Ausbau der neuen Stadtbahnstrecke kommt voran - Eröffnung März 2019
(Freiburg) Jetzt ist der umfassende Bauabschnitt Friedrichring im Rahmen der neuen Stadtbahn in Freiburg fertiggestellt.
Anfang 2016 haben die Bauarbeiten mit der Verlegung von neuen Ver- und Entsorgungsleitungen zwischen Rosastraße und Leopoldring für die neue Stadtbahn Rotteckring begonnen. Ein Jahr später, Anfang 2017, starteten dann die Tief,- Gleis- und Straßenbauarbeiten auf der rund 500 Meter langen Ausbaustrecke, die jetzt im November unter Federführung und Koordinierung des Garten- und Tiefbauamtes (GuT) planmäßig abgeschlossen wurden.
In diesem Bauabschnitt von knapp drei Jahren wurde das Siegesdenkmal abgebaut, restauriert und am neuen Europaplatz wieder aufgestellt. Zudem wurde die Unterführung Siegesdenkmal zurückgebaut, eine kombinierte Trafostation der bnNETZE beziehungsweise ein Gleichrichterwerk der Freiburger Verkehrs AG (VAG) am Kleinen Friedrichring installiert.
Ebenfalls wurde der neu zu bauende Pavillon am Ring durch die Freiburger Stadtbau (FSB) in den vielschichtigen Bauablauf integriert. „Trotz dieser enormen logistischen Herausforderungen durch die parallel laufenden Bauarbeiten konnten die Arbeiten des bislang größten innerstädtischen Projekts ohne zeitliche Verzögerungen beendet werden.
Auch möchte ich die gewohnt gute Zusammenarbeit zwischen der VAG und dem Garten- und Tiefbauamt betonen“, so Oberbürgermeister Martin Horn anlässlich der Freigabe des Friedrichrings.
Und Baubürgermeister Martin Haag ergänzt: „Nach dem umfassenden Umbau haben sich auch der Fahnenbergplatz und der Friedrichring sichtbar verändert. Der Fahnenbergplatz schließt den großzügigen Boulevardcharakter des Rotteckrings ab. Er bildet zugleich das Scharnier für dessen schlankere Fortführung in Richtung Siegesdenkmal entlang des Friedrichrings.“
Besonderer Dank gebührt den dort ansässigen Geschäften, Anwohnerinnen und Anwohner, sowie allen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern für das Verständnis während der Bauarbeiten und den damit verbundenen Behinderungen und Einschränkungen.
Wenn am 12. Dezember wie geplant die neue Kronenbrücke für den Verkehr freigegeben wird, sind damit die Tief-, Gleis-, Straßen,- sowie Ingenieurbauarbeiten auf der gesamten Neubaustrecke der Stadtbahn Rotteckring abgeschlossen. Nachdem anschließend die VAG die Fahrleitungen montiert und elektrisch verkabelt hat, danach die technischen Abnahmen erfolgen und das Fahrpersonal geschult ist, steht einer Inbetriebnahme der neuen Stadtbahnlinie Mitte März 2019 nichts mehr im Wege.
Auch die neue Stadtbahnhaltestelle „Fahnenbergplatz“ bringt für die nördliche Innenstadt und das angrenzende Institutsviertel eine völlig neue Qualität der Anbindung an das Freiburger Stadtbahnnetz. Die Haltestelle wird mit Seitenbahnsteigen angelegt, die über ampelgesicherte Zugänge sicher und barrierefrei erreichbar sind. Um die Altstadt und das Bahnhofsquartier besser und sicher erreichen zu können, wurde die Überquerung des Rotteckrings im Zuge von Rosastraße und Unterlinden betont großzügig gestaltet.
Mit dem Bau der neuen Stadtbahn im Friedrichring wurde – trotz der Beibehaltung des vierspurigen Innenstadtrings – auch die nördliche Altstadt aufgewertet: Ein neues Bächle, das den Stadtbahngleiskörper vom Gehweg trennt, dessen Befestigung mit Natursteinpflaster und ein Mittelstreifen in der Fahrbahn mit neu gepflanzten Bäumen, geben auch hier ein neues Gesicht. Auf der Südseite des Friedringrings wurde im Rahmen einer Testphase ein überbreiter Radfahrstreifen angelegt. Zwischen der Haltestelle Fahnenbergplatz und der Raustraße verläuft die Stadtbahn auf einem Rasengleis.
