Schulen werden saniert
(Lahr) Verlassene, menschenleere Schulen in den Sommerferien? Nicht in Lahr. Denn seit dem die Schüler frei haben, geht es in den Lahrer Schulen diesen Sommer erst richtig rund.
Die Stadt Lahr hat sich bereits 2014 das Ziel gesetzt innerhalb von zehn Jahren die städtischen Schulgebäude zu sanieren. Das vom Gebäudemanagement der Stadt ausgearbeitete Schulsanierungsprogramm hat in 2018 und 2019 durch Förderzusagen des Landes und des Bundes in Höhe von insgesamt 8,6 Millionen Euro eine Beschleunigung erfahren. Neun Schulen werden in den Förderprogrammen mit einem Gesamtvolumen in Höhe von rund 18 Millionen Euro bis 2023 saniert.
In die beiden großen Gymnasien und die Schutterlindenbergschule fliesen die höchsten Summen.
Nachdem die Planungsphasen abgeschlossen und ein Großteil der Ausschreibungsverfahren durchgeführt wurden, haben jetzt die Baumaßnahmen vor Ort begonnen.
Insbesondere an der Schutterlindenbergschule wurde in den letzten Monaten schon einiges umgesetzt. Bereits 2019 wurde mit der Sanierung der Gebäudehülle und den Unterrichtsräumen begonnen. Bei laufendem Schulbetrieb wurde das Schulgebäude mit einem neuen Dach, Blitzschutz und Sonnenschutz ausgestattet. Während den Schulferienzeiten erhielten ein Teil der Unterrichtsräume neue Bodenbeläge, Akustikdecken, einen neuen Anstrich und wurden mit LED-Beleuchtung ausgestattet.
In den diesjährigen Sommerferien werden seit dem 30. Juli lärmintensive Arbeiten ausgeführt. Dazu gehört der Austausch von Fensterelementen im Erdgeschoss und der Einbau neuer Oberlichter in den Obergeschossen. Im Anschluss geht es weiter mit der Sanierung von Unterrichts- und Verwaltungsräumen.
„Auswirkungen auf den Bauzeitenplan aufgrund der Corona-Pandemie gab es bisher keine“, stellt Tobias Eckert, Leiter des Sachgebietes Technisches Gebäudemanagement-Objektmanagement, fest. Gerne hätte man die Zeit der geschlossenen Schulen genutzt. Dies war allerdings aufgrund von vorab festgelegten Ausführungsterminen, vorangeschalteten Ausschreibungen und Lieferzeiten nicht möglich.
Das Nebengebäude der Schutterlindenbergschule, das so genannte „Gigs-Gebäude“, das der Nachmittagsbetreuung dient, wird bei laufendem Betrieb saniert. „Alle Fenster des Gebäudes wurden kürzlich erneuert, auf die Fassade wurde ein Wärmedämmverbundsystem aufgebracht und der Eingang erhält gerade eine neue Stahltreppe“ erläutert Projektleiterin Julie Baumann. In den Unterrichtsräumen folgen nun noch Malerarbeiten.
Mit der Sanierung der Heizungsanlage wurde in den Pfingstferien 2020 begonnen. Diese wird im Sommer dieses Jahres fertiggestellt. Das komplette Areal, einschließlich der Theodor-Heuss-Schule, wird dann mit Fernwärme betrieben.
Für das Folgejahr 2021 ist das Wärmedämmverbundsystem für das Hauptgebäude in Planung. Ein Energieeffizienzstandard von KfW 70 soll dort erreicht werden. Das Gigs-Gebäude wird mit einer Photovoltaik Anlage ausgestattet - eine der Zusatzmaßnahmen um hier den Energieeffizienzstandard KfW 55 erreichen zu können.
Immerhin erhält die Stadt für die zusätzlichen energetisch wirksamen Maßnahmen über das Klimaschutz-Plus-Programm von der Landeskreditbank Baden-Württemberg weitere 220 000 Euro.
In die Schutterlindenbergschule werden insgesamt 1,77 Millionen Euro zur Sanierung der Gebäudehülle, der Heizungsanlage, der Mensa-, Unterrichts- und Verwaltungsräume investiert. Fördermittel aus dem Kommunalinvestitions-Förderprogramm II des Bundes wurden mit 476 000 Euro bewilligt.