Sanierung des heutigen und Bau eines zweiten Standorts der Sanität
(Basel) Die Sanität der Rettung Basel-Stadt soll künftig von zwei zeitgemäss ausgestatteten Standorten tätig sein, um die Versorgungssicherheit auch in den kommenden Jahrzehnten zu gewährleisten. Dazu sollen der heutige Standort an der Hebelstrasse erdbebensicher umgebaut und saniert sowie ein Neubau beim Zeughaus Basel errichtet werden. Um diese Massnahmen umzusetzen, beantragt der Regierungsrat dem Grossen Rat eine Ausgabe in der Höhe von rund 32,9 Mio. Franken.
Ende der 1950er Jahre für rund sechzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konzipiert, arbeiten in der Liegenschaft der Sanität Basel an der Hebelstrasse 51/53 heute mehr als doppelt so viele Personen. Ferner sind die ehemaligen Dienstwohnungen zwischenzeitlich an Private und Dritte vermietet, und die Abstellflächen für Rettungswagen haben die Kapazitätsgrenzen überschritten. Schon heute sind nicht mehr alle Fahrzeuge auf dem Grundstück untergebracht, und in naher Zukunft zeichnet sich ein erhöhter Bedarf an zusätzlichen Stellplätzen ab. Die Gebäude selbst sind ungenügend erdbebensicher, was für die Versorgungssicherheit ein grosses Risiko darstellt.
Der heutige Standort der Sanität Basel soll deshalb baulich und technisch instand gesetzt sowie die Arbeitssicherheit und die Personen- und Fahrzeugevakuierung verbessert werden. In der neuen Raumstruktur werden 98 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeitgemässe Arbeitsplätze vorfinden und von verbesserten Betriebsabläufen profitieren. Anstelle der ehemaligen Dienstwohnungen und Schwesternzimmer werden nach dem Umbau neu zwölf Zwei-Zimmer-Wohnungen zur Fremdvermietung angeboten – anders als heute durch einen abgetrennten Eingang erreichbar.
Für weitere 34 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist ein Zweitstandort an der Zeughausstrasse 2b geplant. Die – damit neu geschaffene – funktionelle Redundanz zweier Standorte für die Rettung reduziert die Gefahr eines Totalausfalls im Ereignisfall und verbessert die Ausrücksicherheit durch zwei Ausfallachsen. Künftig zwei Standorte sind zudem wichtig, um die vom Interverband für Rettungswesen vorgegebenen Hilfsfristen – in neunzig Prozent der Einsätze innerhalb von 15 Minuten vor Ort – weiter einzuhalten. 2014 war dies in 96 Prozent der Einsätze der Fall, vier Jahre später noch in 93 Prozent. Zurück geht dieser Negativtrend auf die steigenden Einsatzzahlen sowie die verkehrstechnische Entwicklungen. Ohne Massnahmen dürfte sich der Negativtrend fortsetzen; voraussichtlich ab 2025 wäre die Vorgabe nicht mehr einhaltbar.
Der Neubau beim Zeughaus Basel soll voraussichtlich bis Frühjahr 2023 realisiert werden. Die Erdbebenertüchtigung und Instandsetzung der Liegenschaft an der Hebelstrasse startet nach dem Abschluss des Neubaus. Die vorgängige Errichtung des Neubaus an der Zeughausstrasse erlaubt es, unter anderem den Flächenbedarf für ein Bauzeitprovisorium während der Sanierung des Standortes Hebelstrasse um rund zwei Drittel zu verringern, die dortige Bauzeit entsprechend zu verkürzen und Kosten von rund zwei Millionen Franken einzusparen.
Aufgrund der neuen Zwei-Zentralen-Strategie der Basler Blaulichtorganisationen entfällt die heutige Einsatzzentrale (EZ) der Sanität an der Hebelstrasse. Sie wird, wie zwischenzeitlich vom Grossen Rat gutgeheissen, mit der EZ der Berufsfeuerwehr der Rettung Basel-Stadt am Standort Lützelhof zusammengelegt. Im Spiegelhof werden die heute räumlich getrennten EZ der Kantonspolizei Basel-Stadt, der Kantonalen Krisenorganisation sowie die Verkehrsleitzentrale der Autobahnpolizei zusammengeführt. Ziel ist es, die bestehenden fünf auf zwei redundante EZ zu reduzieren.