Durch Zusammenarbeit mehr Sicherheit an Tramhaltestellen erreicht
(Kehl) Die Sicherheitslage an den Tramhaltestellen Hochschule/Läger und Kehl Bahnhof in den frühen Morgenstunden des Samstags und des Sonntags hat sich verbessert. Die Fahrer der Tramzüge können ungehindert in die Stationen einfahren und diese auch wieder fahrplankonform verlassen.
Dies ist der Zusammenarbeit der deutschen und der französischen Polizei mit der Stadt Kehl und der CTS zu verdanken, wie sie in einem ersten Sicherheitsgespräch vereinbart wurde, zu dem Oberbürgermeister Toni Vetrano am 26. April eingeladen hatte. Nun haben sich die Partner ein zweites Mal getroffen und eine erste Bilanz über die Wirksamkeit der Maßnahmen gezogen.
Die Zahl der – vorwiegend jungen und mehr oder weniger betrunkenen – Menschen, die in den frühen Morgenstunden des Samstags und des Sonntags Kehler Diskotheken und Nachtclubs verlassen und sich an den Tramhaltestellen Hochschule/Läger und Kehl Bahnhof sammeln, hat sich nicht verringert, dennoch „ist es viel ruhiger geworden“, konstatierten die Vertreter der CTS bei dem jüngsten Treffen – eine Einschätzung, welche die übrigen Partner teilten. Es komme seltener zu risikoreichem Verhalten, zu Rempeleien und Auseinandersetzungen auf den Bahnsteigen. Die Fahrgäste verhielten sich inzwischen so, dass der Tramverkehr nicht mehr gestört werde und die Fahrer der Straßenbahnzüge nicht mehr fürchten müssten, dass sich junge Leute im Gedränge beim Einsteigen verletzten. Dies ist auch dem Umstand zu verdanken, dass die CTS in den frühen Morgenstunden des Samstags und des Sonntags jeweils zwei zusätzliche Tramzüge einsetzt. Damit wird die Wartezeit an den Haltestellen deutlich verkürzt.
Im November vergangenen Jahres hatte eine junge Frau ihr Bein zwischen Bahnsteig und Tramzug eingeklemmt – glücklicherweise ohne dabei schwere Verletzungen davon zu tragen. Immer wieder häuften die Fahrer der Straßenbahnen auf dem Kehler Abschnitt der Linie D in den frühen Morgenstunden des Samstags und Sonntags Verspätungen an, weil sie aufgrund der Rempeleien unter den jungen Leuten fürchten mussten, dass Personen auf die Gleise geraten könnten. Regelmäßig hinderten auch Fahrgäste, die mehrfach ein- und wieder ausstiegen oder die Türen blockierten, die Tram an der Abfahrt. In den Tramzügen wurde von einigen Fahrgästen das Rauchverbot missachtet oder Passagiere, die nicht zu den Nachtschwärmern gehörten, wurden angepöbelt.
Dass sich das Verhalten der Disko- und Nachtclubbesucher gebessert hat, liegt an den zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen, auf die sich alle Partner im April verständigt haben: An den Tramhaltestellen Hochschule/Läger und Kehl Bahnhof wechseln sich Polizei, Kommunaler Ordnungsdienst und von der Stadt beauftragte Security-Dienste im wöchentlichen Turnus ab; in der Tram fährt ab der Haltestelle Port-du-Rhin auf französischem Gebiet ein von der CTS beauftragter Sicherheitsdienst mit – dort hält sich auch die französische Polizei bereit, um einzugreifen, wenn die Nachtschwärmer über die Stränge schlagen. All diese Maßnahmen, darüber waren sich die Partner einig, werden weiterhin aufrechterhalten.
„Es ist traurig genug, dass sich die öffentliche Hand immer mehr Gedanken über Sicherheitssysteme machen muss“, sagte Oberbürgermeister Toni Vetrano, das gelte inzwischen ebenso für Feste wie für öffentliche Einrichtungen wie Freibäder. Positiv sei jedoch, dass „die kurzen und unkomplizierten Wege, die wir gemeinsam gegangen sind, die gewünschte Wirkung entfaltet haben“, sprach er allen Beteiligten seinen Dank aus. „Wenn das Sicherheitsgefühl zurückkehrt, dann ist das positiv. Für die Tram wie für die Bäder.“