Schutz für Braunkehlchen
(Löffingen) Im Feuchtgebiet Litzelstetten westlich von Löffingen wurde jetzt eine Fläche von etwa fünf Hektar mit einem Elektrozaun abgegrenzt. Dieser Zaun soll die dortige Population des Braunkehlchens und weiterer Bodenbrüter schützen.
Das Braunkehlchen ist eine bodenbrütende Vogelart, die landesweit vom Aussterben bedroht ist. Insbesondere der Verlust geeigneter Lebensräume, nämlich extensiv genutzter und spät gemähter Wiesen, hat zu einem drastischen Rückgang der Brutreviere um etwa 95 Prozent geführt, heißt es in einer Pressemitteilung des Regierungspräsidiums Freiburg (RP).
Das feuchte Wiesengebiet innerhalb des Naturschutzgebiets Ochsenberg-Litzelstetten sei eines der landesweit bedeutendsten Vorkommen dieser Art. Das Pflegemanagement sei seit vielen Jahren auf die Ansprüche der Art angepasst. So sei neben dem Zurückdrängen von Gebüschen, welche als Sichtbarriere gemieden werden, ein Mosaik aus gemähten und nicht gemähten Bereichen geschaffen und der Anteil an brachgefallenen Wiesen- und Hochstaudenfluren erhöht worden. Durch diese Maßnahmen konnte der Bestandsrückgang des Braunkehlchens verlangsamt, aber leider nicht gestoppt werden, so die Naturschützer im RP.
In diesem Jahr werde deshalb ein neuer Ansatz zum Schutz der Braunkehlchen verfolgt. “Eine Aufwertung der Lebensräume alleine scheint zum Schutz des Braunkehlchens nicht mehr ausreichend. Wir haben durch unsere Maßnahmen der letzten Jahre sehr gute Lebensräume geschaffen, aber es fehlt ausreichender Nachwuchs, der diese Flächen auch besiedelt. Dem Faktor Bruterfolg müssen wir eine erhöhte Aufmerksamkeit schenken.” sagte Ingmar Harry, der das Artenschutzprogramm für das Braunkehlchen im Auftrag des Naturschutzes im RP betreut. Eine Möglichkeit, den Bruterfolg zu steigern, wird in der Einzäunung von Brutplätzen gesehen. Dadurch können Verluste durch Fuchs und andere Fressfeinde deutlich minimiert und die Störungen auf die Brutplätze reduziert werden. Dieser Zaun wurde nun vom Pflegetrupp des RP errichtet. Er steht nun während der Brutzeit des Braunkehlchens und wird im Juli wieder abgebaut. Zum Schutz und Erhalt dieser Art und zur Beruhigung des Gebiets bittet das RP alle Besucher, Freizeitnutzer und Hundebesitzer eindringlich darum, dieses Gebiet nicht zu betreten und die Hunde nicht frei laufen zu lassen. „Bitte halten Sie sich als Besucher des Naturschutzgebiets an diese Vorgaben, denn Sie besuchen das Wohnzimmer der Natur, in dem Sie herzlich willkommen sind, in dem Sie sich aber wie ein gern gesehener Gast bei guten Freunden verhalten sollten. Die Natur wird es Ihnen danken“ ergänzte der im RP für die Naturschutzgebiete im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald zuständige Gabriel Rösch.