Erfolgreiches Wohnungsunternehmen mit Jahresüberschuss
(Rheinfelden) Die Wohnbau Rheinfelden blickt auf ein äußerst erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 zurück. Der Aufsichtsratsvorsitzende, Oberbürgermeister Klaus Eberhardt, und Geschäftsführer Markus Schwamm haben die Bilanzzahlen des städtischen Tochterunternehmens für das zurückliegende Geschäftsjahr auf einer Pressekonferenz vorgestellt und gleichzeitig einen Ausblick ins Wirtschaftsjahr 2019 gewagt.
Das Fazit der Wohnbau-Geschäftsführung fiel eindeutig aus: Die derzeit immer noch sehr angespannte Lage auf dem örtlichen Immobilienmarkt kann nur durch die Schaffung weiteren Wohnraums entschärft werden. Dabei ist die Wohnbau Rheinfelden wirtschaftlich bestens gewappnet für die anstehende „Neubauoffensive“ des Wohnungsunternehmens.
„Mit der Wohnbau Rheinfelden weiß die Stadt einen Partner an ihrer Seite, der eine der wichtigsten gesellschaftspolitischen Aufgaben der Region übernommen hat: die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum“, betonte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt anlässlich der Vorstellung der neuen Geschäftszahlen. „Wohnbau und Stadt arbeiten dabei grundsätzlich Hand in Hand. Diesen Kurs setzen wir auch im laufenden Geschäftsjahr fort“, so der OB weiter.
Über 2,3 Millionen Euro Jahresüberschuss
Trotz eines bereits guten Geschäftsjahres 2017 konnte die Wohnbau 2018 die Kennzahlen im Vorjahresvergleich noch einmal in nahezu allen Bereichen steigern. So wuchs der Jahresüberschuss mit 2,3 Millionen € (2017: 1,8 Mio. €) im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 25 Prozent an. Auch die Bilanzsumme verbuchte mit 78,3 Millionen € (2017: 78,2 Mio. €) ein leichtes Plus. Das Eigenkapital der Wohnbau erhöhte sich dank des erneuten Überschusses auf 26,6 Millionen €. Die Eigenkapitalquote konnte damit von rund 31 Prozent im Vorjahr auf 34 Prozent gesteigert werden. „Dabei haben wir im zurückliegenden Geschäftsjahr mehr als 6 Millionen € in die Instandhaltung (3,8 Mio. €) und Modernisierung (2,3 Mio. €) unseres Immobilienbestands investiert. Das sind über 500.000 € mehr als im Vorjahr“, betont Geschäftsführer Markus Schwamm. Im Branchenvergleich liegen die Investitionen in den Gebäudebestand ganze 30 Prozent über dem Durchschnitt. Wie wohl sich die Mieter der Wohnbau in ihren Wohnungen fühlen, zeige laut Schwamm auch eine äußerst niedrige Fluktuationsrate von 5,5 Prozent. „Im laufenden Jahr zeichnen sich ähnlich niedrige Werte ab“, so der Geschäftsführer. Der Leerstand innerhalb des Immobilienbestands tendiere dabei mit 0,6 Prozent gegen null.
Die Steigerung des Jahresüberschusses bei gleichzeitigen Rekord-Investitionen in den Bestand führt die Geschäftsführung in erster Linie auf wirtschaftliches Handeln und eine schlanke Personal- und Verwaltungsstruktur zurück. „Mit unserem Team von nur 17 Mitarbeitern verwalten und erhalten wir über 2.000 Wohnungen und sind in den kommenden Jahren zeitgleich für den Neubau von fast 250 weiteren Wohnungen in Rheinfelden verantwortlich. Ich bin sehr stolz auf mein engagiertes Team und danke jedem Mitarbeiter für seinen Einsatz im letzten Jahr, das zu den besten in der Geschichte der Wohnbau zählt“, so Geschäftsführer Schwamm. „Niedrige Verwaltungskosten in Höhe von 1,11 € pro Quadratmeter Wohnfläche und Monat belegen die Wirtschaftlichkeit der Wohnbau“, so Schwamm weiter.
Städtischer Wohnungsbau mit regulatorischer Wirkung
Insbesondere durch die Nähe zur Schweiz ist der Rheinfelder Immobilienmarkt trotz der verhältnismäßig kleinen Stadtgröße von 33.000 Einwohnern sehr stark nachgefragt. Daher zählt die Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums zu den Hauptaufgaben der Wohnbau. Wie wichtig die regulierende Funktion einer städtischen Wohnbaugesellschaft für einen derart gefragten Markt ist, zeigt der Vergleich der durchschnittlichen Mieten: Im Schnitt berechnet die Wohnbau ihren Mietern einen Quadratmeterpreis in Höhe von 6,90 €. Dies steht einem Durschnitts-Quadratmeterpreis von über 10 € für Bestandswohnungen auf dem freien Markt gegenüber. Im Neubaubereich sind Kaltmieten von 12 bis 17 € keine Seltenheit. „Um das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage und damit auch die Mieten in Rheinfelden auch zukünftig auf einem vertretbaren Niveau zu halten, gibt es nur eine Lösung: den Bau vieler weiterer Wohnungen“, betont OB Eberhardt.
