Bahnprojekt über die Grenze soll nun endlich Fahrt aufnehmen
(Breisach) Großer Bahnhof in Breisach für ein wichtiges Bahnprojekt über die Grenze nach Colmar.
Dort haben sich jetzt vowiegend grüne Mandatsträger aus dem Europarlament, dem Bundestag und Landtag getroffen, um ihre Unterstützung für den Ausbau der Strecke Freiburg-Colmar zu bekunden. Dies ist auch dringend notwendig, bei der bis heute weitestgehend noch nicht begonnenen Planung und der damit verbundenen ungeklärten Finanzierung.
Breisachs Bürgermeister Oliver Rein erklärte denn auch vor Ort, dass diese Planung nun dringend aufgenommen werden müsse - auch im Hinblick auf die Auswirkungen in seiner Stadt. Diese sind nicht gering, muss doch unter anderem die komplette Zufahrt am Bahnhof ganz neu gestaltet werden im Rahmen der Bauarbeiten für die Zugstrecke über den Rhein bei Breisach. Damit nicht genug, sieht er eine tolle Chance für eine Neuordnung des Fuß- und Radverkehrs samt Brücke in der Europastadt. Dafür und auch die weiteren Besonderheiten im fast durchgehend zweigleisen Ausbau der Strecke zwischen Freiburg und Colmar sei es nun an der Zeit die Kommunen und Bürger "rechtzeitig" einzubinden.
Die neue Grüne-Bundestagsabgeordnete Chantal Kopf sprach deshalb auch von einer "Herzensangelenheit", die sie begleiten werde in Berlin.
Bislang allerdings beschränkt sich die Umsetzung des ehrgeizigen Vorhabens auf eine derzeit laufende Machbarkeitsstudie. Erst danach soll in die konkrete Planung eingestiegen werden. Allein für die Machbarkeitsstudie werden schon rund 3,5 Millionen Euro auf deutscher und französischer Seite derzeit investiert. Anna Deparnay-Grunenberg, Europaabgeordnete, zeigte sich überzeugt, dass man nun zeitig die Kosten auf beiden Seiten des Rheines budgetieren müsse. Ob das über die Europäische Ebene (Transeuropäisches Verkehrsnetz (TEN-V) ) allein möglich sei konnte sie noch nicht abschließend beurteilen. Dafür gibt es mit allen Fraktionen "Abstimmungen" um das Vorhaben auch auf deutscher Seite mit einem Vorschlag für TEN-V voran zu bringen. Zuletzt wurde auch aus dem deutschen Bundesvekehrsministerium weitere Unterstützung des Vorhabens bekundet. Bei prognostizierten Kosten von rund 300 Millionen Euro werden allerdings noch viele Treffen notwendig sein, um zumindest bis 2030 die Planung abschliessen zu können. Und ob dann gleich die Bagger rollen werden bleibt ungewiss bei den vielen baulichen Hürden zur Realisierung der Bahnverbindung zwischen Freiburg und Colmar. Allerdings zeigen sich die Mandatsträger zuversichtlich, dass nun die Türen weit geöffnet sind und somit der Zug für die konkrete Planung tatsächlich Fahrt aufnehmen kann.
Ob allerdings zumindest der derzeit fahrende Bus über die Grenze bis Colmar weiter rollt ist auch noch offen, wie am Rande der Veranstaltung mitgeteilt wurde. Und da geht es nur um einen "kleinen Betrag" zur derzeitigen Finanzierung der Omnibuslinie.