Weniger Verkehrsunfälle
(Villingen-Schwenningen) Die Verkehrsunfallstatistik im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Konstanz weist für das erste Halbjahr 2021 weniger Verkehrsunfälle gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr aus. Die Zahlen sind fast überall in allen vier Landkreisen des Präsidiums und den einzelnen Unfallgruppen zurückgegangen.
Die Gesamtzahl der Unfälle sank um insgesamt 6,6 Prozent auf nunmehr 7.820 registrierte Unfälle, die Zahl der Kollisionen mit Verletzten ging sogar um 14,3 Prozent auf 913 Unfälle zurück. Einen der größten Rückgänge fand bei den Fahrradfahrern statt. Während im Vorjahreszeitraum die Unfallzahlen mit Fahrrädern noch um knapp 8 Prozent anstiegen, fielen diese wieder im ersten Halbjahr um über 16 Prozent von 391 auf 327 Unfälle.
Die Polizei führt den Rückgang der Gesamtzahlen zum großen Teil auf die
Beschränkungen durch die Corona-Pandemie zurück, weil das öffentliche Leben und
damit auch der Verkehr in den ersten sechs Monaten weiterhin eingeschränkt
waren. Aber auch die stetigen Verkehrsüberwachungs- und Kontrollmaßnahmen des
Polizeipräsidiums zeigen offenbar ebenso Wirkung.
Nur in zwei Untergruppen weist die Statistik einen Zuwachs aus: Die Anzahl der
Unfälle unter Beteiligung von Lastwagen stieg von 380 Unfällen um 25 Prozent auf
476 Unfälle. Zudem erhöhte sich die Zahl der Kollisionen im Bereich der
"Risikogruppe Kinder" um 18 Prozent von 44 Unfällen auf nunmehr 52. Die
Unfallzahlen in den Risikogruppen "Junge Fahrer" und "Senioren" sanken dagegen
um 6,3 bzw. 9,3 Prozent von 734 auf 688 Unfälle bzw. von 732 auf 664 Unfälle.
Schon im ersten Halbjahr 2020 waren deutlich sinkende Unfallzahlen bilanziert
worden, die mitunter auf die Pandemielage und besonders auf die Auswirkung des
"Lockdowns" zurückzuführen waren. Obwohl die Anzahl der Unfälle mit
Personenschaden sank, war die Zahl der Getöteten im ersten Halbjahr mit jeweils
12 Todesopfer exakt gleich. In den Vorjahren waren durchschnittlich 15
Todesopfer im Verkehr im gleichen Zeitraum zu beklagen. Welche Ursachen oder
Erklärungen hier im Details eine Rolle spielen könnten, wird noch analysiert.
Diesbezüglich muss auch die weitere Entwicklung im zweiten Halbjahr 2021 ins
Auge gefasst werden. "Wir verfolgen nach wie vor das Ziel, die Unfälle mit
Personenschaden und damit die Zahl an Getöteten weiter zu senken," beschreibt
Polizeipräsident Gerold Sigg eine der Hauptaufgaben seines Präsidiums, das für
die Landkreise Konstanz, Rottweil, Tuttlingen und dem Schwarzwald-Baar-Kreis
zuständig ist. In diesen entwickelten sich die Unfallzahlen leicht
uneinheitlich:
Landkreis Konstanz:
Im Landkreis Konstanz nahm die Zahl der Unfalltoten im ersten Halbjahr sogar zu.
Drei Todesopfer gab es auf den Straßen im Landkreis zu beklagen. Im Vorjahr
waren es zur gleichen Zeit 2. Die Zahl der Unfälle mit Verletzten ging jedoch
von 492 auf 405 zurück. Erfreulich hoch war auch der Rückgang von Unfällen, bei
denen Senioren beteiligt waren. Sie sanken von 304 auf 268 Unfälle. Die der
jungen Fahrer reduzierten sich von 254 auf 235 Unfälle. Auch die Unfälle mit
Radfahrern ging von 242 im Vorjahr auf 208 zurück.
Landkreis Tuttlingen:
Im Landkreis Tuttlingen waren im ersten Halbjahr 2021 zwei Verkehrstote zu
beklagen, während es im gleichen Zeitraum des Vorjahres keine Todesopfer gab.
Die Gesamtzahl der Unfälle fiel dagegen leicht von 1497 auf 1368, die Anzahl der
Unfälle mit Verletzten von 145 auf 125. Deutlich jedoch gingen die Zahlen bei
den Unfällen mit Senioren zurück. Sie fielen von 115 auf 95. Die Unfälle mit
jungen Erwachsenen reduzierten sich nur leicht von 135 auf 126, die Zahl der
Unfälle mit Verletzten in dieser Risikogruppe stieg sogar leicht von 31 auf 36
Kolissionen an.
Landkreis Rottweil:
Im Landkreis Rottweil waren gegenüber dem Vorjahreszeitraum zwei Todesopfer
weniger zu beklagen. Wurden im ersten Halbjahr 2020 noch fünf Verkehrstote in
der Statistik registriert, verloren 2021 drei auf diese tragische Art ihr Leben.
Die Gesamtzahl der Unfälle fiel auch hier im Landkreis, von 1381 auf 1278
Unfälle. Die Verkehrsunfälle mit Personenschaden reduzier-ten sich ebenfalls von
163 auf 138. Die Zahl der Unfälle mit Senioren ging wie in den anderen drei
Landkreisen, für die das Präsidium Konstanz zuständig ist, ebenfalls deutlich
zurück. Sie sank von 118 Unfällen im ersten Halbjahr 2020 auf nunmehr 99 im
gleichen Zeitraum im Jahr 2021. Gestiegen sind allerdings die Unfallzahlen in
der Risikogruppe der jungen Fahrer. Die Zahl kletterte von 121 Unfällen im
ersten Halbjahr 2020 auf nun 128 im gleichen Zeitraum im Jahr 2021. Die Zahl der
Unfälle mit Personenschäden fiel jedoch auch hier, und zwar von 44 auf 40.
Schwarzwald-Baar-Kreis:
Im Schwarzwald-Baar-Kreis gab es im ersten Halbjahr 2020 fünf Verkehrstote, ein
Jahr später im gleichen Zeitraum, gab es vier. Die Gesamtzahl der Unfälle sank
von 2387 auf 2225 Kollisionen. Auch die Unfälle mit Personenschaden gingen
leicht von 257 auf 242 zurück. Die Anzahl der Unfälle bei denen Senioren
beteiligt waren, stiegen entgegen des Trends dagegen leicht von 194 auf 200 an.
Unfälle der Risikogruppe "Junge Erwachsene" reduzierten sich auch im
Schwarzwald-Baar-Kreis jedoch deutlich von 218 auf 193. Die Zahl der Unfälle mit
Verletzten in dieser Gruppe ging ebenfalls zurück und zwar von 74 auf 61.