Das schon seit längerem umgesetzte private Bauvorhaben Unterlinden passt sich nahtlos ein. Der Kleine Friedrichring wurde fußgängerfreundlich mit hochwertigen Natursteinmaterialien und ebenfalls einem Bächle gestaltet.
An der Kreuzung Friedrichring/Leopoldring/Habsburgerstraße/ Kaiser-Joseph-Straße ist der neue Europaplatz entstanden. Der ehemalige Platz verlor mit der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg sowie mit dem Ausbau zum Verkehrsknoten in den 1960er Jahren nach und nach sein Gesicht. Die bisherige Haltestelle der Stadtbahn in der Mitte der Fahrbahn war schlecht zugänglich, abgetrennt von der Fußgängerzone und zudem nicht barrierefrei.
Mit der völlig umgebauten Kreuzung am Friedrichring stehen im südlichen Bereich künftig Fußgängerinnen und Fußgänger, Radfahrende, Bussen sowie dem Autoverkehr verbesserte und sichere Straßen und Wege zur Verfügung.
Zwischen der Fahrbahn des Friedrichrings und der Altstadt ist eine neue Fläche entstanden, die als neuer Platz für Fußgängerinnen und Fußgänger gestaltet wurde, der lediglich von der Stadtbahn und vom Radverkehr mitgenutzt wird. Die Ausfahrt aus der Karlsgarage und der Straße Auf der Zinnen erfolgt ausschließlich über die Kreuzung Leopoldring /Auf der Zinnen /Jacob-Burckhardt-Straße.
Zentral auf dem neuen Platz am Friedrichring steht das neue Café „Pavillon am Ring“, das voraussichtlich zur Inbetriebnahme der Stadtbahn im März 2019 eröffnen wird, sowie das Siegesdenkmal, das an seinen ursprünglichen Platz zurückgekehrt ist.
Am neuen Europaplatz wurden zwei Stadtbahnhaltestellen angelegt: Eine für die verlegte Haltestelle der bestehenden Stadtbahnlinie durch die Kaiser-Joseph-Straße und eine zweite Haltestelle für die neue Stadtbahnlinie über den Rotteckring. Beide Haltestellen sind barrierefrei ausgebaut und von der Fußgängerzone aus direkt erreichbar, ohne dass eine Straße überquert werden muss. Entlang der Fahrbahn des Friedrichrings wurden unmittelbar anschließend an die neue Stadtbahnhaltestelle drei Bussteige angelegt. Hier können die Fahrgäste auch bequem und barrierefrei zwischen Bus und Stadtbahn umsteigen.
Sämtliche Flächen für zu Fußgehende am neuen Europaplatz, entlang der Altstadt im Friedrichring und am Fahnenbergplatz wurden mit Granitplatten oder Granitpflaster aus den Vogesen belegt. Auch wurde in diesem Bauabschnitt besonderen Wert auf eine behindertengerechte Ausführung gelegt. Fahrbahnquerungen wurden mit speziellen
Rollstuhlüberfahrtsteinen sowie Blindenleitstreifen ausgestattet.
Außerdem sind im gesamten Bauabschnitt 190 Fahrradbügel versetzt und 37 neue Bäume gepflanzt worden, wobei die sechs neuen, großkronigen Platanen im Bereich des Pavillons besonders auffallen.
Die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF) installierte während der Bauarbeiten acht unterirdische Abfallbehälter sowie zwei unterirdische Altglasbehälter. Weiterhin gibt es neun neue Sitzbänke, weitere werden um den Pavillon noch dazu kommen. Neben dem Siegesdenkmal wird in der Weihnachtszeit wieder der größte Weihnachtsbaum in Freiburg als Ersatz für den Baum im Leopoldring leuchten.
Die Kosten für die Tief-, Gleis- und Straßenbauarbeiten in diesem Bauabschnitt sowie den Rückbau der Fußgängerunterführung Siegesdenkmal lagen bei knapp 10 Millionen Euro.