Freude über „Bundespreis Ökolandbau“
(Staufen) Im Rahmen der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin hat der Bioland Betrieb der Familie Geng aus Staufen im Breisgau heute aus Händen von Bundesministerin Julia Klöckner den „Bundespreis Ökolandbau“ erhalten.
Der Bundespreis Ökolandbau ist eine der deutschlandweit höchsten Auszeichnungen für landwirtschaftliche Erzeugerbetriebe. Familie Geng wurde insbesondere für ihre Verdienste zum Erhalt der Artenvielfalt geehrt.
Das Obstparadies Staufen zeichnet sich auf vielfältige Weise aus. Nach Überzeugung der Jury hat es das Obstparadies von Martin Geng in Kombination mit der Obstmanufaktur von Johannes Geng innerhalb weniger Jahre geschafft, im schwierigen Umfeld des Erwerbsobstbaus ökologische mit wirtschaftlicher Wertschöpfung erfolgreich in Einklang zu bringen. Gleichzeitig leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und fördern die Kultur und Landschaft in ihrer Region. Bioland-Geschäftsführer Christian Eichert zollt ihnen hierfür Anerkennung: „In unserer Lebensumwelt stellen wir einen dramatischen Artenschwund fest. Die Politik hier im Südwesten hat dies erkannt und sucht im Rahmen des „Sonderprogramms biologische Vielfalt“ nach Lösungen. Die Familie Geng wurde heute zu recht dafür ausgezeichnet, auf ihren Flächen bereits nahe am Optimum zu sein. Und das Ganze auch noch wirtschaftlich erfolgreich. Hierfür meine allerherzlichste Gratulation“.
Auch Familie Geng freut sich über die hohe Auszeichnung: „Zusammen mit unserem Team freuen wir uns riesig über diese besondere Anerkennung und Auszeichnung. Was vor zehn Jahren mit unserer Suche nach ungespritztem und schmackhaftem Obst begonnen hat, ist zu einem erfolgreichen Familienbetrieb geworden“, so Martin Geng. „Das motiviert genau so weiterzumachen und bestätigt uns, dass wir mit unserer Überzeugung auch andere mitreißen. Wir haben jedenfalls noch viele Ideen im Kopf, die wir gerne umsetzen möchten.“
Das Obstparadies erzeugt Obst auf 17 Hektar und verzichtet auf jeglichen Einsatz von Spritzmitteln. Seit 2009 wurden über 1.600 groß- und mittelkronige Bäume gepflanzt und zahlreiche Hecken, Steinbiotope, Teiche und Blühstreifen angelegt. Hinzu kommen über 1.000 große landschaftsprägende Streuobstbäume. Darunter 300 alte Apfelsorten, 70 Birnensorten und 40 Pflaumensorten. Darüber hinaus erntet das Team jährlich zahlreiche Quitten, Mirabellen oder Walnüsse, aber auch ausgefallene Obstarten wie Indianerbananen, Kiwis, Maulbeeren, Nordische Zitronen und Kakis. Ergänzt wird das Sortiment durch zahlreiche Wildobstarten wie Ebereschen, Felsenbirne, Kornelkirsche, Holunder, Wildkirschen, Wildpflaumen und Wildrosen. Die wichtigste Maßnahme beim Obstanbau ganz ohne Spritzmitteleinsatz ist die Förderung von Nützlingen. Über 300 Vogelnistkästen, hunderte Wildbienenhotels und vieles mehr, machen die Anlagen zu einem wahren Paradies.
Die Obstparadies Manufaktur von Johannes Geng verkauft die vielen Obstarten und Obstsorten direkt ab Hof. Er stellt mit viel Leidenschaft mit seinen Mitarbeiterinnen inzwischen 120 verschiedene Produkte her. Vermarktet werden die Produkte neben dem Hofladen auch über den Internetshop, Bioland-Gastronomie und einige Bioläden.
Der Preis des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz wurde in diesem Jahr zum neunzehnten Mal an besonders erfolgreiche und engagierte Biolandwirte verliehen. Gesucht werden individuelle Betriebskonzepte, die sich in der Praxis bewährt haben. Diese Konzepte können den gesamten Betrieb umfassen oder einzelne Bereiche abdecken, wie zum Beispiel Lösungen in der Tierhaltung, im Natur- und Ressourcenschutz oder im Energiemanagement.
Zum Bioland-Verband
Bioland ist der bedeutendste Verband für ökologischen Landbau in Deutschland. Über 7.700 Landwirte, Gärtner, Imker und Winzer wirtschaften nach den Bioland-Richtlinien – knapp 1.700 davon alleine in Baden-Württemberg. Hinzu kommen mehr als 1.000 Partner aus Herstellung und Handel wie Bäckereien, Molkereien, Metzgereien und Gastronomie – mehr als jeder dritte dieser Partner hat seinen Sitz „im Ländle“. Gemeinsam bilden sie eine Wertegemeinschaft zum Wohl von Mensch und Umwelt.