Schulaktion „Inklusion durch Selbsterfahrung“ startet ab Frühjahr
(Emmendingen) Wie fühlt es sich an, mit einer Behinderung seinen Alltag zu meistern? Was ist anders, wenn man eine Bewegungs- oder Sinneseinschränkung hat? Um das Bewusstsein der Jugendlichen rund um das Thema Inklusion zu schärfen und zu sensibilisieren, haben der Behindertenbeauftragte des Landkreises Emmendingen, Bruno Stratz und Geschäftsstellenleiterin Esther Weber, zusammen mit den beiden Inklusionsbeauftragten der Städte Emmendingen (Johannes Baur) und Waldkirch (Regina Fuchs) „Inklusion durch Selbsterfahrung – ein Projekt an Schulen“ ins Leben gerufen.
2018 wurde die Aktion anlässlich des europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung an der Markgrafen-Realschule Emmendingen, der Realschule Kollnau und dem Geschwister-Scholl Gymnasium Waldkirch angeboten. Das Projekt stieß auf große positive Resonanz, sodass es auch in diesem Jahr weitergeführt wird, um weitere Schülerinnen und Schüler für das Thema Inklusion zu sensibilisieren. 2019 soll es an insgesamt 14 Schulen im Landkreis angeboten werden.
Ende Dezember 2018, sozusagen als Weihnachtsgeschenk, wurde der Förderantrag bewilligt und das Projekt erhielt von „Impulse Inklusion“, einem Programm des Sozial- und Integrationsministeriums Baden-Württemberg, einen Zuschuss von rund 12.000 Euro. Ziel des Förderprogramms ist es, landesweit Initiativen zu fördern, die das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderungen im Alltag voranbringen.
Die Schulaktion „Inklusion durch Selbsterfahrung“ startet ab Frühjahr 2019. Dabei können die Schülerinnen und Schüler an einem Vormittag bei einem Rollstuhl-Parcours und Gehen mit Blindenstock erfahren, wie es sich mit diesen Einschränkungen lebt. Neben den Erfahrungen mit dem Rollstuhl werden zudem Alterserscheinungen, wie zum Beispiel Beeinträchtigung des Sehens und Hörens simuliert, sodass die Schülerinnen und Schüler auch auf diesen Gebieten Erfahrungen sammeln können. Nach einer Selbsterfahrungsphase – in geschlossenen Räumen und anschließend im öffentlichen Raum – kommen die Jugendlichen mit Menschen mit einer Behinderung zusammen und können sich über die selbst gesammelten Erfahrungen austauschen. Im Gespräch lernen sie zudem, deren Situation und ihren Alltag mit Mobilitätseinschränkung besser zu verstehen.
Am Projekt können Schulklassen der Realschulen und Gymnasien sowie der weiterführenden Schulen ab Klasse 7 teilnehmen. Das Projekt wird im Zeitraum vom 11. bis 15. März, 29. April bis 3. Mai, 8. bis 12. Juli und 15. bis 19. Juli sowie vom 23. bis 27. September angeboten und dauert jeweils einen Vormittag.
Anmeldung und Information bei Bruno Stratz unter: behindertenbeauftragter(@)landkreis-emmendingen.de oder telefonisch unter 07641 451 3075.