21.12.2018 17:21

Reizgasabwehr gegen Ex-Freund endet mit 15 Verletzten

(Pforzheim) Eine 40-jährige Frau besprühte am Donnerstagabend, gegen 21:15 Uhr, ihren Ex-Freund mit einem frei erhältlichen ...

Eine 40-jährige Frau besprühte am
Donnerstagabend, gegen 21:15 Uhr, ihren Ex-Freund mit einem frei
erhältlichen Tierabwehrspray. Aufgrund der ungünstigen, baubedingten
Gegebenheiten verteilte sich das Spray im gesamten Haus, wodurch
letztendlich 14 weitere Personen zu Schaden kamen.

Seit geraumer Zeit steht die 40-jährige Beschuldigte mit ihrem
30-jährigen (Ex-) Freund in einer "Streitbeziehung". Ihren Angaben zu
Folge legte sie sich wegen ihm auch ein Reizgasspray zu. Als sie am
Donnerstagabend in die Konrad-Adenauer-Straße nach Hause kam, tauchte
plötzlich ihr 30-jähriger (Ex-) Freund auf, der gerichtlich bereits
mit einem Annährungsverbot belegt worden ist. Das Annährungsverbot,
wird aber von beiden Parteien offensichtlich eher als Empfehlung
gesehen, da das "Pärchen" seit den letzten eineinhalb Jahren
regelmäßig die Polizei als Streitschlichter hinzuzieht. Die
verzweifelte Dame attackierte den, im Moment unerwünschten Besucher
sofort mit dem Spray. Allerdings nutzte sie das Spray in derartigem
Übermaß, dass es sich zunächst im Flur ausbreitete und über den
Fahrstuhlschacht auch in die oberen Stockwerke des Mehrfamilienhauses
gelangte. Dies führte in der Folge dazu, dass 13 weitere Personen im
Haus Atemwegreizungen erlitten. Ein drei Wochen alter Säugling wurde
vorsorglich in ein Pforzheimer Krankenhaus gebracht. Die
Berufsfeuerwehr kam mit vier Fahrzeugen und der Rettungsdienst mit
fünf Besatzungen zum Einsatzort um die Bewohner zu versorgen. Die
Feuerwehr musste das Gebäude lüften und war bis gegen 23:00 Uhr im
Einsatz.

Die Pforzheimer Berufsfeuerwehr wurde am Freitagmorgen in gleicher
Sache noch einmal zum betreffenden Mehrfamilienhaus gerufen. Gegen
11:00 Uhr waren routinemäßig zwei Reinigungskräfte ins Haus gekommen,
die das Treppenhaus reinigen wollten. Durch die Reinigungsarbeiten
wurde erneut das versprühte Reizgas freigesetzt und die
Reinigungskräfte erlitten Atemwegsreizungen. Somit stieg die Zahl der
durch das Reizgas verletzten Personen auf 15, den geschädigten,
beschuldigten (Ex-) Freund eingeschlossen.