informationen in drei Sprachen zum Kandel als „Berg der Kräfte“. Die wissenschaftliche Konzeption hierfür erstellt das Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie – Arbeitsgruppe Heritage Interpretation – der Universität Freiburg. Es war auch schon für das Kandel-Stelen-Projekt mit 42 über das ganze Kandel-Gebiet verteilten dreiseitigen Info-Säulen verantwortlich.
Die Kandel-Besucherinnen und –besucher werden im „Infopoint“ mit grafisch gestalteten Elementen viel Wissenswertes über die Geologie, Pflanzen und Tierwelt, Geschichte, Kuriositäten und zu Umwelt, Natur und Landschaftsschutz im Kandelbergland erfahren. Mit dem „Infopoint“ sollen Besucherinnen und Besucher auf den besonderen Lebensraum des Kandelgipfels für die Natur aufmerksam gemacht und deren Bewusstsein gestärkt werden.
An Besonderheiten mangelt es dem Kandel in dieser Hinsicht nicht: Das Kandelplateau und Teile des Kandelwaldes sind FFH- und Vogelschutz- sowie Landschaftsschutzgebiet, auf dem Kandelgipfel liegen zahlreiche Biotope sowie das Hochmoor als Naturdenkmal.
Daneben finden die Gäste im „Infopoint“ aber auch viele praktische Tipps zu touristischen Angeboten, eine große Übersichtskarte mit Wanderwegen und auch die bei jungen Kandelgästen beliebte Hexe Kandela wird eine Rolle spielen.
Ein Berg für jede Jahreszeit
Der Kandel ist mit 1.242 Metern die höchste Erhebung und der fast von überall sichtbare Hausberg des Landkreises Emmendingen. Als touristisch bedeutendster Ort im Schwarzwald-Naturraum ist er zu jeder Jahreszeit beliebt: Bei Wanderern, Radlern und Mountainbikern sowie Drachen- oder Gleitschirmfliegern, im Winter bei Familien zum Schlittenfahren, bei Schneefans für Langlauf, Alpinski oder Snowboard. Im Sommer schätzen viele Ausflügler die frische Luft und die schönen Sonnenuntergänge und im Herbst bietet der Kandel bei grauen Nebeltagen im Tal viel Sonne und einen Blick auf die im Nebelmeer liegenden Täler im Landkreis Emmendingen.
Aufwertung des Hausbergs
Damit sich die Ausflügler und Touristen auf dem Kandel informieren und einen Überblick verschaffen können, plante der Landkreis Emmendingen zur Aufwertung seines Hausbergs zusammen mit den vier Anrainergemeinden Waldkirch, Simonswald, St. Peter und Glottertal schon länger ein Gebäude mit Informationszentrum. Nach mehrjähriger Vorarbeit und einem langen Winter fiel jetzt der Startschuss für die Bauarbeiten. Selbst Anfang Mai schneite es nochmals auf dem Gipfel, aber inzwischen konnten die Baumaschinen anrücken und das Fundament ausheben.
Planung durch das Landratsamt
Bauherr des neuen „Infopoints“ ist der Landkreis Emmendingen, die Planung liegt beim Landratsamt: Die Entwürfe und Pläne für das Gebäude hat Architektin Patricia Haas vom Amt für Hochbau und Liegenschaften erstellt, die Bauleitung hat ihr Kollege Lars Dohrmann übernommen. Auch die beteiligten Baufirmen für das Fundament und den Aufbau des Gebäudes haben es in den nächsten Monaten nicht allzu weit bis zur Baustelle, da sie aus dem Elz- und Simonswäldertal stammen. Das Innere des Informationszentrums wird von der Universität Freiburg - Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie – gestaltet.
Förderer und Sponsoren unterstützten das Projekt
Welche Bedeutung und Verbundenheit der Kandel für die Region hat, zeigt die breite Unterstützung für das Projekt. Der Landkreis Emmendingen und die Belegenheitskommunen des Kandel, d.h. die Stadt Waldkirch sowie die Gemeinden Simonswald, St. Peter und Glottertal, haben mit maßgeblicher Unterstützung der LEADER-Aktionsgruppe Südschwarzwald und des Naturparks Südschwarzwald als Gemeinschaftsprojekt die finanziellen Mittel für den „Infopoint“ bereitgestellt. Der Landkreis und die Kommunen freuen sich darüber, dass darüber hinaus auch sonstige Förderer und Sponsoren sich bereitgefunden haben, das Projekt zu unterstützen. So steuert die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau 30.000 Euro bei. Die EnBW hat eine Summe von 15.000 Euro für die PV-Anlage bereitgestellt. Die Tourismus ZweiTälerLand GmbH unterstützt das Projekt vor der Haustür mit knapp 6.000 Euro.
Auf einen Spatenstich zum Start wurde wegen der Corona-Lage verzichtet – verbunden mit der Hoffnung, dass sich die Beteiligten und Förderer des „Info-Points“ hoffentlich zum Richtfest auf dem höchsten Berg im Landkreis treffen können.