21.02.2020 14:03

Narren feiern friedlich

(Konstanz/Radolfzell) Mit der Einsatzbilanz am schmutzigen Dunschtig ist die Polizei in Konstanz zufrieden. Trotz des großen Besucherzulaufs bei frühlingshaftem Wetter sowohl schon morgens als auch nachmittags bis spät in die Nacht, gab es keine größere Vorfälle, die die Polizei zu bewältigen hatte.

Unterm Strich wurden die Polizei zu 60 Ereignissen gerufen, bei denen sie eingreifen musste.
Acht mal gab es Rangeleien, die letztendlich in Strafanzeigen wegen
Körperverletzung mündeten. Auch gab es zwei Widerstandshandlungen gegen das Einschreiten der Polizeibeamte, was jetzt zur Anzeige gebracht wird. Elf Platzverweise musste die Polizei aussprechen, weil betrunkene Personen Probleme machten und acht Personen in Gewahrsam nehmen, weil sie zu tief ins Glas geschaut hatten. Generell beklagt die Polizei auch bei solchen Veranstaltungen eine zunehmende Respektlosigkeit beim polizeilichen einschreiten. Positiv bewertet die Polizei dagegen der Rückgang von Ereignissen mit volltrunkenen Jugendlichen im Vergleich zu Vorjahren. Es wurde kein Fall angezeigt, bei der ein bedrohlicher Gesundheitszustand durch übermäßigen Alkohol- oder Drogenkonsum
eingetreten wäre. Schon skurril bezeichnet die Polizei aber die Verhaltensweise einiger betrunkener Festbesucher. Ein 18-jähriger trommelte in der Altstadt gegen die Scheibe einer Apotheke bis die Scheibe schließlich zerbarst. Auch eine Scheibe eines Nagelstudios hielt Tritten eines 34-jährigen nicht stand. Hoch hinaus wollte offenbar ein 24-Jähriger, der am Münsterplatz auf ein Baugerüst kletterte. Nur mit Mühe konnte er von der Polizei zum heruntersteigen bewogen werden. Ihn ereilte aber danach ein Platzverweis. Probleme gab es auch mit einem21-jährigen in der Hussenstraße, der dort in eine Gaststätte wollte. Da diese zu
voll war und der junge Mann abgewiesen wurde, musste die Polizei als
Konfliktlöser eingreifen. Der aus Singen stammende Mann trat mit viel
Überzeugungsarbeit schließlich mit einem Taxi die Heimfahrt an. Grund für das oft ausfällige Verhalten der Männer waren hohe Promillewerte im Blut, die teils schon grenzwertig waren. Die Polizei appelliert daher an die Fastnachtsbesucher, besonnen mit dem Alkoholkonsum umzugehen, um damit nicht den eigenen Spaß und die eigene Sicherheit aufs Spiel zu setzen.

Hemdglonkerumzug und Narrentreiben in Radolfzell mit wenigen
Polizeieinsätzen

Die Hemdglonker 2020 verlief aus Sicht der Polizei relativ
friedlich. Während des Umzugs gab es keinerlei Vorfälle, bei denen die Polizei
eingreifen musste. Durch eine sichtbare Polizeipräsenz sind anbahnende
Auseinandersetzungen früh erkannt und beseitigt worden. Auch haben andere
Maßnahmen der Behörden und der beteiligten Betriebe den Folgen von
unkontrolliertem Alkoholkonsum entgegengewirkt. Am Morgen bilanzierte die
Polizei Radolfzell für die vergangene Nacht drei Körperverletzungen, einen
Widerstand gegen Polizeibeamte und drei Verstöße gegen das
Betäubungsmittelgesetz. Zwei Personen mussten wegen in Gewahrsam genommen
werden. Bei drei Jugendlichen schritten die Beamten ein, weil sie
Hochprozentiges dabei hatten. Einem Fahrradfahrer musste eine Blutprobe in einem
Krankenhaus abgenommen werden, weil er gegen 22 Uhr stark schwankend und grölend
in der Bismarckstraße unterwegs war und beim Ansprechen sogar von seinem Fahrrad
stürzte. Bei einer Streitschlichtung gegenüber einem auffälligen 20-Jährigen am
Bahnhofsplatz ist eine Polizeibeamtin von dem alkoholisierten Heranwachsenden
ins Gesicht geschlagen worden, weswegen sie sich in einer Klinik ambulant
behandeln lassen musste. Auch ein Kollege von ihr erhielt von dem jungen Mann,
der zuvor schon aufgefallen war, weil er Passanten anpöbelte, einen Schlag ins
Gesicht. Die Polizei in Radolfzell resümierte zwar weniger Einsätze als im
Vorjahr, beobachtete bei der diesjährigen Veranstaltung aber ein höheres
Gewaltpotenzial.