Bewässerungsplan wird vorbereitet
(Rastatt) Bodenrisse im Wald, entlang städtischer Parks oder auf Ackerflächen: Die Trockenheit der vergangenen Wochen macht zunehmend der Natur zu schaffen. Mit großer Sorge beobachten derzeit auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Technischen Betriebe das Wettergeschehen in Rastatt.
„Sollte nicht bald eine Regenperiode einsetzen, werden die Schädigungen durch Trockenstress an den Bäumen einen neuen Höchststand erreichen“, mutmaßt der städtische Förster Martin Koch. Die Technischen Betriebe bereiten deshalb bereits jetzt einen Bewässerungsplan vor, um zumindest die städtischen Bäume in Rastatt mit Wasser zu versorgen. Der Stadtwald hingegen ist dringend auf Regen angewiesen.
Nach den üppigen Niederschlägen im Monat Februar mit über 200 Prozent des langjährigen Mittels und dem Monat März mit normalen Niederschlagsverhältnissen zeigt sich der April von seiner hochsommerlichen Seite. Praktisch kein Regen und der ständig auffrischende Wind setzen den Stadtbäumen und dem Lebensraum Wald extrem zu. Aber gerade jetzt im Frühjahr, wenn Bäume ihre Blätter austreiben und die Feinwurzeln wachsen sei Niederschlag für Bäume überlebenswichtig, betont Koch.
Steht Pflanzen nicht genug Wasser zur Verfügung, ist dies für sie ein Stressfaktor, der sie in ihrem Wachstum einschränken kann. Entscheidend dafür seien mehrere Faktoren, erklärt Koch. So spiele der Zeitraum der Trockenheit eine große Rolle. „Regenfreie Hochsommerwochen sind wesentlich unproblematischer als ein Niederschlagsdefizit im Frühling“, sagt der Förster. Auch die Dauer einer Trockenperiode von bis zu vier Wochen sei zunächst nicht dramatisch. Kämen jedoch Vorschädigungen an den Bäumen hinzu, die etwa durch die extrem trockenen Jahre 2018 und 2019 entstanden sind, seien die Auswirkungen der Trockenheit wesentlich gravierender. Außerdem spiele der Grundwasserstand im Boden eine entscheidende Rolle, ob Bäume eine Dürrephase besser oder schlechter ertragen, so Koch. Die kommenden Wochen seien also entscheidend.
Wenn auch der Stadtwald Rastatt derzeit nicht zu den akut gefährdeten Bereichen gehört, anders als etwa Waldflächen, die einen hohen Bestand an Nadelbäumen haben, weisen die Förster darauf hin, dass das Rauchen im Wald zur Vermeidung von Waldbränden nicht gestattet ist. Es besteht inzwischen höchste Waldbrandgefahr.