Projekt "Sicher Vermieten" wird intensiviert und erweitert
(Bregenz) Die vor einem Jahr präsentierte Studie zum Wohnungsleerstand in Vorarlberg hat bestätigt, dass mit dem Projekt „Sicher Vermieten“ der richtige Weg eingeschlagen wurde, aber auch Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt. "Die Ergebnisse der Studie sowie die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt wurden eingearbeitet. Mit dem überarbeiteten Angebot wollen wir Eigentümerinnen und Eigentümer von leerstehendem Wohnraum verstärkt ansprechen und ihnen die Vorteile von 'Sicher Vermieten' näher bringen", sagten Landeshauptmann Markus Wallner und Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser im heutigen (Dienstag) Pressefoyer Bregenz.
2016 wurde das Projekt "Sicher Vermieten" vom Land Vorarlberg in Zusammenarbeit mit den Gemeinden, der VOGEWOSI und der Vorarlberger Eigentümervereinigung (VEV) gestartet, um leerstehende Wohnungen auf dem Markt zu bringen. Das Projekt erhält durch die Anstellung eines zuständigen Koordinators im Amt der Landesregierung neuen Schwung und wird inhaltlich erweitert, indem künftig auch Einfamilienhäuser auf diese Weise zur Vermietung angeboten werden können.
„Mietverhältnisse im Rahmen von ‚Sicher Vermieten‘ sind für alle Beteiligten ein Gewinn“, betonte der Landeshauptmann. Die VOGEWOSI übernimmt die Abwicklung und Verwaltung der Mietverträge, die Vorarlberger Eigentümervereinigung bietet im Bedarfsfall eine Rechtsberatung und das Land bietet eine Mietzinsgarantie an- Wallner: „Den Vermietenden wird – ähnlich wie bei einer Ausfallsbürgschaft – garantiert, dass sie nicht durch Kosten belastet werden, die vom Mieter bzw. von der Mieterin verursacht wurden“. Im Gegenzug für diese umfassenden Sicherheiten ist der Mietpreis exkl. Betriebskosten nicht höher als 7,14 Euro/Quadratmeter in Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern bzw. 8,03 Euro/Quadratmeter in den Städten und größeren Gemeinden. „Über das Projekt akquirierte Wohnungen sind sofort verfügbar und mit keinen Errichtungskosten verbunden, daher sind sie für den Markt besonders attraktiv“, sagte Landesstatthalter Rüdisser. Bisher konnten 30 Wohnungen zugänglich gemacht werden, was einem Gegenwert im siebenstelligen Eurobereich entspricht.
Potenzial vorhanden
Im Zuge der Leerstandstudie wurde festgestellt, dass es in Vorarlberg rund 2.000 Wohnungen gibt, die kurzfristig für den Mietwohnungsmarkt gewonnen werden könnten. Dies entspricht ca. einer Jahresbauleistung in Vorarlberg. Geschätzte weitere 2.000 bis 4.000 könnten bei geänderten bundesrechtlichen Rahmenbedingungen gewonnen werden.
Ein Kümmerer für "Sicher Vermieten"
Dementsprechend setzt die Landesregierung zur Aktivierung leerstehender Wohnungen auf gezielte konstruktive Maßnahmen, erläuterte der Landesstatthalter: "Es braucht stärkere und neue Anreize für Eigentümerinnen und Eigentümer, damit sie diese Bestände dem Markt zuführen." Seit Anfang April ist ein kompetenter Projektkoordinator im Landhaus in Bregenz für die Weiterentwicklung von "Sicher Vermieten" zuständig. Seine Aufgaben umfassen insbesondere die aktive Kontaktaufnahme mit potenziellen Vermieterinnen bzw. Vermietern, in Abstimmung mit den Gemeinden, die Auslotung der Motive für Leerstand und die Beratung und Begleitung von Vermieterinnen und Vermietern. Alle potenziellen Vermietenden sollen nach Möglichkeit noch am selben Tag kontaktiert werden, um erste Details abzuklären und die weitere Vorgangsweise zu fixieren. Weitere Informationen zum Projekt können zudem ab sofort unter 05574 / 511 8080 oder online auf www.vorarlberg.at/sichervermieten abgerufen werden.
Erneuter Schub für "Sicher Vermieten"
Begleitend dazu wird ab sofort eine Medienkampagne gestartet, die u.a. Ringschaltungen in Regionalzeitungen und Gemeindeblättern sowie einen TV-Spot vorsieht. Landeshauptmann Wallner und Landesstatthalter Rüdisser sind überzeugt, dass das Projekt "Sicher Vermieten" dadurch einen weiteren Schub erhalten wird. Schon in der Vergangenheit habe sich gezeigt, dass Werbemaßnahmen immer einen gewissen Zulauf mit sich bringen. Ziel sei es nun, das Projekt wieder verstärkt in die Köpfe der Menschen zu bringen. Zusätzlich wird durch die modifizierte interne Organisation eine rasche Bearbeitung der Anfragen gewährleistet und somit die Servicequalität gesteigert.