Nahversorger treffen sich
(Bregenz) Eine funktionierende Nahversorgung ist von großer Bedeutung für die dörfliche Lebensqualität, war man sich beim jüngsten ...
Eine funktionierende Nahversorgung ist von großer Bedeutung für die dörfliche Lebensqualität, war man sich beim jüngsten Treffen der Nahversorger im Landhaus einig. Neben der Bereitstellung von Waren und der Übernahme von wichtigen Dienstleistung im Rahmen einer Dorfgemeinschaft gilt der Dorfladen auch als wichtiger sozialer Treffpunkt. Rund 50 Lebensmittel-Geschäfte werden deshalb durch die Förderungen für Nahversorger des Landes unterstützt. Gemeinsam mit VertreterInnen von Gemeinden und Nahversorgungsgeschäften wurden verschiedene Ideen und Möglichkeiten zur Zukunft der Nahversorgung diskutiert.
Schwerpunkte bildeten dabei unter anderem die Raumplanung als Instrument zur Sicherung der Nahversorgung, die Notwendigkeit von Bewusstseinsbildung, die Stärkung von Kooperationen sowie die Vermarktung von regionalen Produkten. Ebenso wurden positive Beispiele aus der Praxis vorgestellt und diskutiert. Die TeilnehmerInnen tauschten sich auch über neue Formate und innovative Ideen aus. Neben Landesrat Marco Tittler nahmen auch Wirtschaftskammerpräsident Wilfried Hopfner und Guido Flatz, Obmann des Vereins Dorfleben, am Nahversorgergipfel teil. „Der direkte und regelmäßige Austausch mit den Nahversorgern ist eine wichtige Grundlage für die weitere Optimierung der Rahmenbedingungen“, so Wirtschaftslandesrat Tittler.
Nahversorgungsförderung und Raumplanung wichtige Instrumente
Damit auch in kleineren, finanziell weniger stark ausgestatteten Gemeinden eine funktionierende Lebensmittel-Nahversorgung zur Verfügung steht, bietet die Landesregierung Jahr für Jahr verlässliche finanzielle Hilfestellung. Neben Investitionszuschüssen für Dorfläden und Lebensmittelgeschäfte in ländlichen Regionen werden vom Land auch Betriebskostenzuschüsse ausbezahlt. Auch Wirtschafts- und Werbegemeinschaften sowie Zustelldienste werden aus Landesmitteln gefördert.
Im vergangenen Jahr belief sich die Landesförderung der Lebensmittelnahversorgung auf insgesamt knapp 1,8 Millionen Euro. “Durch die konsequente Unterstützung in Zusammenarbeit mit den Gemeinden ist es gelungen, die Nahversorgung auf hohem Niveau zu stabilisieren. Gleichzeitig gilt es den eingeschlagenen Weg gemeinsam konsequent weitergehen“, betonte Landesrat Tittler. Mit der Erhöhung des Betriebskostenzuschusses um 10 Prozent im Jahr 2023 und der Novelle des Raumplanungsgesetzes wurden wichtige Impulse gesetzt.
“Der Lebensmittelnahversorger als Treffpunkt bildet gerade in kleineren Gemeinden eine wichtige soziale Klammer für ein funktionierendes Dorfleben und den Austausch untereinander“, führte Wirtschaftskammerpräsident Hopfner an: „Das ‚Lädele ums Eck‘ leistet in der Dorfgemeinschaft eine sehr wichtige, soziale Funktion. Neben der Einsparung von Mobilitätskosten durch kurze Wege beim Einkauf von Waren des täglichen Bedarfs, bringt eine funktionierende kleinräumige Nahversorgung und auch eine gute Absatzmöglichkeit für regionale und lokale Produkte, was für heimische Produzenten und die Landwirtschaft von essentiellem Nutzen ist.“
Jede dritte Gemeinde in Vorarlberg hat weniger als 1.000 Einwohner. „Es gilt gerade in den kleineren Gemeinden den Mehrwert der Dorfläden, deren soziale Funktion und wesentlichen Dienstleistungen verstärkt in den Fokus zu nehmen und zu honorieren“, betonte Bürgermeister Guido Flatz, Obmann des Vereins Dorfleben. Der Verein „Dörfliche Lebensqualität und Nahversorgung“ erbringt vielfältige Leistungen zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der Nahversorgung.
Appell
Landesrat Tittler richtet einen Appell an die Bevölkerung, weiterhin beim Nahversorger einzukaufen: „Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Existenzsicherung dieser gerade für die Wohn- und Lebensqualität wichtigen Einrichtung in der Gemeinde.“