Diözesaner Haushalt in Zeiten der Wirtschaftskrise angepasst
(Freiburg) Trotz der schlechten Wirtschaftslage und rückläufiger Mitgliederzahlen kann die Erzdiözese Freiburg weiter mit einem stabilen ...
Trotz der schlechten Wirtschaftslage und rückläufiger Mitgliederzahlen kann die Erzdiözese Freiburg weiter mit einem stabilen Investitionshaushalt rechnen und laufende Großprojekte voranbringen. Dies geht aus der aktualisierten Planung für den Bistumshaushalt des Jahres 2024 hervor, den die Kirchensteuervertretung bei ihrer öffentlichen Sitzung unter der Leitung von Prof. Annette Bernards beriet.
Das schwierige wirtschaftliche Umfeld sorgt für einen Rückgang der Kirchensteuer, die einen Großteil der Einnahmen der Erzdiözese Freiburg ausmacht. Um die dadurch entstandene Lücke im Haushalt zu schließen, wurden für das laufende Jahr insgesamt 44,4 Millionen Euro eingespart, darunter 31 Millionen Euro aus Einmaleffekten. Die übrigen Einsparungen erfolgten im Bereich Sachkosten in der Verwaltung.
Mit der Kirchensteuer wird maßgeblich das christliche Leben in den Gemeinden vor Ort finanziert. Deshalb achtet die Erzdiözese Freiburg auf eine sinnvolle Verwendung der Ressourcen und nötige Einsparungen an den richtigen Stellen. Denn rund die Hälfte der Einnahmen aus den Kirchensteuern fließen direkt an die Kirchengemeinden und werden dort subsidiär verwaltet. Dieser Anteil erhöht sich durch weitere Leistungen, etwa zur Finanzierung des pastoralen Personals oder der Verwaltung. Zudem fließen Mitteln der Kirchensteuer in gesamtgesellschaftliche Dienste wie Kitas und Schulen oder die Caritas.
Bauen für Bildung und Studierende sichergestellt
Auch bei den Fokusthemen Klimaschutz, Bildung, Caritas und Kirchenentwicklung setzt die Erzdiözese Freiburg auf finanzielle Stabilität. So können die beiden großen Bauprojekte, der neue Bildungscampus auf dem Gelände des Kolping-Kollegs in Freiburg-Wiehre und das Wohnheim für Studierende in Freiburg-Littenweiler, weiter vorangebracht werden. Dabei wird allerdings noch stärker auf kosteneffizientes Bauen gesetzt, um auch im Haushalt des Jahres 2025 eine effiziente Verwendung kirchlicher Finanzmittel sicherzustellen. Vor dem Hintergrund der deutlich knapper werdenden Ressourcen müssen auch bei der für nächstes Jahr angesetzten Renovierung der Katholischen Akademie in Freiburg alle Einsparpotenziale gründlich geprüft werden.
Ebenso stellte die Kirchensteuervertretung in ihrer Sitzung den Jahresabschluss der Erzdiözese für das Jahr 2023 fest. Dieser wurde durch einen externen Wirtschaftsprüfer geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Ebenso wird die Erzdiözese ihren Jahresabschluss im Bundesanzeiger offenlegen.
Kurs halten in wirtschaftlich schwierigen Zeiten
„Die Umstellung auf eine einjährige Haushaltsplanung, mit der wir im kommenden Jahr erstmals für das Jahr 2026 starten, ist ein wichtiger Schritt, die Kirchensteuereinnahmen aktueller und genauer einschätzen und noch unmittelbarer wirtschaftliche, politische und kirchliche Herausforderungen angehen zu können. Anstehende Einsparungen, die mit Abschied verbunden sind, sind nicht leicht zu vermitteln. Angesichts der guten Zusammenarbeit zwischen der Kirchensteuervertretung, der Verwaltung sowie den Hauptabteilungen im Ordinariat, und dem gemeinsamen Blick auf die Pastoral vor Ort bin ich zuversichtlich, nachvollziehbare Lösungen zu finden“, erklärte Prof. Annette Bernards.
Generalvikar Christoph Neubrand erklärte: „Ich bin froh, dass wir frühzeitig vorausschauend unterwegs waren und somit auch heute und für Zukunft handlungsfähig sind und bleiben. Diese Voraussicht und Kirchenentwicklung 2030 sind zwei Seiten der einen Medaille und lassen uns zuversichtlich auch in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten unseren Kurs weitergehen. Einsparungen sind natürlich Jahr für Jahr notwendig, anders geht es nicht. Aber diese sind zielgerichtet, priorisierend und mit Augenmaß. Deshalb bricht nichts zusammen. Wir sind agierend und nicht bloß reagierend.“
Die Kirchensteuervertretung berät und beschließt den Haushalt der Erzdiözese. Sie besteht aus 40 Mitgliedern, von denen sieben Geistliche und 26 Laien gewählt sind. Außerdem gehören ihr der Generalvikar, ein vom Erzbischof bestellter Vertreter des Erzbischöflichen Ordinariates, drei vom Erzbischof berufene Mitglieder sowie zwei aus der Mitte des Diözesanpastoralrates gewählte Mitglieder an. Die Amtszeit beträgt sechs Jahre.
Weitere Informationen zu den Finanzen des Erzbistums Freiburg: www.ebfr.de/finanzen