Video für Schulprojekt mit Tarnkleidung und Gewehr sorgt für Großeinsatz der Polizei
(Leimen) Anders als geplant verlief der Videodreh an einer Schule in Leimen. Dieser sorgte nämlich für einen umfänglichen Einsatz der Polizei.
Ein Videodreh für ein Schulprojekt hat am Samstagnachmittag
für einen Großeinsatz der Polizei in der Talstraße gesorgt. Eine Zeugin hatte kurz nach 13.30 Uhr über Notruf die Polizei verständigt, nachdem sie
beobachtete, wie eine Person mit Tarnkleidung und Ausrüstung mit Helm und Schutzweste, bewaffnet mit einem Gewehr, auf einem Garagendach Stellung bezog.
Da die Polizei zu diesem Zeitpunkt von einer ernsthaften Lage ausgehen musste, wurde der Tatort weiträumig abgesperrt und starke Kräfte zusammengezogen. Gegen 15.40 Uhr verließen vier Personen das Haus und fuhren mit einem Auto los. Der Pkw konnte von den Polizeikräften nach wenigen Metern gestoppt und die Insassen
festgehalten. Drei weitere Personen, die sich in dem Haus befanden, konnten
telefonisch erreicht werden und verließen das Gebäude. Bei der Befragung stellte
sich heraus, dass es sich um Videoaufnahme für Schulprojekt handelte. In einem
vor dem Haus abgestellten weiteren Fahrzeug sowie im Haus wurden bei den
weiteren Ermittlungen über ein Dutzend sogenannte Anscheinswaffen (Lang- und
Kurzwaffen) aufgefunden und sichergestellt, ebenso militärische
Ausrüstungsgegenstände sowie Munition bzw. Munitionsteile. Die beiden
"Hauptdarsteller" im Alter von 20 und 25 Jahren wurden auf dem Polizeirevier
erkennungsdienstlich behandelt und anschließend wieder auf freien Fuß gesetzt.
Vom Polizeipräsidium Mannheim waren 23 Beamte im Einsatz, sie wurden unterstützt
von einem Einsatzzug des Polizeipräsidiums Einsatz aus Bruchsal. Ob ein Verstoß
gegen das Kriegswaffenkontrollgesetzt vorliegt, ist derzeit Gegenstand der
weiterführenden Ermittlungen des Polizeireviers Wiesloch.