Protest im öffentlichen Dienst
(Freiburg) Allein in Freiburg versammelten sich heute rund 600 Streikende im öffentlichen Dienst der Länder aus ganz Südbaden und dem südlichen Schwarzwald bis einschließlich Konstanz. Die Arbeit haben dort Beschäftigte aus allen Landesbereichen niedergelegt. In Ulm streiken Beschäftigte von Uni, Hochschule und Studierendenwerk.
Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin, sagte auf der
Kundgebung in Freiburg: „Seit dem letzten Tarifabschluss vor zwei Jahren haben die Länder fast 33 Milliarden Euro Überschuss erzielt. Damit ließen sich locker alle unsere Forderungen erfüllen, sofort.“
Für kommenden Montag und Dienstag plant ver.di Baden-Württemberg kurz vor der dritten und vorerst letzten Verhandlungsrunde den Höhepunkt der Warnstreiks.
Aufgerufen werden dann Beschäftigte aller Bereiche, von Universitäten,
Studierendenwerken über die Regierungspräsiden, aus Autobahnmeistereien und Landeskultureinrichtungen sowie vielen weiteren Landeseinrichtungen und auch wieder aus den Zentren für Psychiatrie. Größere Kundgebungen gibt es am Montag (25.2.) in
Stuttgart sowie am Dienstag (26.2.) in Tübingen und auch Heidelberg. Die
Beschäftigten der Zentren für Psychiatrie werden auf den Kundgebungen als weißer Block für ihre Forderungen eintreten.
Stuttgart
Warnstreik am Montag in allen Landesbereichen, Gemeinsame Kundgebung mit GEW, GdP
und IG BAU mit Streikenden aus der Landeshauptstadt, der Region Stuttgart und
Heilbronn-Neckar-Franken sowie weiteren Zentren für Psychiatrie.
Ab 9:30 Uhr Streikversammlung im Gewerkschaftshaus und Streikgelderfassung; 11 Uhr
Demonstrationszug durch die Innenstadt;
12 Uhr Kundgebung auf dem Schlossplatz unter anderem mit ver.di Landesbezirksleiter
Martin Gross
Heilbronn-Neckar-Franken
Am Montag Warnstreik unter anderem Zentrum für Psychiatrie Weinsberg, Hochschule
Heilbronn, Autobahnmeisterei Öhringen und Tauberbischofsheim, ASB Heilbronn, Flur-
und Neuordnung im Landratsamt Heilbronn und Neckarodenwald, Regierungspräsidium
Außenstelle Heilbronn sowie die Lehr- und Versuchsanstalt Wein- und Obstbau
Weinsberg. Teilnahme an der Kundgebung in Stuttgart.
Fils-Neckar-Alb
Warnstreik am Dienstag 26. Februar am Regierungspräsidium Tübingen,
Landesdenkmalpflege (Standorte Tübingen und Esslingen), an der Universität Tübingen
und dem Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim (Standorte Reutlingen + Tübingen),
Hochschule Esslingen und Reutlingen, Versuchsgut Lindenhöfe der Universität
Hohenheim (Standort Eningen unter Achalm) sowie TdL Beschäftigte des
Universitätsklinikums Tübingen und der KBF.
Kundgebung mit mehreren Hundert Streikenden in Tübingen
Südbaden Schwarzwald:
Am Montag Warnstreik ZfP Reichenau, Teilnahme in Stuttgart
Rhein-Neckar
Warnstreik am Dienstag beim Psychiatrischen Zentrum Nordbaden Wiesloch, den Unis,
Studierendenwerken und der Autobahnmeisterei. Kundgebung in Heidelberg.
ver.di fordert für die Tarifbeschäftigten und Auszubildenden im öffentlichen Dienst der Länder (ohne Hessen) Verbesserungen von sechs Prozent, mindestens aber eine Erhöhung der Tabellenentgelte um 200 Euro sowie zusätzlich 300 Euro für die Pflegebeschäftigten. Ferner erwartet ver.di die Weiterentwicklung der Entgeltordnung verbunden mit strukturellen Verbesserungen in der Eingruppierung bei einer Laufzeit
von zwölf Monaten. Für die Auszubildenden fordert ver.di eine Erhöhung der Vergütungen um 100 Euro und die Übernahme nach der Ausbildung. Das Tarifergebnis soll zudem zeit- und wirkungsgleich auf die Beamtinnen und Beamten sowie auf die Versorgungsempfänger der Länder und Kommunen übertragen werden. Insgesamt sind von der Tarif- und Besoldungsrunde über 3,3 Millionen Menschen betroffen.
ver.di führt die Tarifverhandlungen als Verhandlungsführerin mit den
DGB-Gewerkschaften GdP, GEW und IG BAU sowie in einer Verhandlungsgemeinschaft mit dem dbb beamtenbund und tarifunion. Die dritte Runde findet am 28. Februar/1. März 2019 ebenfalls in Potsdam statt.