Beschäftigungszuwachs in einem Großteil der Stadt- und Landkreise
Vor dem Hintergrund der 2019 vorherrschenden konjunkturellen Schwächephase entwickelte sich der Beschäftigungsstand der Südwestindustrie1 2019 auf Kreisebene in weiten Teilen positiv.
Vor dem Hintergrund der 2019 vorherrschenden konjunkturellen Schwächephase entwickelte sich der Beschäftigungsstand der Südwestindustrie1 2019 auf Kreisebene in weiten Teilen positiv. Nach Angaben der Präsidentin des Statistischen Landesamtes, Carmina Brenner, stieg die Zahl der Industriebeschäftigten2 im noch von der Corona-Pandemie unbelasteten Jahr 2019 in 32 der 44 Stadt- und Landkreise Baden-Württembergs gegenüber dem Vorjahr an. Den stärksten absoluten Zuwachs verzeichnete dabei die Landeshauptstadt Stuttgart (+1 800 Personen), aber auch der Landkreis Ravensburg (+1 400 Personen), der Landkreis Heilbronn (+1 300 Personen), der Bodenseekreis (+1 200 Personen) und der Rhein-Neckar-Kreis (+1 100 Personen) verbuchten eine deutlich aufwärtsgerichtete Beschäftigungsentwicklung, wohingegen die Zahl der Industriebeschäftigten insbesondere im Landkreis Esslingen (–1 400 Personen), dem Stadtkreis Heidelberg (–900 Personen) und dem Landkreis Göppingen (–700 Personen) zurückging.
Entgegen der Vorjahre löste die Landeshauptstadt Stuttgart mit rund 77 100 Industriebeschäftigten im Jahr 2019 den Landkreis Böblingen (76 700 Personen) als beschäftigungsstärksten Kreis der Südwestindustrie ab. Die Landkreise Esslingen (62 900 Personen) und Ludwigsburg (59 400 Personen) lagen mit etwas Abstand dahinter. Zusammengenommen lag in 2019 etwa jeder fünfte Arbeitsplatz (20,7 %) der Südwestindustrie innerhalb dieser vier Kreise der Region Stuttgart. Analog zu den Vorjahren wiesen die Stadtkreise Freiburg (10 900 Personen), Heidelberg (8 300 Personen) und Baden-Baden (4 600 Personen) die geringste Anzahl an Industriebeschäftigten aus.
Die mit deutlichem Abstand umsatzstärkste Industrieregion im Südwesten3 war 2019 erneut die Region Stuttgart mit Erlösen in Höhe von 109,8 Milliarden (Mrd.) Euro. Dahinter folgten die Regionen Mittlerer Oberrhein (44,5 Mrd. Euro) und Heilbronn-Franken (36,3 Mrd. Euro). Zusammengenommen erwirtschafteten diese drei Regionen knapp über die Hälfte (51,5 %) des baden-württembergischen Industrieumsatzes. Die Region mit den niedrigsten Industrieumsätzen war 2019 zum achten Mal in Folge die Region Hochrhein-Bodensee (14,3 Mrd. Euro). Die größten absoluten Umsatzsteigerungen im Vorjahresvergleich verzeichneten die Regionen Heilbronn-Franken (+1,3 Mrd. Euro bzw. +3,6 %), Mittlerer Oberrhein (+1,0 Mrd. Euro bzw. +2,2 %) und Nordschwarzwald (+0,7 Mrd. Euro bzw. +4,1 %). Eine deutliche Abnahme der Industrieumsätze verbuchte insbesondere die Region Stuttgart (–2,9 Mrd. Euro bzw. –2,5 %). Die Regionen Schwarzwald-Baar-Heuberg (–0,5 Mrd. Euro bzw. –2,6 %), Rhein-Neckar sowie Südlicher Oberrhein (jeweils –0,4 Mrd. Euro bzw. –1,4 % und –1,5 %) verzeichneten moderate Rückgänge.
Im Hinblick auf den Auslandsumsatz weist die Region Stuttgart traditionell die größte Exportorientierung der Südwestindustrie auf. Im Vorjahresvergleich musste die Region allerdings einen Rückgang des Auslandsumsatzes von 1,3 Mrd. Euro (–1,8 %) auf 72,6 Mrd. Euro hinnehmen. Die Exportquote lag mit 66,2 % (+0,5 Prozentpunkte) knapp über dem Vorjahresniveau. Mit weitem Abstand folgte die Region Mittlerer-Oberrhein. Hier nahm der Umsatz mit ausländischen Kunden um 1,0 Mrd. Euro (+4,7 %) zu und erreichte ein Volumen von 23,1 Mrd. Euro, bei einer Exportquote von 51,9 % (+1,2 Prozentpunkte). Trotz steigender Auslandsumsätze um geringfügige 0,1 Mrd. Euro (+1,8%) auf insgesamt 7,7 Mrd. Euro, zählt die Region Nordschwarzwald mit einer Exportquote von 41,2 % gemeinsam mit der Region Hochrhein-Bodensee, die ebenfalls eine Steigerung des Umsatzes mit den ausländischen Kunden von 0,2 Mrd. Euro (+3,0 %) auf 7,5 Mrd. Euro und eine Exportquote von 52,2 verzeichnete zu den Regionen mit den geringsten Auslandsumsätzen.
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Neben den Industriebetrieben zählen dazu auch Betriebe des verarbeitenden Handwerks. Berichtskreis 20+: Produzierende Betriebe von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes (einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) mit im Allgemeinen mindestens 20 tätigen Personen sowie produzierende Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes (einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) mit im Allgemeinen mindestens 20 tätigen Personen von Unternehmen der übrigen Wirtschaftsbereiche.
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Stand zum 30.09.2019.
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Die Umsatzdaten sind nicht frei von regionalen Überschneidungen.