Auswertung der Stellungnahmen zum Ausbau der Rheintalbahn beginnt
(Kenzingen/Malterdingen) Nachdem am 13. Oktober die Einwendungsfrist im Anhörungsverfahren für den Planfeststellungsabschnitt (PfA) 8.0 von Kenzingen ...
Nachdem am 13. Oktober die Einwendungsfrist im Anhörungsverfahren für den Planfeststellungsabschnitt (PfA) 8.0 von Kenzingen bis Riegel/Malterdingen zum Aus- und Neubau der Rheintalbahn endete, haben das Regierungspräsidium Freiburg (RP) und die Deutsche Bahn (DB) mit der Erfassung und Auswertung der Stellungnahmen und Einwendungen begonnen. Als nächster Verfahrensschritt steht dann der Erörterungstermin an, der nach derzeitigem Stand für Ende 2022 vorgesehen ist.
Wie das RP als Anhörungsbehörde mitteilt, haben sich neben den Kommunen Kenzingen, Riegel, Malterdingen, Herbolzheim und Ringsheim 33 Behörden, Infrastrukturunternehmen und Verbände zu dem Vorhaben geäußert. In den Stellungnahmen sind Forderungen, Anmerkungen und Hinweise unter anderem zu den Themenbereichen Schienenersatzverkehr, Überholgleise, Baulärm- und Baustraßen, Biotopvernetzung, Bodenverwertung und -entsorgung, Hochwasserschutz sowie zur Gestaltung des Bahnhofs Riegel und zum Betrieb der Kaiserstuhlbahn enthalten. Im Hinblick auf den Immissionsschutz werden zusätzliche Schallschutzmaßnahmen gefordert. Thema sind auch die bis zur Fertigstellung der Güterzuggleise erforderlichen provisorischen Verbindungsgleise mit der Rheintalbahn.
Zudem sind rund 2.900 Einwendungsschreiben eingegangen, die meisten davon unter Verwendung von Formularen, die von der Bürgerinitiative Bürgerprotest Bahn Herbolzheim-Kenzingen zur Verfügung gestellt worden waren. Ein Großteil der Einwender fordert statt der von der DB geplanten zweigleisigen Güterzugtrasse eine viergleisige Autobahnparallele, auf der dann auch die ICE-Züge verkehren könnten. Um die ICE auf die Autobahnparallele überzuleiten, solle die vorgesehene Querspange zur Rheintalbahn für hohe Geschwindigkeiten trassiert werden. Auch die Stadt Kenzingen fordert die viergleisige Autobahnparallele, ebenso Herbolzheim und Ringsheim. Letztere befinden sich zwar nicht im PfA 8.0, haben aber trotzdem die Möglichkeit ge-nutzt, eine Stellungnahme abzugeben.
Die ursprüngliche Planung für den Bereich zwischen Offenburg und Kenzingen sah eine Führung der Güterzüge auf der Bestandstrasse vor. Im PfA 8.0 war die Überleitung des Güterverkehrs auf die Trasse zur Umfahrung der Freiburger Bucht geplant. Aufgrund von Forderungen aus der Region und zahlreichen Einwendungen (allein 10.000 aus Kenzingen und Herbolzheim) kam es zur Gründung eines Projektbeirats, in dem DB, Bund, Land und Region
(Regionalverband, Regierungspräsidium, Landkreise, Gemeinden und Bürgerinitiativen) vertreten waren.
Der Deutsche Bundestag war schließlich 2016 den Empfehlungen des Projekt-beirats gefolgt und hatte die DB unter anderem beauftragt, zwischen Offenburg und Riegel die beiden Güterzuggleise entlang der Autobahn zu planen und die Bestandstrasse nur für die ICE-Züge zu ertüchtigen. Zudem hatte er beschlossen, dass durch Schallschutzmaßnahmen sicherzustellen ist, dass die Lärmgrenzwerte an allen Gebäuden ohne passiven Schallschutz eingehalten werden. Zudem forderte er, dass für die Siedlungsräume an der Güterzugtrasse ein Anstieg der Lärmbelastung durch Straßen- und Schienenverkehr zu vermeiden ist.
Auf der Projektseite der DB zum Projekt Karlsruhe-Basel/PfA 8.0 können Informationen zur Planung des PfA 8.0 abgerufen werden.