Kindertagespflege im Landkreis soll voran kommen
(Lahr/Offenburg) Das Landratsamt Ortenaukreis und die Partner der Kindertagespflege im Landkreis wollen die Angebote der Kindertagespflege für Ortenauer Familien weiter voranbringen.
Als einer von 48 Modellstandorten nimmt der Ortenaukreis am Bundesprogramm „ProKindertagespflege: Wo Bildung für die Kleinsten beginnt“ teil. Unter dem Motto „Ortenauer Kindertagespflege – kinderleicht groß werden“ soll die Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich verbessert und es sollen passgenaue Betreuungsformen angeboten werden.
„Gerade die letzten Monate haben uns gezeigt, wie wichtig eine gute und umfassende Grundversorgung mit Bildung und Betreuung sowohl für Kinder als auch Eltern ist“, so Landrat Frank Scherer. „Ich bin sehr froh, dass wir die Familien im Ortenaukreis mit Mitteln aus dem Bundesprogramm weiter stärken und das Angebot an qualifizierten und flexiblen Betreuungsmöglichkeiten weiter ausbauen können“, so der Landrat weiter.
„Die Kindertagespflege ist nicht nur eine für Eltern interessante und pädagogisch wertvolle Form der Kleinkindbetreuung, sie ist gleichermaßen ein abwechslungsreiches Berufsfeld, das auf die persönlichen Belange abgestimmt werden kann“, so Jugendamtsleiter Heiko Faller. Tagesmütter und -väter seien wichtige Bezugspersonen für die betreuten Kinder, geben ihnen Sicherheit und Orientierung im Alltag und begleiten sie in ihrer Entwicklung. Zudem könne man in der Kindertagespflege auf die individuellen Bedürfnisse aller Beteiligten eingehen. So können sowohl Eltern als auch Tageseltern selbst steuern, wo, wann und mit wem sie zusammenarbeiten.
Zentraler Inhalt des Bundesprogramms ist der Ausbau der Qualifizierung der Kindertageseltern von 160 auf 300 Unterrichtseinheiten. Daneben soll die Kindertagespflege inhaltlich weiter entwickelt werden, unter anderem durch die Erarbeitung von Konzepten zur Vertretungsregelung und der Inklusion. „Kinder zu betreuen, sie in ihrer Entwicklung zu fördern und zu begleiten ist eine verantwortungsvolle Aufgabe“, betont Faller. Daher werden die künftigen Tagespflegepersonen von den Trägern im Ortenaukreis, dem Diakonischen Werk und den Tageselternvereinen Offenburg und Kehl, nach neuesten Standards qualifiziert und begleitet. In den Qualifizierungskursen vermittle man umfassende Kenntnisse und praktische Fähigkeiten rund um die Themem Bildung, Erziehung und Ernährung und gebe hilfreiche Tipps für die geplante Selbstständigkeit.
Nachdem aufgrund der Pandemie die Kurse pausieren bzw. verschoben werden mussten, können die Qualifizierungskurse nun wieder unter den nötigen Auflagen fortgesetzt werden. Für Herbst 2020 ist ein weiterer Kursstart geplant. Interessentinnen und Interessenten, die sich beruflich neu orientieren möchten, können sich bei den Trägern beraten lassen. „Wir sind froh über den Restart nach der erzwungenen Corona-Pause und freuen uns auf viele weitere motivierte und engagierte Kindertageseltern in der Ortenauer Kindertagespflege“, so Faller.
Am Donnerstag, 23. Juli 2020, um 19 Uhr veranstaltet das Diakonische Werk - Außenstelle Lahr - einen Infoabend. Näheres dazu erhalten Interessierte direkt bei den zuständigen Fachberatungen des Diakonischen Werkes Südliche Ortenau. Dort werden auch die Anmeldungen für die Informationsveranstaltung entgegengenommen. Ansprechpartner ist das Diakonische Werk im Kirchenbezirk südliche Ortenau – Dienststelle Lahr, Fachberatung Kindertagespflege, Doler Platz 7 in 77933 Lahr, Telefon 07821-92376-32 oder -33.
Hintergrundinformation Bundesprogramm „ProKindertagespflege: Wo Bildung für die Kleinsten beginnt“
Mit dem Bundesprogramm stärkt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gezielt die Weiterentwicklung der Kindertagespflege. Von Januar 2019 bis Dezember 2021 werden 48 Modellstandorte gefördert. Nach der Devise „Qualifiziert Handeln und Betreuen“ setzt das Bundesprogramm auf die Qualifizierung der Tagesmütter und -väter, die Verbesserung der Rahmenbedingungen und die Stärkung der Zusammenarbeit mit den Kommunen. Der Ortenaukreis hat sich mit seinem Konzept erfolgreich beworben und erhält während der dreijährigen Programmlaufzeit insgesamt rund 416.000 Euro.