Neue Informationskampagne zur Bekämpfung der Tigermücke
(Basel) Die Tigermücke breitet sich in Basel-Stadt weiter aus. Die Funddaten legen nahe, dass eine Ansiedlung auch im Neubad-Quartier bevorsteht. Als Konsequenz führt das Kantonale Laboratorium dieses Jahr eine breit angelegte Informationskampagne durch.
Mit dieser Kampagne soll das Wissen um die Tigermücke weiter verbreitet und die Bevölkerung zur aktiven Beteiligung motiviert werden, um mögliche Brutstätten der Tigermücke zu eliminieren.
Der Tigermücke ist es bereits gelungen, sich in den Basler Quartieren St. Johann an der Grenze zu Frankreich und in Kleinhüningen an der Grenze zu Deutschland fest anzusiedeln. Auch im Neubad-Quartier wurde die Tigermücke erneut nachgewiesen. Somit verdichten sich die Hinweise auf die Entstehung einer weiteren Population. Die jährlich durchgeführte Überwachung des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH) zeigt, dass sich die betroffene Fläche von 2019 bis 2020 deutlich von 97 ha 2019 auf 173 ha vergrössert hat.
Daher startet in diesem Jahr eine breit angelegte Informationskampagne, die sich an alle Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons richtet. Ziel der Kampagne ist es, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie alle dazu beitragen können, die weitere Ausbreitung der Tigermücke zu vermindern. Die aktive Mithilfe der Bevölkerung ist von zentraler Bedeutung, da die Tigermücke mit zunehmender Ausbreitung und Dichte immer häufiger verschleppt wird.
Die Verbreitung von Informationen erfolgt in Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen wie Quartiervereinen und Verbänden, um möglichst alle Einwohnerinnen und Einwohner anzusprechen. Dazu arbeiten die kantonalen Fachstellen beider Basel weiterhin eng zusammen.
Ein besonderer Fokus liegt auf den Freizeitgartenvereinen des Kantons. In Gärten gibt es besonders viele Brutstätten für die Tigermücke. Die zuständige Fachstelle der Stadtgärtnerei wird die Pächterinnen und Pächter in betroffenen Freizeitgärten bei der Bekämpfung der Tigermücke aktiv unterstützen. Für Gartenpächter unterschiedlicher Nationalitäten steht zudem ein Merkblatt neu in insgesamt 13 Sprachen zur Verfügung.
Vermeiden Sie stehendes Wasser
Eine hohe Zahl von Tigermücken führt durch das aggressive Stechverhalten am Tag zu einer grossen Belästigung der Betroffenen. Zudem steigt das Übertragungsrisiko von Krankheiten in einer wachsenden Tigermückenpopulation. Die wichtigste und einfachste Massnahme gegen die Bildung von Brutstätten besteht darin, unnötige Wasserbehälter zu vermeiden. Ungenutzte Behältnisse sollen entweder gekehrt oder unter einem Dach lagern, damit sich kein Regenwasser sammeln kann. Regentonnen sollen z.B. mit einem Netz mückendicht verschlossen werden. Gefässe wie Tiertränken und Kinderplanschbecken sollten wöchentlich entleert werden.
Das Kantonale Laboratorium hat zudem Bekämpfungszonen definiert. In diesen Bereichen hat sich die Tigermücke bereits angesiedelt oder steht kurz davor. Betroffene Anwohner werden in diesen Zonen zusätzlich darüber informiert, wie sie die Tigermücke auch in nicht vermeidbaren Wasserstellen gezielt bekämpfen können.
Melden Sie verdächtige Mücken
Die Tigermückenfunde im Neubad-Quartier wurden durch Meldungen verdächtiger Mücken entdeckt. Dieses Beispiel zeigt, wie zentral die Mithilfe der Bevölkerung ist, deren Informationen eine wichtige ergänzende Quelle für die Überwachung darstellen. Mücken mit verdächtiger schwarz-weisser Musterung können der Meldestelle unter www.muecken-schweiz.ch gemeldet werden.
Weitere Informationen
Auf der Homepage des Kantonalen Laboratoriums (www.kantonslabor.bs.ch/tigermuecke) ist eine Karte mit den Bereichen veröffentlicht, in denen die Tigermücke aktiv bekämpft werden muss. Die Bevölkerung in diesen Zonen wird aufgefordert, im Privatbereich Massnahmen gegen die Verbreitung der Tigermücke vorzunehmen. Zusätzlich können dort Informationen abgerufen werden, wie Brutstätten vermieden werden können.