250 neue Wohnungen für Rheinfelden
Um den lokalen Wohnungsmarkt zu entlasten, hat die Wohnbau Rheinfelden mehrere städtebauliche Großprojekte auf den Weg gebracht, die im Laufe der kommenden Jahre realisiert werden sollen. So werden beispielsweise im „Quartier Römerstraße“ bis zum Jahr 2025 innerhalb einer bereits bestehenden Wohnbebauung etwa 200 weitere neue
Wohnungen entstehen. Mit den ersten 94 Wohnungen in zwei 8-stöckigen Gebäuden wird bereits in wenigen Wochen begonnen – knapp 50 davon entstehen im geförderten Wohnungsbau. Neben diesen Hochbauten und einem 14-stöckigen Wohnturm, in dem 70 Mikro-Apartments Platz finden, werden auf dem Areal unter anderem auch 20 Reihenhäuser erstellt, die Familien attraktiven Wohnraum in Rheinfelden bieten sollen. Zusätzlich errichtet die Wohnbau auf Wunsch der Stadt auch einen Kindergarten im Quartier. „Die Bewohner des Quartiers waren im Rahmen einer Bürgerbeteiligung dazu aufgerufen, sich an der künftigen Gestaltung der Freiflächen zu beteiligen. Einige Anregungen konnten aufgegriffen und in die Planung übernommen werden“, freut sich OB Eberhardt.
Geschäftsführer Schwamm ergänzt: „Ein derartiges Großprojekt im Rahmen einer Nachverdichtung durchzuführen, ist eine immense Herausforderung. Dennoch benötigen wir dringend zusätzlichen Wohnraum in Rheinfelden. Die Realisierung eines Bauvorhabens auf einem bereits erschlossenen Grundstück kann deutlich schneller vonstattengehen als ein Neubau auf der ‚grünen Wiese‘. Und auch im Zuge der Nachhaltigkeit halten wir es für eine ideale Lösung, bislang ungenutzte Flächen zu revitalisieren und sinnvoll umzugestalten, bevor neue Bauflächen ausgewiesen werden müssen.“ So werden Großteile der geplanten Hochbauten dort errichtet, wo sich heute ohnehin bereits versiegelte Parkflächen befinden. Künftig sollen stattdessen unterirdische Parkmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Für die umfangreiche Quartiersentwicklung geht Geschäftsführer Schwamm von einem Investitionsvolumen in Höhe von etwa 50 Millionen € aus. „Das ist für die Wohnbau eine nie dagewesene Zahl“, so der Geschäftsführer. Und weiter „Der Überschuss des vergangenen Geschäftsjahres fließt eins zu eins in die Finanzierung der anstehenden Bautätigkeiten.“
Im Rahmen des Projekts „Wohnen am Herbert-King-Park“ plant die Wohnbau in Kooperation mit der Stadt und dem Bürgerheim Rheinfelden, auf einem Areal von etwa 4.000 Quadratmetern innerhalb einer Teilfläche des Bürgerheims 40 neue, barrierefreie Wohneinheiten zu errichten. Dafür soll ein bislang bestehendes Gebäude, das aus den 1950er- und 1960er-Jahren stammt und nicht mehr dem Stand der Technik entspricht, zurückgebaut werden. Auch die Außenanlagen werden umgestaltet. Mit dem Abbruch von Gebäude D des Bürgerheims ist bereits begonnen worden. Für die Entwicklung „Wohnen am Herbert-King-Park“ veranschlagt die Wohnbau Investitionskosten von etwa 12,5 Millionen €.
In engem Kontakt mit den Mietern
Um die Kommunikation mit ihren Mietern zu verstetigen und die Identifikation der Mieterschaft mit der Wohnbau zu erhöhen, hat die Wohnbau Rheinfelden im vergangenen Geschäftsjahr zwei grundlegende Neuerungen eingeführt. Zum einen wurden unter Geschäftsführer Markus Schwamm die Mieterfeste wiederbelebt. Er resümiert: „Unsere gemeinsamen Sommerfeste bieten eine herrliche Gelegenheit, ungezwungen mit den Mietern ins Gespräch zu kommen und ein Gespür für die Stimmung innerhalb eines Wohnquartiers zu bekommen. Und auch die Resonanz unserer Mieter bestätigt uns in unserem Vorhaben, die gemeinsamen Feiern auch über dieses Jahr hinaus fortzuführen“ so Schwamm. Eine weitere Neuerung bietet die Mieterzeitschrift „daheim in Rheinfelden (Baden)“, die die Mieter der Wohnbau zweimal jährlich über aktuelle Projekte, anstehende Termine, Neuerungen im Unternehmen aber auch über Service- und Lifestyle-Themen informiert.
Soziales Engagement nicht nur für Mieter
„Die Wohnbau Rheinfelden erfüllt durch ihre Kernaufgabe – die Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums – in erster Linie auch eine wichtige soziale Funktion“, so OB Eberhardt. „Darum ist soziales Engagement für unser Unternehmen seit jeher eine Selbstverständlichkeit“, ergänzt Geschäftsführer Schwamm. Darüber hinaus beteiligt sich die Wohnbau aber auch an zahlreichen sozialen Projekten in Rheinfelden: Neben Kooperationen mit regionalen Einrichtungen wie dem Lokalen Bündnis für Familie, dem Familienzentrum Rheinfelden oder der Tafel Rheinfelden finden auch in vielen Gebäuden der Wohnbau soziale Einrichtungen Platz: So wurde im vergangenen Geschäftsjahr beispielsweise der Bau einer 4-geschossigen Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkunft mit 22 Wohnungen in Kooperation mit der Stadt abgeschlossen. Seither vermietet die Wohnbau die Räume zu einer günstigen Miete an die Stadt. Und auch der „Nollinger Büchertausch“ mit seinen 10.000 Büchern hat dank der Generalsanierung durch die Wohnbau eine neue Bleibe in der Nollinger Straße 50/52 gefunden.