22.03.2021 10:32

Weniger Straftaten in Vorarlberg

(Bregenz) Die Landespolizeidirektion Vorarlberg hat jetzt die Kriminalitätsstatistik für 2020 vorgestellt.

Gesamtkriminalität und Aufklärung

Die Sicherheitslage in Vorarlberg ist weiterhin stabil. Die Zahl der Anzeigen ist im Jahr 2020 im
Vergleich zum Vorjahr mit 20.319 Straftaten um -3,2 % gesunken, wobei österreichweit ein
Rückgang zu beobachten ist.
Mit einer Aufklärungsquote von 62,2 % liegt Vorarlberg nach wie vor an der Spitze aller
österreichischen Bundesländer. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Aufklärungsquote um -2,13
Prozentpunkte leicht zurückgegangen.

Tatverdächtige

Von den 14.761 ausgeforschten Tatverdächtigen sind 41,1 % Fremde, und damit geringfügig
weniger als im Vorjahr. Gleichgeblieben ist hingegen die Reihenfolge der jeweiligen
Staatszugehörigkeit dieser Personen – in erster Linie sind deutsche Staatsbürger angefallen,
gefolgt von türkischen und rumänischen.

Gewaltdelikte
Bei der Gewaltkriminalität im Gesamten war ein Rückgang von -5,1 % zu beobachten (4.062 auf
3.854), wobei z.B. im Teilbereich „Gewalt in der Privatsphäre“ ein Mehr von 94 Fällen zu
verzeichnen war (entspricht 10.1 %).
Des Weiteren ist hervorzuheben, dass im Jahr 2020 um 8,1 % weniger Anzeigen wegen
Körperverletzung eingegangen sind (2019: 1.975; 2020: 1.816), und um 12,2 % weniger Fälle von
fahrlässiger Körperverletzung im Straßenverkehr (2019: 1.438; 2020: 1.262) verzeichnet werden
mussten;
Eine unerfreuliche Entwicklung hat sich in der Häufung von Gewalthandlungen gegen Polizeibeamte
ergeben: Im Vergleich zum Vorjahr wurden 43,6 % mehr Anzeigen erstattet (von 94 auf 135 Delikte).

Eigentumsdelikte

Die Anzahl der Delikte gegen fremdes Vermögen blieb stabil bei knapp 10.750 Delikten.
Im Bereich Diebstahl gab es einen Rückgang von 4.014 auf 3.550 Fälle (-11,6 %), bei
Einbruchsdiebstählen jedoch ein Plus von 19,6 % (1.703 auf 2.036). Darunter fällt auch eine große
Einbruchserie in Keller (Großteils blieb es bei Versuchen) Mitte des vergangenen Jahres, die sich mit
440 Fällen in der Statistik niedergeschlagen hat (im Jahr davor gab es 82).
Erfreulich ist die Entwicklung bei den Einbrüchen in Wohnräume: Nach dem Rückgang 2019, konnten
auch 2020 weniger Fälle verzeichnet werden, konkret um 6,7 % (2018: 325; 2019: 178; 2020: 166).
Diverse Einschränkungen der Bewegungsfreiheit haben hier sicherlich einen positiven Einfluss
genommen.
Ebenfalls zu einem nicht unerheblichen Teil den Ausgangsbeschränkungen letztes Jahr
geschuldet, ist der Rückgang der Raub-Delikte von 58 auf 33: Abnahme der Delikte „Raub an
öffentlichen Orten“ von 34 auf 19.
Eine Steigerung hingegen ist im Deliktsfeld der Sachbeschädigung und schweren
Sachbeschädigung zu verzeichnen. Hier sind die Fälle von 2.122 um 5,5 % auf 2.238, bzw. von 60
um 38,3 % auf 83 Fälle gestiegen.

Internetkriminalität

Der steigende Trend der letzten Jahre im Bereich Internetkriminalität hat sich auch 2020 fortgesetzt
– 206 mehr Anzeigen wurden eingebracht, das ist ein Plus von 20,4 % im Vergleich zum Vorjahr. Ein
Beispiel ist der Internetbetrug, der um 13,3 % angestiegen ist (von 692 auf 784 Delikte).
Ein weiteres ist die Entwicklung beim Delikt „Betrügerischer Datenverarbeitungsmissbrauch“, von 52
auf 164.

Suchtmittelkriminalität

Betreffs der Suchtmittelkriminalität wurde analog dem österreichweiten Trend auch in Vorarlberg ein
Rückgang beobachtet (von 2.071 auf 1.858, also 10,3 %).
Die Kriminalstatistik ist eine Anzeigenstatistik und stellt daher die Entwicklung der Kriminalitätslage
mit Verzögerung dar. Der rückläufige Trend der Deliktszahlen setzt sich im Jahr 2021 bis dato fort.
Die Pandemiebedingten Einschränkungen und Kontrollen zeigen auch im Kriminalitätsgeschen
Wirkung.