Mehr Austausch
(Karlsruhe) Es ging um "Smarte Partnerschaften" und intelligente Lösungen für die Städte von morgen, ein Thema, das aktueller denn je ist. Die Karlsruher Experten aus den Bereichen Stadtplanung, Verkehrslenkung, IT-Bürgerservice und Wirtschaftsförderung besuchten kürzlich Projektpartner in Pune, Nagpur und Mumbai, intensivierten Projekte und auch bestehende deutsch-indische Netzwerke.
. Immerhin sind die Partnerschaften von Karlsruhe mit diesen drei indischen Städten bestens eingebunden in die bestehende und funktionierende Kooperation der beiden Länder Maharashtra und Baden-Württemberg.
Im Mittelpunkt der Delegationsreise stand die Frage, wie Städte nachhaltig entwickelt werden können. Dies diskutierten die Karlsruher Experten mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung im Rahmen von Meetings und informellen Treffen mit Verwaltungen oder beim Karlsruher Innovationsbüro in Pune. In allen drei Städten ging es um die Smarter City-Themenbereiche Mobilität und Digitalisierung, und dabei auch um zahlreiche Kooperationsmöglichkeiten für Unternehmen und Hochschulen der Fächerstadt.
„City2City Pairing“ zwischen Karlsruhe und Nagpur
Ob Zukunftskonzepte, Erfahrungen in der Stadtplanung, Ausbau intelligenter Mobilitätsangebote, Wirtschaftsförderung oder Ausbau von Bürgerdiensten: Besonders gut kam bei den indischen Partnern an, dass die Karlsruher Delegation zu den Themengebieten gleich die passenden Experten mitbrachte, so konnte gleich ins Detail gegangen werden. Dabei ging es auch um die Implementierung des EU-geförderten "City2City Pairing"-Projekts. "Dieses Projekt zwischen Karlsruhe und Nagpur wird erfreulicherweise auch durch Politik und Verwaltung unterstützt", so Ralf Eichhorn von der Wirtschaftsförderung Karlsruhe, der beim City Council in Nagpur die Stadt Karlsruhe mit ihren Kompetenzen vorstellte.
Nagpur möchte sich strategisch mit Partnern positionieren und damit seine ehrgeizigen Ziele im Entwicklungsprogramm "100 Smart Cities" umsetzen. Ein wichtiges Ziel dabei ist die Umsetzung von smarten intermodalen Infrastruktur- und Verkehrskonzepten.
Hier will Nagpur derzeit seine Bürgerinnen und Bürger für neue Infrastrukturen sensibilisieren, und als eine wichtige Maßnahme gezielt den Radverkehr verbessern und so auch die Reduzierung der Schadstoffbelastung in der Innenstadt erreichen. Im Rahmen des "City-2City Pairing"-Projekts wird Karlsruhe hier - als fahrradaffine Stadt - seine bisherigen Erfahrungen und konkreten Maßnahmen zur Einführung eines Bike-Sharing-Systems in den Umsetzungsplan von Nagpur einbringen. Auch vorhandene Geschäftsmodelle und Technologien aus Karlsruhe, wie beispielsweise Verkehrssimulation oder Telematik waren Themen bei der Diskussion über eine weitere Zusammenarbeit.
Vorreiterrolle Karlsruhes bei Indien-Aktivitäten
Insgesamt vereinbarten die Partner einen engeren Austausch von Erfahrungen, die Ziele sind unter anderem der effiziente Einsatz von Mitteln sowie eine Verbesserung der Dienstleistungen der Stadt für ihre Bürgerinnen und Bürger. Die Vereinbarung mit Nagpur knüpft an die bestehenden Projekte an – im Rahmen der Zusammenarbeit der beiden Länder Maharashtra und Baden-Württemberg. Dabei übernimmt Karlsruhe bei den aktuellen Indien-Aktivitäten im Land erneut eine Vorreiterrolle.
Zur Delegation um Ralf Eichhorn von der Wirtschaftsförderung Karlsruhe gehörten unter anderem auch Steffen Buhl von der Wirtschaftsförderung, Prof. Anke Karmann-Woessner, Amtsleiterin des Stadtplanungsamts Karlsruhe, Prof. Jan Riel von der Hochschule Karlsruhe – Institut für Verkehrsplanung und Infrastrukturmanagement, Oliver Will von der „Strategiemanufaktur“, dazu Panagiotis Karamanos von der EU-Kommission "IUC International Urban Cooperation India" sowie Iris Becker, Leiterin des Karlsruher Innovationsbüros in Pune.