Änderung bei Trinkwasserverteilung
(Freiburg) Aktuell erhalten die Freiburger Haushalte mehr Trinkwasser aus dem badenova-Wasserwerk in Hausen an der Möhlin als üblich.
Aufgrund der geringen Niederschläge in den letzten Monaten ist die Quellschüttung im Schwarzwald zurückgegangen. Dies hat direkte Auswirkungen auf das Wasserwerk in Ebnet. Von dort wird sonst die Mehrheit der Freiburger versorgt. Durch die Mischung hat das Trinkwasser aktuell einen mittleren Härtegrad, teilt badenova mit.
Tropische Temperaturen über 30 Grad und ein Ausbleiben des Regens über viele Wochen bleibt nicht ohne Folgen für den regionalen Grundwasser-vorrat im Dreisamtal. Bis Ende Juni hat badenova bzw. die Netztochter bnNETZE rund 370 Millimeter gemessen. Dies entspricht einem Rückgang von 10 Prozent gegenüber dem bereits extrem trockenen Sommer 2018. Die Monate März und April haben lediglich 5 bis 15 Millimeter Wasser gebracht. Die Normalwerte liegen erfahrungsgemäß bei 80 bis 100 Millimetern. Deshalb fährt der Wasserdienstleister badenova die Förderung des Trinkwassers im Wasserwerk Ebnet aktuell zurück. Die Freiburger müssen sich dennoch keine Sorge machen: Die fehlende Menge kommt aus dem Wasserwerk in Hausen an der Möhlin, wo in größerer Tiefe das Wasser gefördert werden kann. Es gibt aufgrund der geologischen Situation Nachschub über unterirdische Zuflüsse, was die Abhängigkeit von Niederschlägen deutlich verringert. „Unsere Herausforderung liegt aktuell in einem guten, professionellen Management der Verteilung“, so Klaus Rhode, Leiter Wasser und Abwasser bei bnNETZE. Die badenova-Tochter bnNETZE versorgt in der Region mehr als 568.000 Menschen mit Trinkwasser und unterstützt Städte und Gemeinden in der Region bei der Versorgung ihrer Bürger.
Grundsätzlich gilt: Die Quellschüttung ist stets vom Niederschlag, von der Verdunstung und den hydrogeologischen Gegebenheiten des Grundwasserleiters vor Ort abhängig. Aufgrund dieser Abhängigkeit der Grundwasserbilanz vom unterirdischen Einzugsgebiet kann die Untersuchung der Quellschüttung Hinweise auf Veränderungen im Grundwasserdargebot, in der Grundwasserneubildung und auf die Verschiebung von unterirdischen Wasserscheiden geben. Diese Informationen wiederum bieten eine wichtige Grundlage für die langfristige Sicherstellung einer nachhaltigen Trinkwasserversorgung.
Hangquellversorgungen wie in Freiburg-Kappel oder Freiburg-Günterstal liefern aktuell auch bis zu 50 Prozent weniger Wasser als im Schnitt. Für diese Bereiche springt ebenfalls das Hausener Wasserwerk ein. Hausen ist „das zweite Standbein“ in der regionalen Trinkwasserversorgung.
Aufgrund der Mischung weist das jetzige Wasser einen höheren Härtegrad auf und ist im mittleren Härtegrad angesiedelt. Ob die Wasserhärte „weich“, „mittel“ oder „hart“ ist, hängt vom Anteil der Erdalkalisalze – der sogenannten Härtebildner – im Wasser ab. Erdalkalisalze sind nichts anderes als die lebenswichtigen Mineralien Calcium und Magnesium. Deren Konzentration im Wasser wird in Deutschland in Millimol pro Liter (mmol/L) gemessen. Diese bestimmt dann den Härtebereich des Wassers von weich über mittel bis hart. Unter 1,5 mmol/L ist das Wasser weich, zwischen 1,5 und 2,5 mittel und darüber hart.
Hartes Trinkwasser hat einen höheren Anteil an den Mineralstoffen Calcium und Magnesium, die der menschliche Organismus zum Leben braucht. Calcium benötigt er unter anderem für die Zähne und für den Aufbau der Knochensubstanz, Magnesium ist ein wichtiges Mineral für den Stoffwechsel. Weiches Wasser hat den Vorteil, dass beim Waschen für die gleiche Menge an Wäsche oft weniger Waschmittel benötigt wird. Siehe auch unter https://wasser.bnnetze.de/wasser-allgemein/wasser-wissen/wasserhaerte.jsp
Mehr Infos rund ums Trinkwasser in der Region gibt es unter www.bnnetze.de