Erzdiözese beschließt Leitung und Namen der künftigen Pfarreien
Die Erzdiözese Freiburg hat in ihrem Zukunftsprozess Kirchenentwicklung 2030 zwei weitere Meilensteine erreicht. Wie die ...
Die Erzdiözese Freiburg hat in ihrem Zukunftsprozess Kirchenentwicklung 2030 zwei weitere Meilensteine erreicht. Wie die Erzdiözese am Sonntag (21.01.) bekanntgab, stehen nun die Namen der 36 künftigen Pfarreien und Kirchengemeinden fest, die zum 1. Januar 2026 gebildet werden. Zudem wurde entschieden, welche Priester das Amt des Pfarrers übernehmen werden. Die Auswahl der neuen Pfarrer sowie die Entscheidung über die Namen der Pfarreien und Kirchengemeinden erfolgte unter Einbeziehung des Votums von Ausschüssen der jeweils zuständigen Pfarrgemeinderäte und der hauptamtlichen pastoralen Mitarbeitenden, der Dekane sowie der Personalkommission. Auf dieser Grundlage traf Erzbischof Stephan Burger nun die finalen Entscheidungen, die heute der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Erzbischof Stephan Burger erklärte zu den beiden Entscheidungen: „Kirchenentwicklung 2030 bedeutet für mich auch, dass wir eine Kultur des gemeinsamen Umgangs schaffen, die die Erzdiözese Freiburg auch unter sehr stark veränderten Rahmenbedingungen durch die nächsten Jahrzehnte trägt. Als Christinnen und Christen wollen wir für die Menschen vor Ort da sein und ihnen von unserem Glauben, von der Frohen Botschaft Jesu erzählen. Dafür braucht es Freiräume und Partizipationsmöglichkeiten für die Menschen, die sich hauptberuflich oder ehrenamtlich engagieren – insbesondere in der Seelsorge. Deshalb war es mir von Anfang an wichtig, die Verantwortlichen vor Ort in die Besetzung der Pfarrerstellen und die Namensfindung für die Pfarreien und Kirchengemeinden einzubeziehen. Dadurch hoffe ich, den Menschen auch Vertrauen in den weiteren Prozess der Kirchenentwicklung geben zu können.“
Namen und Auswahl der Leitenden Pfarrer
Die Ernennung der Pfarrer wird für eine Amtsdauer von acht Jahren erfolgen, in der Regel mit der Möglichkeit einer Amtsverlängerung um weitere sechs Jahre. In ihrer zukünftigen Funktion werden die Pfarrer die Gesamtverantwortung für Pastoral und Verwaltung tragen, das Seelsorgeteam leiten, die Kirchengemeinde rechtlich vertreten und aktiv in pastoralen Handlungsfeldern der Pfarrei mitarbeiten. Sie sollen ein vielfältiges und lebendiges Gemeindeleben entwickeln, Teams in die Gestaltung kirchlichen Lebens einbinden und Mitarbeitende gemäß ihren Charismen fördern.
Weil die Übernahme dieser vielschichtigen Aufgaben unterschiedliche persönliche sowie fachliche Kompetenzen und Erfahrungen voraussetzt, mussten bereits für die Bewerbungen auf die Leitungspositionen verschiedene Kriterien erfüllt werden. Voraussetzung für die Übertragung der Leitungsstelle war etwa eine Dienstzeit von mindestens zehn Jahren nach der Priesterweihe, die erfolgreiche Ablegung der nach der Ausbildungsordnung vorgesehenen zweiten Dienstprüfung und die Bereitschaft zur Teilnahme an einem Qualifizierungsprogramm, das eigens für die Pfarrer entwickelt wurde.
Anfang 2023 waren alle Priester der Erzdiözese Freiburg über die notwendigen Voraussetzungen und den Ablauf des Bewerbungsverfahrens informiert worden und hatten danach die Möglichkeit, ihr Interesse zu bekunden. Nach erfolgreicher Zulassung zum Stellenbesetzungsverfahren führten die Bewerber Gespräche mit dem zuständigen Dekan, einem Ausschuss der Pfarrgemeinderäte sowie einem Ausschuss der pastoralen Mitarbeitenden. Sie alle gaben im Anschluss Stellungnahmen ab, die der Erzbischof bei der Stellenvergabe berücksichtigte.
