Sperrung rund um den Möslepark für Amphibien
(Freiburg) Wenn es in Freiburg weiterhin so mild bleiben sollte, so werden sich in den nächsten Tagen die Amphibien wieder auf Wanderschaft ...
Wenn es in Freiburg weiterhin so mild bleiben sollte, so werden sich in den nächsten Tagen die Amphibien wieder auf Wanderschaft begeben. Bodentemperaturen über fünf Grad Celsius, regnerisches Wetter und einsetzende Dämmerung bieten dafür günstige Bedingungen. Als erstes machen sich die Grasfrösche auf den Weg, da sie sogar Temperaturen unter 0 Grad Celsius gut ertragen. Erdkröten, Berg-, Kamm-, Teich- und Fadenmolche sowie Feuersalamander wandern, wenn die frostfreie Periode begonnen hat, zu ihren Teichen, Weihern, Tümpeln und Wassergräben. Einem uralten Instinkt folgend zieht es die Amphibien zu dem Gewässer, in dem sie als Kaulquappen ihr Leben begannen.
Die meisten Amphibien legen auf ihrem Weg zum Laichgewässer oft mehrere Kilometer Wegstrecke zurück, die Erdkröte beispielsweise bis über zwei Kilometer. Dabei müssen sie oft Wanderhindernisse wie Wege, Straßen und Parkplätze überqueren.
Die Waldseestraße zwischen dem Laichgewässer Waldsee und dem nördlichem Möslepark war jahrzehntelang ein solcher Gefahrenbereich. Nur die saisonale Sperrung für den motorisierten Straßenverkehr, das Aufstellen von Schutzzäunen und das Engagement von ehrenamtlichen und freiwilligen Helfenden beim Zaunaufstellen und Krötenabsammeln, haben den Erhalt der Amphibienpopulationen am Waldsee ermöglicht. Alljährlich hat das Umweltschutzamt diese erforderlichen Schutzmaßnahmen mit dem Garten- und Tiefbauamt dem NABU, der die Amphibien am Waldsee seit vielen Jahren betreut, sowie den Freiburger Bachpaten abgestimmt.
Seit Freitag, 15. Februar ist nun der Streckenabschnitt Waldseestraße, im Bereich zwischen der Auffahrt zur Waldseegaststätte und dem Abzweig zur neu ertüchtigten Umfahrungsstraße, nicht nur vorübergehend, sondern ganzjährig und fortdauernd sowohl für den KFZ-Verkehr als auch für Radfahrende voll gesperrt. Als Alternativstrecke steht die Park-Umfahrungsstraße auch den Radfahrenden zur Verfügung. Diese Straße, die in den vergangenen Jahren während der Amphibienwanderung schon als Umfahrung genutzt wurde, hat das Garten- und Tiefbauamt im vergangenen Jahr saniert. Die Umfahrungsstraße verläuft von Westen zunächst parallel zur Höllentalbahn und biegt vor dem Möslestadion in Richtung Süden ab, bevor sie dann wieder in den östlichen Abschnitt der Waldseestraße einmündet.
Fahrziele östlich des gesperrten rückgebauten Waldseestraßenabschnitts sind ohne Einschränkung weiterhin erreichbar. Gleichzeitig wurde der jetzt dauerhaft gesperrte Teil der alten Waldseestraße teilentsiegelt. Von der ehemaligen Fahrbahn mit ca. 5,30 Metern Breite wurde der Asphalt in einem Streifen von ca. 1,80 Metern Breite ausgebaut, so dass an dieser Stelle jetzt ein Fußweg von 3,50 Metern Breite entstanden ist.
Der Rückbau der Waldseestraße auf dem genannten Abschnitt ist eine Maßnahme aus dem Ausgleichspaket, welche im Rahmen des Bebauungsplans „Umgestaltung und Stadtbahn Kronenstraße, Werthmannstraße, Rotteck- und Friedrichring“ beschlossen wurde. Sie dient der Verbesserung der Amphibienschutzsituation am Waldsee. Weitere Maßnahmen sind die Installation eines Dauerleitsystems mit Querungshilfen für Amphibien und Verbesserungen im Gewässerregime des Mösleparks im Jahr 2019.
Da das neue dauerhafte Amphibienleitsystem noch nicht installiert ist und die Sperrung des Waldseestraßenstückes auch für den ehemaligen Radweg neu für die Bevölkerung ist, sind am Waldsee-Areal in den vergangenen Tagen in bewährter Manier die mobilen Amphibienschutzzäune aufgebaut worden. Dies voraussichtlich zum letzten Mal, weil ab 2020 dann ein neues stationäres und dauerhaftes Amphibienleitsystem, die Arbeit der ehrenamtlich Helfenden deutlich erleichtern wird. Zudem sollte das Überqueren von
Trassen vor allem im Bereich des rückgebauten Waldseestraßenabschnittes insbesondere für Erdkröte und Grasfrosch nunmehr weitgehend gefahrlos sein.