19.05.2019 13:06

Ozeanium nicht erwünscht

(Basel) Der Zoo Basel nimmt zur Kenntnis, dass die Basler Stimmbevölkerung heute das Ozeanium abgelehnt hat. Der Zolli wird sich trotzdem weiterhin für den Natur- und Artenschutz und auch für den Meeresschutz einsetzen.

Zoo-Direktor Olivier Pagan ist enttäuscht über das Nein: «Wir haben natürlich seit mehr als zehn Jahren viel Herzblut in das Projekt Ozeanium gesteckt, und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht enttäuscht bin. Es ist insbesondere deshalb schade, weil wir eigentlich genau das Ziel verfolgen, das vielen Gegnerorganisationen laut eigenen Aussagen am Herzen liegt: den Schutz der Meere.»

Danke an alle Unterstützer

Der Abstimmung ging ein langjähriger Prozess voraus: ein Architekturwettbewerb, die Ausarbeitung des Vorprojektes, die Behandlung des Bebauungsplans im Grossen Rat, der ihm deutlich zustimmte, und schliesslich der Abstimmungskampf der vergangenen Monate.
«Es war ein emotional geführter Abstimmungskampf. Umso mehr möchte ich trotz des heutigen Neins allen danken, die das Ozeanium unterstützt haben», so Olivier Pagan. «Die breite Unterstützung, die wir erfahren haben, tröstet uns auch ein wenig über das heutige Nein hinweg.»

Das Nein hilft den Meeren nicht

Mit dem Ozeanium wollte der Zoo auf der Heuwaage einen Ort schaffen, in dem die Besuchenden in die faszinierende Unterwasserwelt eintauchen können und gleichzeitig etwas über die Gefährdung und den Schutz der Meere lernen. Aufgrund der heutigen Abstimmung ist das Projekt nun gestoppt.

Aus Sicht des Zoos ist damit den Weltmeeren nicht gedient, denn ohne das Ozeanium wird das Thema in der Bevölkerung nicht dieselbe Aufmerksamkeit geniessen. Neben dem Aufklärungseffekt gehen auch jährlich mehrere hunderttausend Franken verloren, die der Naturschutzfranken auf den Tickets für Meeresschutzprojekte vor Ort generiert hätte.

Nächste Schritte noch unklar

Verwaltungsratspräsident Martin Lenz: «Leider ist es uns nicht gelungen, die Verunsicherung, die die Gegner befeuert haben, zu zerstreuen. Wir werden die neue Ausgangslage nun analysieren und zu einem späteren Zeitpunkt über nächste Schritte entscheiden.»
Was bereits jetzt klar ist: Der Zoo wird weiterhin entlang seiner vier Kernaufgaben Naturschutz, Bildung, Forschung und Erholung allen Besuchenden Tiere und ihre Lebensräume näherbringen. Der Zoo wird dabei auch weiterhin den Schutz der Meere unterstützen, deren Bedeutung gerade in den Binnenländern nach wie vor unterschätzt wird.