Auswahl der künftigen Namen der Pfarreien und Kirchengemeinden
Der Entscheidungsprozess zur Namensfindung für die neuen Pfarreien und Kirchengemeinden erfolgte auf Grundlage von Abstimmungen aus den lokalen Projekten der Kirchenentwicklung. Aus den aktuell 1.056 Pfarreien werden ab dem 1. Januar 2026 insgesamt 36 neue Pfarreien gebildet, die gleichzeitig – im staatsrechtlichen Sinne – Kirchengemeinden sein werden. Der Zusammenschluss erfolgt dabei durch Zulegung: Jeweils eine aktuell existierende Pfarrei und Kirchengemeinde bleibt als Rechtsgröße bestehen, die anderen Pfarreien aus dem künftigen Verbund schließen sich mit ihr zusammen.
Die Raumplanung war bereits im Jahr 2021 beschlossen worden. Nun ging es darum zu entscheiden, wie die künftigen Pfarreien und Kirchengemeinden benannt werden. Aufgrund kirchenrechtlicher Vorgaben ergibt sich der Name der Pfarrei aus der Festlegung der Pfarrkirche; Patronat und Ort der Pfarrkirche bestimmen somit den Namen der Pfarrei. Für den Prozess der Namensfindung wurden zunächst die Verantwortlichen aus den künftigen 36 Pfarreien aufgerufen, Voten zum kirchenrechtlichen Namen und Sitz ihrer Pfarrei sowie zum staatskirchenrechtlichen Namen ihrer Kirchengemeinde abzugeben.
Um bereits vor der Bildung der neuen Pfarreien diese und andere wichtige Entscheidungen auf lokaler Ebene treffen zu können, wurde eigens ein „Vorfeld-Entscheidungen-Gesetz“ (VEG) geschaffen und damit einhergehend zwei neue Gremien – die Vollversammlung aller Pfarrgemeinderäte und die Vollversammlung aller Stiftungsräte – ins Leben gerufen. Diese konnten zwischen verschiedenen Modellen der Zusammenarbeit entscheiden. Nach intensiven Beratungen dieser Gremien wurde über Vorschläge zum Namen sowie zum Pfarreisitz abgestimmt. Die Ergebnisse gingen anschließend dem Erzbischöflichen Ordinariat zu, wo sie nach rechtlicher Prüfung Erzbischof Stephan Burger zur finalen Freigabe vorgelegt wurden. Per Dekret werden die Namen aller künftigen Pfarreien dann durch den Erzbischof genehmigt.
Die folgende Übersicht zeigt die verabschiedeten neuen Namen der Pfarreien und Kirchengemeinden nach erfolgter Zulegung sowie die ihnen künftig vorstehenden Pfarrer:
Name Pfarrei
Name Kirchengemeinde
Zukünftiger Pfarrer
Odenwald-Tauber
St. Jakobus Lauda
Röm.-kath. Kirchengemeinde
Lauda
P. Joachim Seraphin MSF
St. Martin und Lioba Tauber-bischofsheim
Röm.-kath. Kirchengemeinde
An Tauber und Main
Thomas Holler
St. Oswald
Buchen
Röm.-kath. Kirchengemeinde Bauland-Odenwald
Frederik Reith
St. Maria
Mosbach-Neckarelz
Röm.-kath. Kirchengemeinde
St. Maria
Mosbach-Neckarelz
Michael Gartner
Rhein-Neckar
St. Sebastian Mannheim
Röm.-kath. Kirchengemeinde Mannheim
Lukas Glocker
Hl. Geist Heidelberg
Röm.-kath. Kirchengemeinde Heidelberg
Marius Fletschinger
St. Marien Weinheim
Röm.-kath. Kirchengemeinde Nordbadische Bergstraße
Johannes Balbach
St. Jakobus Sinsheim
Röm.-kath. Kirchengemeinde Kraichgau
Tobias Streit
St. Aegidius
St. Ilgen
