21.04.2019 10:24

Landkreis will für bessere Bildungs-Chancen sorgen

(Friedrichshafen) Der Bodenseekreis hat es sich zum Ziel gemacht, zugewanderten Menschen möglichst gleichberechtigte Bildungschancen zu eröffnen. Dazu soll ein kommunales Bildungsmanagement-Konzept erarbeitet werden, in dem vorhandene Akteure und Angebote besser verbunden und bedarfsgerecht weiterentwickelt werden sollen.

Das Landratsamt will sich dabei von der bayerischen Transferagentur für kommunales Bildungsmanagement am Deutschen Jugendinstitut e. V. strategisch beraten und konzeptionell unterstützen lassen. Eine Zielvereinbarung dafür haben Landrat Lothar Wölfle und Christine Steiner von der Transferagentur in Friedrichshafen unterschrieben.
Kern der Vereinbarung ist, dass Landratsamt und Transferagentur gemeinsam ein datenbasiertes Bildungsmanagement-Konzept erarbeiten wollen. Darin soll der Bedarf, insbesondere der Zielgruppe der neu zugewanderten Menschen, systematisch erhoben und Vorschläge erarbeitet werden, die bestehende Angebote und Strukturen besser zugänglich machen können. Begleitend sollen Bildungsmarketing sowie Bildungsmonitoring als Steuerungselemente entwickelt werden. Längerfristig sollen vor allem die schulischen und beruflichen Perspektiven von Kindern und Jugendlichen aus migrierten Familien spürbar verbessert werden.
„Der Zugang zu Bildung soll im Bodenseekreis allen Menschen so einfach wie möglich gemacht werden. Von gerechten Bildungschancen profitieren alle: die Betreffenden haben die Chance auf ein wirtschaftlich selbstbestimmtes Leben, die Sozialkassen werden entlastet und die Wirtschaft gewinnt Fach- und Arbeitskräfte“, erklärt Landrat Lothar Wölfle. „Am wichtigsten ist mir aber, dass der Zugang zu Bildung auch gleichzeitig der Zugang zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist. Nur so kann Integration gelingen und der soziale Zusammenhalt in der Gesellschaft erhalten werden“, so der Landrat weiter.
Die Transferagentur wird aus Mitteln der Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert. Ihre Beratungsleistung und konzeptionelle Arbeit ist deshalb für den Landkreis kostenfrei. Konkrete Maßnahmen und Projekte sind dann durch den Kreistag zu entscheiden.
Die Kooperationsvereinbarung mit dem Bodenseekreis gilt zunächst bis Ende 2020. Bereits 23 weitere Kommunen in Baden-Württemberg nehmen die Leistungen der Agentur in Anspruch, um ein regionales Bildungsmanagement aufzubauen, in Bayern sind es 81.
„Mit dem Ansatz eines kommunalen Bildungsmanagements können Landkreise und kreisfreie Städte den Rahmen schaffen, um sämtliche Angebote der zahlreichen Bildungsakteure zu steuern und bestmöglich aufeinander abzustimmen. Durch die kooperativen Strukturen, die diese Kommunen eingerichtet haben, können sie aktuelle Themen im Bildungsbereich schneller und zielgerichteter bearbeiten,“ unterstreicht Christine Steiner den Mehrwert eines kommunalen Bildungsmanagements.