Tourismus-Rekord
Der Tourismus in Baden-Württemberg setzte seine positive Entwicklung 2023 weiter fort und konnte damit nicht nur an die Rekordergebnisse aus 2019 anknüpfen, sondern diese teils auch übertreffen.
Wie der Staatssekretär des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Patrick Rapp, und die Präsidentin des Statistischen Landesamtes, Anke Rigbers, heute der Presse mitteilten, verzeichneten die Tourismusbetriebe in Baden-Württemberg 2023 rund 22,9 Millionen (Mill.) Gäste sowie 57,5 Mill. Übernachtungen, was einem Plus gegenüber 2022 von 2,8 Mill. (+13,8 %) Gästen und 5,3 Mill. (+10,1 %) Übernachtungen entsprach.
Damit erreichten die Übernachtungszahlen 2023 einen neuen Rekordwert. Der Zuwachs gegenüber dem ehemaligen Höchstwert aus 2019 lag bei rund 330 000 Übernachtungen bzw. 0,6 %. Die Zahl der Gäste lag dagegen um 1,5 % bzw. um fast 340 000 Ankünfte unter dem Vor-Pandemieniveau. Im ehemaligen Rekordjahr 2019 waren 57,2 Mill. Übernachtungen sowie 23,3 Mill. Gästeankünfte registriert worden.
Gegenüber 2019: Mehr Übernachtungen insbesondere im Mai und September
Im Jahresverlauf 2023 verzeichneten die Tourismusbetriebe im Land für alle zwölf Monate mehr Ankünfte und mehr Übernachtungen als in den jeweils entsprechenden Vormonaten 2022.
Das leichte Plus an Übernachtungen gegenüber 2019 war überwiegend auf eine starke Sommersaison zurückzuführen. Insbesondere in den beiden Monaten Mai und September gab es mit einem Plus von 5,5 % bzw. 5,2 % deutlich mehr Übernachtungen als in den entsprechenden Monaten 2019. Außerhalb der Sommersaison verzeichneten auch die Monate April (+2,8 %) und Dezember (+1,5 %) ein Übernachtungsplus gegenüber den jeweiligen Monaten 2019.
Getragen wurde die starke Sommersaison sowie der Zuwachs gegenüber 2019 in erster Linie von den inländischen Gästen. Diese hatten im Gesamtjahr 2023 gegenüber 2019 rund 2,0 % bzw. 0,9 Mill. mehr Übernachtungen gebucht.
Herkunftsländer 2023: Schweiz wichtigstes Herkunftsland – Zahl der ausländischen Gäste noch immer unter Vorpandemieniveau
Der coronabedingte Einbruch war 2020 bei den ausländischen Gästen deutlich ausgeprägter als der, der Gäste aus dem Inland und zog sich bis ins Jahr 2021 hinein. Zwar stieg in den Jahren 2022 und 2023 die Zahl der Ankünfte und der Übernachtungen bei dieser Gästegruppe stärker als bei den Gästen aus dem Inland. Gegenüber 2019 waren jedoch noch immer rund 5,0 % weniger Ankünfte und 4,8 % weniger Übernachtungen von ausländischen Gästen zu verzeichnen.
Das mit großem Abstand wichtigste ausländische Herkunftsland war auch 2023 die Schweiz mit knapp 1,4 Mill. Gästen (+14,7 % ggü. 2022) und über 2,7 Mill. Übernachtungen (+15,2 %). An zweiter Stelle standen die Niederlande mit rund 1,4 Mill. Übernachtungen (+9,5 %) sowie Frankreich mit rund 1,0 Mill. Übernachtungen (+12,8 %).
Hotels Garnis gegenüber 2022 wie auch gegenüber 2019 mit starkem Übernachtungszuwachs
Die Mehrheit der Übernachtungen (63,2 %) wurde 2023 in der Hotellerie (Hotels, Hotels Garnis, Gasthöfe und Pensionen) gebucht. Weitere 25,6 % entfielen auf die sogenannte Parahotellerie, zu der Einrichtungen wie Ferien- und Erholungsheime, Schulungsheime, Ferienwohnungen, Jugendherbergen oder Campingplätze zählen. Auf die Vorsorge- und Rehakliniken entfiel ein Übernachtungsanteil von 11,3 %.
Besonders hohe Zuwächse gegenüber dem Vorjahr verzeichneten die Hotel Garnis. Mit 18,8 % mehr Übernachtungen als im Vorjahr konnte diese Betriebsart am stärksten von den steigenden Übernachtungszahlen profitieren. Auch gegenüber 2019 stieg die Zahl der Übernachtungen in Hotel Garnis mit einem Plus von 21,6 % zudem stärker als in den anderen Betriebsarten. Ebenfalls deutlich stärker nachgefragt als noch vor der Pandemie waren auch Ferienhäuser, -wohnungen und Ferienzentren (+20,4 %) sowie die Campingplätze (+16,6 %). In allen anderen Betriebsarten lagen die Übernachtungszahlen 2023 noch unter dem Niveau von 2019.
Reisegebiete: weiterhin Übernachtungszuwächse, teils dennoch unter Vorpandemie-Niveau
Auf der Ebene der Reisegebiete stiegen die Übernachtungszahlen 2023 gegenüber dem Vorjahr weiter an. Besonders hohe Zuwächse gegenüber 2022 verbuchten die Region Stuttgart (+17,0 %) gefolgt vom Nördlichen Baden-Württemberg (+14,9 %). Allerdings wiesen diese beiden Reisegebiete auch noch das größte Minus gegenüber ihrem jeweiligen Vorpandemie-Niveau auf (−4,0 % bzw. −2,9 %). Deutlich über den Werten aus 2019 lagen dagegen die Regionen Württembergisches Allgäu-Oberschwaben (+7,1 %), Bodensee (+5,6 %) sowie Mittlerer Schwarzwald (+3,6 %).
Der nach wie vor größte Anteil an den Übernachtungen entfiel auch 2023 auf das Reisegebiet Südlicher Schwarzwald mit einem Anteil von 17,9 %. Das waren rund 0,7 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr, jedoch fast gleich viel wie 2019 (damals: 17,8 %). Auf Platz zwei und drei der übernachtungsstärksten Reisegebiete folgten 2023 das Nördliche Baden-Württemberg mit 17,0 % und die Region Stuttgart mit 15,5 %.
43 von 44 Stadt- und Landkreise mit mehr Übernachtungen als im Vorjahr, 19 Kreise über Vorpandemie-Niveau
Gegenüber dem Vorjahr verzeichnete der Großteil der Stadt- und Landkreise Baden-Württembergs 2023 eine weiterhin positive Übernachtungsentwicklung. In insgesamt 43 der 44 Kreise gab es mehr Übernachtungen als 2022; einzig im Landkreis Rottweil ging die Zahl der Übernachtungen leicht zurück (−1,4 %).
Gegenüber 2019 gelang es insgesamt 19 Stadt- und Landkreisen, die Übernachtungszahlen zu steigern. Den größten Zuwachs gegenüber dem Vorpandemie-Niveau verzeichnete dabei der Kreis Freiburg im Breisgau mit 16,5 % mehr Übernachtungen, gefolgt vom Alb-Donau-Kreis mit +15,1 %. Deutlich mehr Übernachtungen als 2019 verzeichneten zudem die Stadtkreise Heilbronn (+13,7 %), Ulm (+13,1 %) und Mannheim (+11,7 %) sowie der Landkreis Konstanz (+10,4 %).
Unser Bild zeigt den Hafenbereich von Konstanz.