Polizei mit Bodycam unterwegs
(Karlsruhe) Nach der Bekanntgabe Anfang Februar zur landesweiten Einführung von sogenannten Bodycams als Standardausstattung bei der Landespolizei Baden-Württemberg ist nun auch das Polizeipräsidium Karlsruhe mit den "Schulterkameras" im Einsatz. Im Rahmen einer am Dienstag, 19. März, anberaumten Pressekonferenzstellte Polizeipräsidentin Caren Denner die Bodycams vor, die ihre Beamtinnen und Beamten ab sofort tragen werden.
"Wir erwarten einen deutlichen Rückgang der Übergriffe auf
einschreitende Polizeistreifen. Aufgrund von Erfahrungen aus der
Erprobungsphase wissen wir, dass die Bodycam die Tendenz zur Gewalt
gegenüber Polizeibeamten deutlich reduziert. Darüber hinaus kann die
Kamera - als unabhängiger Zeuge - zuverlässig objektive Beweise für
Geschehensabläufe liefern. Anhand der Dokumentation lässt sich damit
ganz sicher auch in vielen Fällen die in Straf- oder
Beschwerdeverfahren bisher fehlende Lücke zur Klärung der oftmals
gegensätzlichen Schilderungen von Beteiligten oder Zeugen schließen,
" so Polizeipräsidentin Denner.
In der Kriminalstatistik bewegt sich die Gewalt gegen
Polizeibeamte landesweit, entsprechend aber auch beim
Polizeipräsidium Karlsruhe, seit Jahren auf einem hohen Niveau. Zwar
ging die Zahl von 2014 mit rund 400 erfassten Fällen in den
Folgejahren bis auf 350 strafbaren Handlungen in 2017 leicht zurück.
Allerdings stiegen die im Jahr 2018 verzeichneten Übergriffe
tendenziell wieder an.
Diesem Trend hofft man nun entgegenwirken zu können. Bei der
sechswöchigen Erprobung in den Polizeipräsidien Freiburg, Mannheim
und Stuttgart hat sich in 70 Prozent aller Fälle bereits im Vorfeld
einer dauerhaften Aufzeichnung eine deeskalierende Wirkung erzielen
lassen. Falls sich dies auch in der dauerhaften Praxis so bestätigt,
hat die Bodycam entsprechend ihrer Widmung zu vorwiegend präventiven
Zwecken, also der Aggressionsminderung im Vorfeld von Straftaten,
ihre Wirkung nicht verfehlt.