21.08.2019 16:10

Erfolgreiche Abfallbilanz

(Emmendingen) Die Menschen im Landkreis Emmendingen sind umweltbewusst: Sie machen pro Kopf weniger Müll als der Landesdurchschnitt und sammeln mehr Wertstoffe als der durchschnittliche Baden-Württemberger.

Das zeigt die aktuelle Abfallbilanz 2018, die das Umweltministerium in der letzten Juli-Woche vorgestellt hat. Die Müll-Daten für den Landkreis Emmendingen wurden schon in der Kreistagssitzung am 22. Juli 2019 vorgestellt, damals lagen allerdings die landesweiten Vergleichszahlen noch nicht vor. Bei den Müllgebühren liegt der Landkreis Emmendingen deutlich unter dem Landesdurchschnitt.

Weniger Haus- und Sperrmüll als der Landesdurchschnitt

Rund 166.000 Menschen leben im Landkreis Emmendingen. Was sie in den grauen Tonnen sammeln landet in der Abfallbehandlungsanlage auf dem Kahlenberg bei Ringsheim. Zur Müllstatistik zählt auch der Sperrmüll. Auf jeden Einwohner- und jede Einwohnerin umgerechnet waren es im Jahr 2018 genau 183 Kilogramm an Haus- und Sperrmüll – und damit sieben Kilo weniger als der Landesdurchschnitt mit 190 Kilogramm.

Wertstoffe machen fast die Hälfte aus

Vieles von dem, was im Haushalt anfällt, zählt als Wertstoff – von der Dose über die Papierschachtel bis zum Aludeckel. 176 Kilogramm pro Kopf haben die Menschen im Landkreis Emmendingen 2018 aussortiert und zum Recyclinghof gebracht, zum Glascontainer gefahren oder im Gelben Sack gesammelt. Damit ist die Wertstoffmenge im Landkreis schon fast so hoch wie die eigentliche Müllmenge. Das Pro-Kopf-Aufkommen ist damit auch höher als der Landesschnitt von 164 Kilogramm.

Beim Sammeln von Altpapier in der Spitzengruppe im Land

Zeitungen, Prospekte, Schachteln und Kartons – beim Sammeln von Altpapier und Kartonagen in der Papiertonne, auf den Recyclinghöfen und durch Vereinssammlungen zählt der Landkreis mit 89 Kilogramm pro Kopf im Land zur Spitzengruppe. Nur im Landkreis Lörrach (90 Kilogramm), in der Stadt Baden-Baden (91 Kilogramm) und im Landkreis Biberach (92 Kilogramm) wird mehr gesammelt. Der Landesdurchschnitt beträgt lediglich 76 Kilogramm je Einwohner.

Neue Produkte aus Flaschen und Gläsern

28 Kilogramm Flaschen und Gläser pro Kopf wurden im vergangenen Jahr in den Glascontainern in den Städten und Gemeinden sowie auf den zwölf Recyclinghöfen eingeworfen. Das waren vier Kilogramm mehr als der Landesschnitt von 24 Kilogramm je Einwohner.
Verpackungen aus dem Gelben Sack im Landesschnitt
Bei den Sammelmengen von Verpackungen im Gelben Sack liegt die Pro-Kopf-Menge im Landkreis Emmendingen mit 30 Kilogramm ziemlich im Landesschnitt (31 Kilogramm).

Metallschrott, Elektrogeräte und Kunststoffe

Über die Recyclinghöfe werden im Landkreis Emmendingen viele Wertstoffe gesammelt. 2018 waren es je Einwohnerin und Einwohner bei Metallschrott sieben Kilogramm (Landesschnitt neun Kilogramm), bei ausgedienten Elektrogeräten neun Kilogramm (Landessschnitt sieben Kilogramm) und an Kunststoffen kamen vier Kilogramm zusammen – das entspricht etwa der Hälfte des Landesdurchschnitts von neun Kilogramm.

Schadstoffhaltige Abfälle leicht gestiegen

Alte Medikamente, Lacke, Lösungsmittel, aber auch Thermometer oder Autopflegemittel dürfen nicht über die graue Tonne entsorgt werden. Sie werden jedes Jahr im Frühjahr und Herbst bei der kreisweiten Sammlung des Schadstoffmobils angenommen. 760 Gramm waren das umgerechnet auf jeden Einwohner im Landkreis, exakt die gleiche Menge wie der Landesschnitt. Seit das Schadstoffmobil auch jeden ersten und dritten Samstag im Monat abwechselnd in zwei Gemeinden steht, sind die Sammelmengen leicht angestiegen.

40 Prozent mehr Grünabfälle als im Landesschnitt

Mit 19 Grünschnittplätzen in 24 Städten und Gemeinden bietet der Landkreis ein dichtes Netz zur Abgabe von Grünabfällen aus dem Garten – was gut genutzt wird. Im Jahr 2018 wurde eine Pro-Kopf-Menge von 119 Kilogramm angeliefert. Das waren fast 40 Prozent mehr als der Landesschnitt von 87 Kilogramm.

Müllgebühr für Musterfamilie 25 Prozent unterm Landesschnitt

Bei der jährlichen Müllgebühr für eine vierköpfe Musterfamilie liegt der Landkreis Emmendingen mit 115 Euro deutlich unter dem vergleichbaren Landessschnitt von 156 Euro. Das sind rund 25 Prozent weniger. Ein Grund dafür ist auch, dass der Landkreis Emmendingen wegen seiner modernen Anlage auf dem Kahlenberg und der geplanten Anlage zur Rohstoffrückgewinnung aus Ersatzbrennstoffen auf die teure Einführung einer Biotonne verzichten konnte.