Bereits 1300 Schadensmeldungen über Online-Mängelmelder
(Rastatt) „An der L77 Richtung Plittersdorf liegt Müll im Gebüsch und am Rande des Weges“, lautet eine von zirka 1.300 Schadensmeldungen, die die Stadt Rastatt im letzten Jahr über den städtischen Online-Mängelmelder erreicht haben.
Ob Müll in Parkanlagen, defekte Straßenlaternen, ein umgefallenes Verkehrsschild, heruntergefallene Äste oder ein kaputter Gehweg: Unter maengelmelder.rastatt.de können Rastatts Bürger und Besucher seit Ende Januar 2018 schnell, unbürokratisch und rund um die Uhr eine Beschädigung oder Missstände im öffentlichen Raum melden. Die gezielten Hinweise ermöglichen den städtischen Mitarbeitern, den gemeldeten Schaden schnell zu beseitigen. Und so ziehen die Verantwortlichen im Rastatter Rathaus ein durchweg positives Fazit zum Einjährigen des Mängelmelders.
Dank des neuen Services wurden deutlich mehr Missstände gemeldet als in den Vorjahren, als die Meldungen die Stadtverwaltung noch auf den „klassischen Wegen“ persönlich, per Telefon oder E-Mail erreichten. „Für die Bürger ist es durch den Mängelmelder viel einfacher geworden, uns von einem Missstand in Kenntnis zu setzen“, erklärt Dieter Kleisinger, der als Stabsstellenleiter Bürgerbeteiligung und Datenschutz federführend den Mängelmelder betreut.
Am häufigsten gemeldet wurden Müll und Verunreinigungen (51 Prozent), gefolgt von Schäden an Straßen und Gehwegen (17 Prozent). Mängel an der Straßenbeleuchtung machten neun Prozent aus, Meldungen aus der Kategorie „Gefahr durch Bäume/Äste/Überhang“ vier Prozent, Schäden auf Spielplätzen drei Prozent, Rattenbefall zwei Prozent und Geruchsbelästigung ein Prozent. Der Rest entfällt auf die Rubrik „Sonstige Mängel“ (13 Prozent).
Dank des einfachen Handlings des Mängelmelders erhalten die städtischen Mitarbeiter im Durchschnitt etwa drei bis vier Meldungen pro Tag. Das bedeutet zunächst mehr Arbeit für die Verwaltung. Besonders für die Mitarbeiter der Straßenreinigung mit ihren täglichen, festen Touren seien die zusätzlichen Schadensmeldungen manchmal schwer unter einen Hut zu bekommen. „Aber der Mängelmelder gibt uns auch wichtige Hinweise, wo es gerade klemmt. Denn wir können ja nicht täglich das gesamte Stadtgebiet kontrollieren. Da helfen uns die Bürgerhinweise sehr bei unseren Arbeiten, die Stadt sauber zu halten“, so Kleisinger. Beispielsweise wenn Müll mitten im Wald abgeladen wird, war es früher für die Verwaltung schwierig, überhaupt Kenntnis davon zu erlangen. Entdecken Spaziergänger den Missstand, können sie gleich eine Meldung über den Mängelmelder absetzen und konkret die Örtlichkeit mitteilen.
Und so funktioniert der Mängelmelder: Auf der Webseite maengelmelder.rastatt.de kann der Nutzer den Ort des entdeckten Schadens auf einer interaktiven Karte eintragen. Dann folgt die Zuordnung zu einer der aufgeführten Kategorien, wie beispielsweise „Müll und Verunreinigungen“, „Straßen- und Gehwegschäden“ oder „Spielplätze“. Anschließend kann man den festgestellten Schaden kurz beschreiben und – falls das Smartphone gerade zur Hand ist – noch ein Foto beifügen. Nach erfolgtem Eintrag erhält der Nutzer eine Eingangsbestätigung durch die Stadtverwaltung und kann jederzeit auf der Karte oder in der Liste beobachten, in welchem Bearbeitungsschritt sich seine Mängelmeldung befindet. Sobald der Mangel behoben ist, erhält er eine abschließende Nachricht durch den zuständigen Sachbearbeiter.
Die meisten Meldungen fallen in den Zuständigkeitsbereich des Fachbereichs Technische Betriebe. In der Regel dauert es maximal drei bis vier Tage, bis ein gemeldeter Mangel durch die städtischen Mitarbeiter beseitigt wird. Werden akute Gefahrensituationen gemeldet, erfolgt deren Beseitigung unverzüglich, betont Kleisinger. In Einzelfällen kann es aber auch mal länger dauern. Zum Beispiel, wenn andere Behörden zuständig oder einzubeziehen sind oder wenn sich eine gemeldete Beschädigung auf einem Privatgelände befindet. Aber auch in solchen Fällen bekommt der Schadensmelder immer eine Rückmeldung.
„Wir sind den Bürgern wirklich sehr dankbar für ihre Mitarbeit und die Nennung von Problemfällen“, betont Kleisinger. „Wenn alle die Augen offen halten, ändert sich hoffentlich langfristig das Bewusstsein dafür, wie man mit öffentlichem Eigentum umgeht. Denn eine saubere Stadt ist letztlich in unser aller Interesse“.