20.12.2018 22:15

Bedrohungslage

(Bretten) Eine mutmaßliche Bedrohungslage, die sich in der Nacht zum Donnerstag in einer Brettener Unterkunft für Asylbewerber im ...

Eine mutmaßliche Bedrohungslage, die sich in der Nacht zum
Donnerstag in einer Brettener Unterkunft für Asylbewerber im Vorfeld
der geplanten Abschiebung einer tschetschenischen Familie
entwickelte, fand nach mehreren Stunden ein gutes Ende. Ein 37 Jahre
alter Familienvater stellte sich gegen 10.25 Uhr, kam anschließend in
Gewahrsam und soll am Freitag dem zuständigen Abschiebehaftrichter
vorgeführt werden.

Zunächst wurden gegen 03.45 Uhr vier Beamte des Polizeireviers
Bretten aufgrund eines vom Regierungspräsidium Karlsruhe erlassenen
Beschlusses zur Abschiebung bei der sechsköpfigen Familie vorstellig.
Dabei handelte es sich um die Eltern im Alter von 33 und 37 Jahren
sowie vier Kinder zwischen vier und 14 Jahren. Um die Maßnahmen der
Polizisten zu verhindern, bedrohte der 37-jährige Familienvater die
Ordnungshüter mit einem größeren Messer. Diese zogen sich daraufhin
zurück, während sich der 37-jährige mit seiner Familie in der Wohnung
hinter verschlossener Tür aufhielt.

Aufgrund dieser Ausgangslage war seitens der Polizei eine
Eskalation nicht auszuschließen. Es wurden daher unter der
Einsatzleitung des Polizeireviers Bretten weitere Kräfte zur
Unterstützung angefordert und auch das Spezialeinsatzkommando des
Polizeipräsidiums Einsatz in Bereitschaft versetzt. Schließlich
konnte der Mann nach längeren Verhandlungen mit der Polizei zur
Aufgabe bewegt werden.

Die Rettungsdienste hatten wegen der unbestimmbaren Einsatzzeit
eine Versorgungsstelle eingerichtet. Die Stadt Bretten unterstützte
die vorsorglich in Sicherheit gebrachten anderen Bewohner wie auch
die Polizeikräfte durch Beschaffung von Interimsunterkünften.