Arbeitsvolumen steigt
Im Vergleich zu 2017 stieg das Arbeitsvolumen, also die Summe aller geleisteten Arbeitsstunden, im Jahr 2018 in allen Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs an.
Allerdings stand 2018 auch ein potentieller Arbeitstag mehr zur Verfügung. Wie das Statistische Landesamt nach den neuesten Arbeitsvolumen-Berechnungen des Arbeitskreises »Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder« auf Kreisebene für das Jahr 2018 feststellt, erhöhte sich das Arbeitsvolumen 2018 mit einem Plus von 3,0 % gegenüber dem Vorjahr im Schwarzwald-Baar-Kreis von allen Kreisen am stärksten. Im Ostalbkreis entwickelte sich das Niveau des Arbeitsvolumens mit +0,7 % am schwächsten. Landesweit stieg das Arbeitsvolumen 2018 gegenüber 2017 um 1,8 %, bei einem Zuwachs der Erwerbstätigenzahl von plus 1,4 %.
Im Hohenlohekreis belief sich 2018 die jährliche durchschnittliche Arbeitszeit je Erwerbstätigen auf 1 435 Stunden und lag damit landesweit am höchsten. Auf Rang zwei folgte der Stadtkreis Stuttgart (1 425 Stunden). Am unteren Ende der Skala lag der Landkreis Tübingen. Das jährliche Arbeitsvolumen je Erwerbstätigen belief sich hier auf 1 328 Stunden. In den Regionen Baden-Württembergs reichte die Spannweite von 1 362 Arbeitsstunden pro Erwerbstätigen in der Region Hochrhein-Bodensee bis 1 411 Stunden in der Region Heilbronn-Franken. Im Landesdurchschnitt waren es 1 392 geleistete Arbeitsstunden je Erwerbstätigen.
Die Unterschiede dieser pro Kopf geleisteten Arbeitsstunden dürfen aber keineswegs als das Ergebnis eines regional unterschiedlich ausgeprägten Fleißes der Erwerbstätigen interpretiert werden. Die Ursachen sind vielmehr im Ausmaß der Teilzeitbeschäftigung oder auch der Selbstständigkeit zu finden. Je nach Branche sind diese Beschäftigungsformen zudem unterschiedlich stark ausgeprägt. Im Vergleich zum Produzierenden Gewerbe ist der Anteil der Teilzeitbeschäftigten in den Dienstleistungsbranchen deutlich höher. Hohe Anteile der Erwerbstätigen im Dienstleistungsbereich sind vor allem in den Stadtkreisen festzustellen, so z. B. in Freiburg im Breisgau mit einem Anteil von knapp 89 % und Heidelberg (gut 88 %). Dementsprechend weisen die Stadtkreise Freiburg und Heidelberg auch eine relativ geringe Arbeitszeit pro Erwerbstätigen in der Gesamtwirtschaft auf. Im Ranking finden sich diese Kreise daher auf Platz 43 bzw. 41 wieder.
Die höchste Pro-Kopf-Arbeitszeit im Dienstleistungsbereich wurde 2018 im Stadtkreis Stuttgart mit 1 406 Stunden ermittelt, gefolgt vom Stadtkreis Karlsruhe mit 1 386 Arbeitsstunden. Der Landkreis Tübingen wies mit 1 281 Stunden das geringste Arbeitsvolumen je Erwerbstätigen im Dienstleistungsbereich auf. Auf dem vorletzten Rang befand sich der Landkreis Emmendingen (1 285 Stunden). In Baden-Württemberg insgesamt leistete 2018 jeder Erwerbstätige in den Dienstleistungsbranchen im Durchschnitt 1 345 Arbeitsstunden jährlich. Dagegen lag die Pro-Kopf-Arbeitszeit im Produzierenden Gewerbe landesweit bei 1 481 Stunden. Im Stadtkreis Heilbronn wurde mit 1 518 Stunden das höchste Pro-Kopf-Arbeitsvolumen im Produzierenden Gewerbe erzielt, in Tuttlingen mit 1 458 Stunden das geringste.