Röm.-kath. Kirchengemeinde Wiesloch
Bernhard Pawelzik
St. Pankratius Schwetzingen
Röm.-kath. Kirchengemeinde
Mittlere Kurpfalz
Uwe Lüttinger gemeinsam mit („in solidum“) Christan Müller
Mittlerer Oberrhein-Pforzheim
Edith Stein Bruchsal
Röm.-kath. Kirchengemeinde
Edith Stein Bruchsal
Johannes Mette
Herz Jesu Pforzheim
Röm.-kath. Kirchengemeinde
Herz Jesu Pforzheim
Steffen Schölch
St. Stephan
Karlsruhe
Röm.-kath. Kirchengemeinde Karlsruhe
Markus Miles
St. Martin Ettlingen
Röm.-kath. Kirchengemeinde
St. Martin Ettlingen
Thomas Ehret
St. Marien Gernsbach
Röm.-kath. Kirchengemeinde
Murgtal
Markus Moser
St. Alexander Rastatt
Röm.-kath. Kirchengemeinde
St. Alexander Rastatt
Ulrich Stoffers
St. Bernhard
Baden-Baden
Röm.-kath. Kirchengemeinde
Baden-Baden
Lorenz Seiser
Ortenau
St. Cyriak Oberkirch
Röm.-kath. Kirchengemeinde
Acher-Renchtal
Ralf Dickerhof gemeinsam mit („in solidum“) Christof Scherer
Hl. Kreuz Offenburg
Röm.-kath. Kirchengemeinde
Mittlere Ortenau
Stefan Meisert
St. Symphorian
Zell a.H.
Röm.-kath. Kirchengemeinde
Kinzigtal
Michael Lienhard
St. Peter und Paul Lahr
Röm.-kath. Kirchengemeinde Südliche Ortenau
Nelson Ribeiro
Breisgau-Schwarzwald-Baar
St. Johannes Emmendingen
Röm.-kath. Kirchengemeinde
An der Elz
Andreas Brüstle
Unsere Liebe Frau Freiburg
Röm.-kath. Kirchengemeinde Fr. i.Br.
Alexander Halter
St. Alban
Bad Krozingen
Röm.-kath. Kirchengemeinde Breisgau-Markgräflerland
Lukas Wehrle
Mariä Himmelfahrt Hinterzarten
Röm.-kath. Kirchengemeinde Hochschwarzwald
Johannes Kienzler
Unsere Liebe Frau Villingen
Röm.-kath. Kirchengemeinde
Im Quellenland
Thomas Mitzkus
Hl. Dreifaltigkeit Donaueschingen
Röm.-kath. Kirchengemeinde
Hl. Dreifaltigkeit Donaueschingen
Fabian Schneider
Hochrhein
St. Bernhard
Schopfheim
Röm.-kath. Kirchengemeinde Wiesental-Dreiländereck
Joachim Giesler
St. Fridolin Bad Säckingen
Röm.-kath. Kirchengemeinde Hochrhein-Südschwarzwald
Peter Nicola
Mariä Himmelfahrt Waldshut-Tiengen
Röm.-kath. Kirchengemeinde
An der Wutach
Hannes Rümmele
Bodensee-Hohenzollern
Herz Jesu Singen
Röm.-kath. Kirchengemeinde
Hegau
Michael Knaus
St. Zeno Radolfzell
Röm.-kath. Kirchengemeinde Bodensee-Hegau
Heinz Vogel
Hl. Dreifaltigkeit Konstanz
Röm.-kath. Kirchengemeinde Konstanz
Michael Teipel
St. Nikolaus Markdorf
Röm.-kath. Kirchengemeinde Linzgau-Bodensee
Matthias Zimmermann
Herz Jesu Sigmaringen
Röm.-kath. Kirchengemeinde Sigmaringen
Stefan Schmid
St. Jakobus Hechingen
Röm.-kath. Kirchengemeinde Zollern
Thomas Fürst
Die Kirchenentwicklung 2030 und die lokale Gestaltung kirchlichen Lebens wird in der Erzdiözese seit Herbst 2021 maßgeblich von der formell beauftragten Lokalen Projektkoordination geplant, gesteuert und koordiniert. Diese Verantwortlichen sind mit den vielfältigen Themen und den vor Ort gefällten Entscheidungen bis ins Detail vertraut. Eine geografisch gegliederte Übersicht dieser Ansprechpersonen finden Sie unter: https://kirchenentwicklung2030.de/kirche-vor-ort/lokale-projektkoordination/