19.04.2020 09:19

Wolfsverdacht

(Münstertal/Schluchsee) In der Nacht vom 17. auf den 18. April wurden bei Münstertal zwei Ziegen gerissen.

Die Bissspuren deuten nach Aussage der Fachleute der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) darauf hin, dass die Ziegen einem großen Beutegreifer zum Opfer gefallen sind.

Ob es sich bei dem Angreifer um einen Wolf oder einen Hund gehandelt hat, lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht sagen. Klarheit darüber wird erst das Ergebnis der an den Ziegen genommenen Rissabstriche im Senckenberg-Institut ergeben.

Vor wenigen Tagen wurde im Gebiet der Gemeinde Schluchsee ein Foto eines Wolfes aufgenommen. Der Landkreis liegt außerhalb der sogenannten „Förderkulisse Wolfsprävention“ im Nordschwarzwald, innerhalb derer in den vergangenen gut zwei Jahren wiederholt der Wolfsrüde GW852m nachgewiesen werden konnte.

Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg (FVA) hat das Umweltministerium über ein Fotofallenbild informiert, das vor zwei Tagen im Gebiet der Gemeinde Schluchsee aufgenommen wurde. Die Fachleute der FVA stufen das Bild als eindeutigen Nachweis für einen Wolf ein.

Woher das Tier stammt und wo es sich derzeit aufhält, ist nicht bekannt. In der Region wurden jedoch Anfang April zwei Losungen gefunden, die aktuell am Senckenberg Institut in Gelnhausen genetisch untersucht werden. Möglicherweise lassen sich darüber weitere Informationen gewinnen.

Schluchsee liegt außerhalb der sogenannten „Förderkulisse Wolfsprävention“ im Nordschwarzwald, wo der Rüde GW852m seit gut zwei Jahren schon mehrfach nachgewiesen wurde. Im Südschwarzwald gab es in den vergangenen Monaten vereinzelt Wolfsnachweise.

Die Nutztierverbände sowie die Wildtierbeauftragten der Kreise wurden über den aktuellen Nachweis informiert und aufgefordert, eventuelle Beobachtungen an die FVA in Freiburg zu melden: info@wildtiermonitoring.de, 0761 4018-274.